Wer braucht schon drei Bodyguards?
an sie zu denken. Langsam ging mir das gewaltig auf den Putz. Ach, die schönen alten Zeiten waren dann wohl jetzt vorbei. Die Zeiten, in denen es fast jeden Tag eine andere Frau gab und nie ein Gedanke an sie verschwendet wurde. Ohne diese nervigen Schwärmereien und Selbstzweifel. Da musste man doch was machen können. Ich war davon überzeugt, dass, wenn er sie erst einmal im Bett hatte, diese albernen Schwärmereien aufhören würden. Aber dafür müsste er sie erst einmal rumkriegen. So dumm wie der sich anstellte. Leider war sie aber auch eine harte Nuss. Eine heiße harte Nuss, das muss ich leider zugeben, sonst würde sich Ryan ja auch wohl kaum für sie interessieren. Aber lange würde sie ihm nicht wiederstehen. Vor allem wo ich jetzt Ryan mit Rat und Tat zur Seite stand, würde sie bald einknicken. Sie würde dahinschmelzen wie Butter in der Sonne. Muahaha. Normalerweise hielt ich mich ja immer zurück, da meine Hilfe nicht benötigt wurde, aber hier wurde sie dringendst gebraucht, bevor der Typ es noch fertig brachte und sie ganz vergraulte.
Zoeys Sicht: Unterbrochen
Ich spürte seinen heißen Atem auf meinem Gesicht und ganz zögerlich legten sich seine Lippen sanft auf meine. Sofort fingen sie an zu kribbeln, obwohl es nur eine zarte Berührung war, kaum mehr als ein Hauch und doch setzte mein Herz kurz aus, stolperte und fing dann doppelt so schnell wieder an zu schlagen. Doch bevor wir die Berührung vertiefen konnten, unterbrach uns Dantes Stimme, der nach uns rief und durchdrang meine vernebelten Sinne. Ertappt zuckte ich zurück, vermisste aber sofort die Wärme die von Ryan ausging und das Gefühl, seine Lippen auf meinen zu spüren.
Kurz sah ich Enttäuschung in seinen grünen Augen aufblitzen, doch dann drehte er sich knurrend um und fauchte Dante wütend an, der gerade um die Ecke kam. Man sah Ryan an, dass er ihm am liebsten an die Kehle gegangen wäre. „Was?!“
Dante hob die Hände zu einer abwehrenden Geste und schnaufte etwas beleidigt. „Schon gut, kein Grund aggressiv zu werden. Ich wollte nur fragen, ob ihr Lust habt heute Abend feiern zu gehen. Hab gehört, dass eine neue Disko aufgemacht hat, in der es richtig abgehen soll. Aber wenn ihr schon anderweitig beschäftigt seid, will ich euch mal nicht weiter stören“, meinte er und warf Ryan, der immer noch mit nacktem Oberkörper ziemlich nah neben mir stand, einen vieldeutigen Blick zu, während er mir verschwörerisch zu zwinkerte. Dann verschwand er, bevor wir noch etwas erwidern konnten und hinterließ eine bedrückende Stille. Die Leidenschaft, die kurz so heftig zwischen uns gebrannt hatte, war verschwunden und hatte einem betreten Schweigen Platz gemacht. Peinlich berührt starrte ich auf meine Fußspitzen, weil ich mich nicht traute ihn anzusehen, da ich mir unsicher war, in was für einer Stimmung er war. Was hatte mich da nur geritten, als ich ihn geküsst hatte? Er mochte mich wahrscheinlich noch nicht mal, naja, vielleicht mein äußeres, aber sonst? Und ich konnte ihn auch nicht ausstehen. Er war eingebildet, arrogant, überheblich, sexsüchtig, vertrauensunwürdig, unheimlich gutaussehend, ganz süß, so wie er sich gestern Sorgen um mich gemacht hatte…. Ohoh, stop! Meine Gedanken gingen in die falsche Richtung, er war nicht süß und außerdem war die Sache mit dem Aufwachen auch noch nicht geklärt. Ich würde ihn ab jetzt einfach ignorieren. Also würdigte ich ihn keines Blickes mehr, als ich an ihm vorbei stampfte, in mein Zimmer ging und die Tür zu knallte.
Doch ich konnte irgendwie an nichts anderes denken, als an unseren Kuss, auch wenn er noch so kurz war. Er schmeckt fantastisch, so männlich, aber doch auch süß. Und wieder musste ich mich in Gedanken ermahnen. Warum konnte ich einfach nicht aufhören, an ihn zu denken? Ich brauchte dringend Ablenkung, deshalb beschloss ich, mit feiern zu gehen. Vielleicht fand ich da ja eine passende Ablenkung?
In der Hoffnung, dass Ryan nicht unten war, ging ich ins Wohnzimmer, wo ich Dante vermutete.
Und tatsächlich, der lungerte auf dem Sofa rum, aß Chips, hatte eine Flasche Bier in der Hand und schaute TV. Ich schlich mich von hinten an ihn heran.
„Sag mal Dante, bist du nicht eigentlich hier, um mich zu beschützen und nicht um dich hier kostenlos rum zu langweilen und unsere Vorräte auszubeuten?“, fragte ich mit einem Blick auf die vielen Chipstüten und Eiskartons, die verstreut auf dem antiken Beistelltisch lagen.
Der Angesprochene zuckte
Weitere Kostenlose Bücher