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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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beeinflusste. Sie kam ihm so unabhängig vor, mit einem klaren Kopf, und sie gehörte mit Sicherheit nicht zu den Frauen, die sich von Status oder Macht beeindrucken ließen.
    Sie runzelte die Stirn. »Und für mich. Geben Sie nicht dem armen Patrick an allem die Schuld. Ich habe nur praktisch gedacht. Ich suche einen Job, und dass mein Name in allen Zeitungen steht, fehlte mir gerade noch.« Sie zögerte und schaute auf ihre Hände, die locker gefaltet vor ihr auf dem Tisch lagen.

    »Ich will das nicht herunterspielen, ehrlich nicht. Ich mag keine Lügen und habe mich sehr unwohl gefühlt, als Patrick mich darum bat. Aber er hat Recht. Die Zeitungen lieben diesen hübschen, schlüpfrigen Klatsch und Tratsch, vor allem wenn es Tote gibt. Wie auch immer, wir haben nichts falsch gemacht. Keiner von uns hat irgendwas mit Rachels Tod zu tun.«
    Sie hob wieder den Blick und sah ihn so offen an, dass er geneigt war, ihr zu glauben. Er hatte auch Verständnis für ihre Meinung über die Reaktion der Presse, obwohl er in dieser Hinsicht viel weniger Verständnis für Tenison aufbrachte.
    »Trotzdem hätten Sie es früher sagen müssen.«
    »Und riskieren, dass es durchsickert?« Sie schüttelte den Kopf. »Das hätte doch nichts an Ihren Ermittlungen geändert, oder? Sie wissen immer noch nicht, mit wem Rachel in der Nacht geschlafen hat. Sie wissen immer noch nicht, wer sie umgebracht hat.« Ihr Ton war beinahe anklagend, als wollte sie ihnen die Schuld zuschieben.
    »Das ist nicht der Punkt«, sagte Tartaglia scharf. »Ich nehme an, Sie wussten von dem Streit im Restaurant zwischen Rachel und ihrem Bruder?«
    »Ja. Wahrscheinlich ging es um mich. Wenn ich zwischen den Zeilen lese, hat ihm Rachel wahrscheinlich gesagt, dass er mich aufgeben soll. Sie hatte Angst, dass er Emma verlassen will.«
    »Und wollte er das?«
    Liz zog die Strickjacke noch enger um sich, als suche sie Trost. »Ganz am Anfang redete er manchmal davon. Wie über irgendeinen netten Plan für die Zukunft, wissen Sie. Ich habe ihm eigentlich nie geglaubt, obwohl es Spaß gemacht hat mitzuspielen. Ich habe immer gedacht, wenn es drauf ankommt, rennt er heim zu seiner Emma. Er ist nicht sehr mutig.«
    »Aber Rachel glaubte, er wollte mit Ihnen durchbrennen?«

    »Ja. Dann überstürzten sich die Dinge, und ich nehme an, sie dachte, er würde übereilt handeln. In Bezug auf Patrick war sie blind, und sie war überzeugt, ich würde ihn beeinflussen.«
    »Haben Sie ihn beeinflusst?«
    Liz schüttelte den Kopf. »Ich habe nie daran gedacht, Patrick zu heiraten, selbst wenn er frei wäre. Er wäre ein lausiger Ehemann. Und man muss ein Fußabtreter sein, wenn man mit einem Politiker verheiratet ist, oder wenigstens darauf vorbereitet, ihn und seine Bedürfnisse immer an erste Stelle zu setzen. Das ist einfach nicht mein Ding, jedenfalls nicht für einen Mann.«
    Er nickte langsam und fragte sich, mit welcher Art Ehemann sie sich sah oder ob sie tatsächlich zu der Sorte Mensch gehörte, die mit sich selbst glücklich war. »Warum hat sich Miss Tenison über Ihre Beziehung so aufgeregt?«
    »Ich war eine Bedrohung für sie.«
    »Eine Bedrohung?«
    »Sie haben doch inzwischen sicherlich herausgefunden, wie sie wirklich war?« Mit einem angedeuteten Lächeln, beinahe spöttisch, sah sie ihn an. »Wie heißt es bei Shakespeare doch schon: Schönheit ist eine Hexe, oder so ähnlich - und es gab viele, die in ihrem Bann standen, obwohl sie keine Ahnung hatten, was sich dahinter verbarg. Sogar Sie waren ein bisschen fasziniert, oder nicht?«
    Sie lächelte immer noch, und auf einmal kam er sich wie ein Idiot vor. »Beeindruckt vielleicht, aber ich habe sie nicht gekannt«, sagte er leichthin und fragte sich, wie viel sie ahnte.
    »Nein, Sie haben sie nicht gekannt. Wie auch immer, Rachel betrachtete Patrick als ihr Eigentum, und zwar ausschließlich. Ich bin der einzige Mensch, der das je gefährdet hat.«
    »Aber er ist verheiratet.«
    »Das machte nichts. Rachel wusste, dass sie bei Patrick immer an erster Stelle stand. Er vergötterte sie. Er hat alles für sie
getan. Die nette, vernünftige, bodenständige Emma hatte nie eine Chance, obwohl sie genau die richtige Sorte Frau für ihn ist. Wenn dieser dämliche Idiot das nur kapieren würde. Als Rachel das über uns herausgefunden hat … ich kann mir gut vorstellen, wie sie sich gefühlt haben muss.«
    »Sie haben gesagt, dass sie Ihnen jemanden weggenommen hat, den Sie lieben«, sagte er und dachte an ihr

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