Wer braucht schon drei Bodyguards?
Spiegel. Ich war sehr zufrieden. Für die kurze Zeit war es eine Meisterleistung. Das glänzende schwarze, aber schlichte Kleid schmiegte sich wie eine zweite Haut an meinen Körper und betonte meine Kurven perfekt. Um die Taille war ein rotes Band gebunden, sodass sie sehr schlank wirkte. Um das Outfit zu perfektionieren schnappte ich mir noch schnell ein paar rote Highheels und lief dann die Treppe herrunter. Dante hörte mich und meinte genervt. „Na endlich, ich dachte schon du wirst nie…“ Er drehte sich um und die Kinnlade fiel ihm herunter.
„Mund zu, sonst fängst du noch an zu sabbern, Dante. Und außerdem dachte ich, dass wir jetzt fahren wollten“, rief ich ihm frech zu.
„Oh mein Gott, Zoey, du siehst einfach umwerfend aus. Wenn da nicht Ryan wäre, würde ich mich glatt an dich ranmachen…. Warum lässt er dich überhaupt so,“ mit einer ausschweifenden Geste zeigte er auf mein Outift, „alleine los? Wenn du zu mir gehören würdest, würde ich dich nie so aus dem Haus lassen“
Jetzt wurde ich wütend. „Wie kommst du auf die Idee, dass ich zu Ryan gehören würde, der hat mir gar nichts zu sagen. Ich alleine bestimme, wie ich aus dem Haus gehe. Nur ich! Und jetzt komm, ich will los“
Dante öffnete den Mund, wie um etwas zu sagen, doch ich gab ihm nicht die Gelegenheit dazu, da ich verärgert aus dem Haus rauschte.
Ryans Sicht: Schmerz
Ich kam mir total erbärmlich vor. Nun war ich so tief gesunken, dass ich ihr schon hinterher lief - beziehungsweise hinterher fuhr und im Auto vor der Disko saß. Innerlich fochte ich einen Kampf mit dem kleinen Teufel aus, ob ich reingehen sollte. Wahrscheinlich würde ich mich noch mehr blamieren, da sie noch wütender auf mich werden würde, weil ich ihr jetzt schon hinterher spionierte. Oder ob ich hier bleiben sollte und mir eine Menge Ärger ersparen würde. Aber wahrscheinlich würde ich vor lauter Ungewissheit, ob sie mit einem anderen Typen rummachte, verrückt werden. Der Teufel, der mich schon überredete hatte, hier her zu kommen, meinte natürlich: „Los, bevor sich noch ein anderer an sie ranmacht! Sie ist dir doch total verfallen, sie will es sich nur nicht eingestehen! Geh jetzt zu ihr, bevor es zu spät ist und schnapp sie dir!“
Seufzend gab ich nach - schließlich habe ich es auch gewollt. Ich hätte es nicht ertragen können, zu Hause zu sitzen, während sie vielleicht einen anderen küsste. Sie sollte nur zu mir gehören, nur ich sollte sie um den Verstand küssen und ihr ein entzückendes Stöhnen entlocken. Nur ich sollte sie in Unterwäsche sehen und in den Genuss ihres begehrenden Blickes kommen!
Aber das waren nur Wunschträume.
Ich fuhr mir zum hundertsten Mal seit unserem Kuss über die Lippen, während ich immer noch in der Erinnerung an ihren köstlichen Geschmack und das Gefühl ihrer Lippen schwelgte. Als Dante uns unterbrochen hatte, hätte ich ihn am liebsten umgebracht. Warum musste er auch ausgerechnet in dem Augenblick auftauchen?
„Jetzt steh hier nicht so rum, geh da endlich rein!“ Der Teufel hatte es scheinbar eilig.
Also stieg ich elegant aus dem Auto und ging zum Eingang, an dem sich schon eine lange Schlange gebildet hatte. Ich bemerkte, wie sich alle Köpfe zu mir umdrehten und sich schmachtende Blicke der Frauen und neidische der Männer auf mich richteten. Wenigstens das hatte sich nicht geändert, mein Ego, das unter Zoeys ständigen Abweisungen gelitten hatte, stieg wieder ein bisschen an. So ging ich einfach voller Selbstbewusstsein, angefeuert vom Teufel - vielleicht sollte ich ihm mal einen Namen geben, da er ja scheinbar nicht vor hatte wieder zu verschwinden - an der langen Schlange vorbei. Mir war bewusst, dass mir alle Blicke folgten, aber niemand wagte es zu protestieren. Selbst der Türsteher, der mich um einen Kopf überragte, ging einfach einen Schritt zur Seite, um mich durchzulassen. Manchmal war es echt praktisch, dass Vampire, wenn sie wollten, eine bedrohliche Ausstrahlung hatten.
Innendrin war es rappelvoll, überall tanzten Leute engumschlungen zu der lauten Musik, sodass es mir unmöglich war, Zoey oder Dante in dem Gedränge zu finden.
Also setzte ich mich erstmal an die Bar und bestellte mir ein Drink, währenddessen ließ ich meinen Blick über die Menge streifen und hoffte Zoey zu entdecken. Kurz dachte ich, ihr golden schimmerndes Haar aufblitzen gesehen zu haben, doch ich hatte mich wohl getäuscht.
Ich wollte schon aufgeben, als ich sie sah. Mir klappte der Mund auf
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