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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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nickte langsam. »Crowther & Phillips in Lincoln’s Inn Fields, aber Sie können sich den Weg sparen. Ich bin Rachels Testamentsvollstrecker. Bis auf einige wenige wohltätige Spenden hat sie ihre Anteile ihrem Geschäftspartner, Richard Greville, vermacht. Ihre Wohnung und das meiste, was darin ist - abgesehen von den familiären Sachen -, bekommt Liz Volpe. Der Rest ihrer Kapitalanlagen wird für meine beiden Kinder, James und Lorna, treuhänderisch verwaltet werden.«
    »Ihnen hat sie nichts hinterlassen?«, fragte er überrascht, während er die Details notierte.
    »Ich wollte es so.« Tenison presste die Lippen aufeinander, als wollte er die Sache nicht weiter diskutieren.
    »Wusste irgendeiner der Begünstigten über den Inhalt von Miss Tenisons Testament Bescheid?«
    »Hören Sie, Inspector«, antwortete er mit Nachdruck und beugte sich vor, die Ellbogen auf die Knie gestützt. »Keiner von ihnen würde Rachel wegen des Geldes umbringen.«
    »Bitte beantworten Sie meine Frage, Mr. Tenison. Ich muss alles überprüfen, alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.«

    Tenison seufzte und lehnte sich wieder zurück. »Na gut. Wozu auch immer das gut sein soll: Ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner das Testament kennt. Rachel war ein sehr zurückhaltender Mensch, und sie hätte solche Sachen für sich behalten. Und warum sollte sie auch darüber sprechen? Sie dachte ja nicht, dass sie sterben würde. Es war als reine vernünftige Vorsichtsmaßnahme gedacht. Keiner von uns hätte es sich träumen lassen, dass so etwas geschieht.«
    »Wann wurde das Testament aufgesetzt?«
    »Vor ein paar Jahren. Der Typ bei Crowther und Phillips wird Ihnen genau sagen können, wann es war.«
    Tartaglia machte sich eine Notiz, damit er nicht vergaß, jemanden hinzuschicken. »Würden Sie Ihre Beziehung zu Miss Tenison als eng bezeichnen?«
    Die Frage schien Tenison zu überraschen, und es dauerte eine Weile, ehe er antwortete. »Ja, wir waren uns nah, sehr nah.« Seufzend erhob er sich, ging zum Fenster und starrte blicklos hinaus. Er wirkte körperlich leer, als hätte jemand die Füllung aus ihm herausgeschüttelt. Ein verblüffendes Bild für einen so hochgewachsenen und mächtig aussehenden Mann. »Ich habe keine anderen Geschwister, und sie hatte auch keine«, sagte er. »Ich bin sieben Jahre älter, aber zwischen uns gab es eine echte Bindung, die über die Jahre immer stärker wurde, auch wenn wir eigentlich nie lange im gleichen Haus gewohnt haben. Ich fühlte mich immer als ihr Beschützer. Sie war so ein hübsches, zerbrechliches kleines Ding, als sie zu uns kam. Sie hat kaum gesprochen oder ihre Meinung gesagt, und sie hasste es, das Haus zu verlassen, als würde dann etwas Schreckliches geschehen. Das hat meine Mutter wahnsinnig gemacht.«
    »Aber Sie mochten sich?«, fragte Tartaglia leise.
    »Ja. Sehr sogar. Ich …« Tenisons Stimme erstarb, und er rieb sich energisch mit den Händen das Gesicht.

    »Haben Sie sich oft gesehen?«
    Mit einem Schnauben drehte sich Tenison um und sah Tartaglia an. »Wir hatten einige gemeinsame Freunde. Sie hat mich meiner Frau, Emma, vorgestellt. Die beiden waren zusammen auf der Universität.«
    »Wo ist Ihre Frau, Mr. Tenison?«
    »In Hampshire. Wir haben ein Haus in meinem Wahlkreis. Sie wohnt mit den Kindern dort. Ich komme nur zum Arbeiten nach London.«
    »War sie dort auch letzten Freitag?«
    »Soweit ich weiß, ja. Denken Sie, dass es da -«
    »Auch da sind wir uns noch nicht sicher. Miss Tenison wurde am Freitagnachmittag von einem Mitarbeiter der Galerie als vermisst gemeldet. Dort hat man sie am Donnerstagabend gegen sechs zum letzten Mal gesehen. Natürlich werden wir versuchen zu rekonstruieren, was sie anschließend getan hat, aber angesichts dessen, was Sie mir über ihre Vorliebe, morgens im Park zu laufen, erzählt haben, werden wir wohl davon ausgehen müssen, dass sie am Freitag überfallen wurde. Würden Sie mir bitte sagen, was Sie am Freitag alles gemacht haben?«
    Tenison sah ihn erstaunt an. »Ich?«
    »Das müssen wir jeden fragen, mit dem wir sprechen, reine Routine.«
    Er seufzte resigniert. »Natürlich. Entschuldigung. Das müssen Sie wohl überprüfen, oder? Freitag, sagten Sie? Nun, ich war hier - allein natürlich - ungefähr bis acht Uhr. Dann bin ich mit dem Zug nach Hampshire gefahren und saß fast den ganzen Tag in Sitzungen. Ich bin erst heute wieder nach London gekommen.«
    Tartaglia schrieb mit. Wenn sie erst einmal eine genaue Vorstellung von der

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