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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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ohne Verurteilung zu leben.«
    Sie beschloss, dass es an der Zeit war, ihn von allem, was mit Tartaglia zu tun hatte, abzulenken, und wollte gerade fragen, ob er Hunger hatte, als sie ihr Handy in der Küche klingeln hörte.
    »Bin gleich wieder da«, sagte sie, stellte ihr Glas ab und lief schnell in die Küche. Sie griff nach dem Telefon und klappte es auf.
    »Hallo?«
    »Hier ist Amanda Wade. Ist da Detective Sergeant Donovan?«
    »Ja. Danke, dass Sie zurückrufen.«
    Donovan holte Papier und Stift vom Tisch im Flur, setzte sich an den Küchentisch und erklärte ihr Anliegen.
    »Wie lange haben Sie in der Galerie gearbeitet?«
    »Nur vier Monate, bis letztes Weihnachten. Dann bin ich auf Reisen gegangen.«
    Sie hatte eine mädchenhafte, atmlose Stimme, als käme sie geradewegs vom Hockeyplatz. Donovan stellte sich einen Klon der jetzigen Assistentin, Selina, vor: silbrig blonde Haare, kurzes Röckchen und endlos lange Beine.
    »Warum nur so kurz?«
    »Ich war bei einer Zeitarbeitsfirma. Ich sollte nur einen Monat aushelfen, während sie jemanden für eine Festanstellung suchten, aber dann blieb ich doch länger. Mir gefiel es dort, und sie hatten Probleme, eine geeignete Mitarbeiterin zu finden.« Sie seufzte tief. Donovan wollte gerade eine neue Frage stellen,
als sie hinzufügte: »Ich mochte Rachel. Ich habe gerne für sie gearbeitet. Es tut mir sehr, sehr leid, dass sie tot ist.«
    »Ich weiß, dass es sehr schwer für Sie sein muss, Miss Wade. Soll ich lieber ein andermal anrufen?«
    »Nein. Wirklich, es geht mir gut. Alles in Ordnung. Bitte fragen Sie weiter.«
    »Wir versuchen, alles über Miss Tenisons Freunde herauszufinden, besonders die Männer und jeden, mit dem sie eine Liebesbeziehung gehabt haben könnte. Im Augenblick treten wir da leider auf der Stelle. Können Sie sich an irgendjemanden erinnern, mit dem sie geredet oder sich getroffen hat?«
    Es dauerte einen Moment, bevor Amanda antwortete. »Männer haben sie natürlich angerufen. Aber außer ihrem Bruder gab es keinen bestimmten.«
    »Es muss noch jemanden gegeben haben.«
    »Nun, da war ein Journalist, Jonathan irgendwas.«
    »Bourne?«
    »Kann sein. Er hat ab und zu angerufen. Sie sagte , er sei nur ein Freund …«
    Donovan hörte den Zweifel in ihrer Stimme. »Wir wissen von ihm«, antwortete sie.
    Bourne war immer noch ein Verdächtiger ohne Alibi, aber wenn er Rachel Tenison ermordet hatte, woher hätte er die Details über den Watson-Fall kennen sollen? »Fällt Ihnen noch jemand ein? Egal wer, auch wenn sie ihn nicht so gut kannte. Irgendjemand, der gelegentlich auftauchte?«
    Wieder entstand eine Pause. »Ja, also, da war noch jemand. Und sie sagte wieder, es sei nur ein Freund. Das hat sie sogar ziemlich betont, obwohl jeder sehen konnte, dass er die Augen nicht von ihr lassen konnte. Er kam ein paarmal in die Galerie, als ich da war.«
    »Meinen Sie einen Kunden?«

    »Guter Gott, nein. Das sah man. Und sie schien nicht besonders erfreut, ihn zu sehen. Sie hat ihn jedes Mal ziemlich schnell abgefertigt, als wäre es ihr unangenehm, dass er in die Galerie kam, obwohl er mir sehr nett vorkam.«
    Konnte das Jennings gewesen sein? Donovan fragte: »Hat er sie belästigt?«
    »Nein, belästigt eigentlich nicht. Aber bei einer anderen Gelegenheit. Gegenüber von der Galerie ist ein Café -«
    »Das kenne ich«, sagte Donovan. Dort hatte sie mit Minderedes Kaffee getrunken.
    »Also, eines Tages habe ich ihn draußen vor dem Café an einem Tisch sitzen sehen. Er starrte die ganze Zeit in die Galerie, frech wie Oskar. Ich konnte ihn von meinem Schreibtisch aus sehen, und es war sehr sonderbar. Wirklich ziemlich nervtötend.«
    »Wusste sie, dass er dort war?«
    »Ich habe ihn eine Weile beobachtet, und als er nicht gegangen ist, bin ich runter in ihr Büro und habe es ihr erzählt. Sie kam mit nach oben und hat es sich angeschaut. Als sie sah, wer es war, sagte sie nur: ›Mach dir keine Gedanken; der geht schon wieder.‹ So, wie sie das sagte, hatte ich das Gefühl, das ist schon öfter passiert.«
    »Und ist er gegangen?«
    »Nein. Eine halbe Stunde später saß er immer noch da und starrte herüber. Es war eisig draußen, aber das schien ihm nichts auszumachen. Er hatte eine Tasse Kaffee vor sich stehen, ich habe ihn allerdings nicht einmal trinken sehen. Der Kaffee muss eiskalt gewesen sein, aber sie durften ihn nicht abräumen. Ich bin noch mal nach unten gegangen, um es ihr zu sagen. Ich fand es ziemlich unheimlich.«
    »Warum haben

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