Wer braucht schon drei Bodyguards?
abgehauen, Fabio ist ihm hinterher, aber ich bezweifle, dass er ihn noch fängt.
Und geht es wieder mit deiner Wunde?“
Achja, ich war ja verletzt. Prüfend fuhr ich mir mit der Hand durchs Gesicht und war ziemlich erstaunt, als ich Bluttropfen an meinen Fingerspitzen sah. Ich spürte überhaupt keinen Schmerz mehr, das lag vermutlich an der schmerzlindernden Wirkung von Vampirblut.
„Danke für das Blut, Dante.“
Überrascht blickte er auf.
„Das war doch selbstverständlich. Und außerdem bin ich heilfroh, dass du es überlebt hast, ich dachte schon, du stirbst.“
„Als ob man den so schnell loswerden würde.“
Ich ignorierte Luzifers Kommentar und schaute wieder auf Zoey herab. Sie war immer noch nicht aufgewacht.
Nach Minuten – mir kam es wie Stunden vor – regte sie sich endlich ein bisschen.
„Zoey!“, rief ich. Träge öffnete sie ihre Augen und ich versank in dem Ozeanblau. Kurz spiegelte sich Erkennen in ihren Augen wieder, doch dann schloss sie sie langsam wieder.
„Zoey, hörst du mich, du darfst jetzt nicht einschlafen, ja? Du musst bei mir bleiben!“
Doch sie reagierte nicht und ich bemerkte, dass das Blut aus meiner Wunde in ihr Gesicht tropfte.
Bevor ich es wegwischen konnte, schlug sie ihre Augen wieder auf und starrte mich entsetzt an. Oh, ich glaube sie hat die Wunde entdeckt.
Sie krächzte irgendwas, doch ich verstand nicht was. Deswegen beugte ich mich noch näher zu ihr heran. „Was?“
Sie sprach so leise, dass ich mich anstrengen musste, um sie zu verstehen. „Was…Was ist mit deinem Gesicht passiert?“
„Der Vampir hat mich mit seinem Messer getroffen, ist aber nicht weiter schlimm.“
„Nicht weiter schlimm!? Du hast eine blutende Wunde im Gesicht. Natürlich ist das schlimm.“ Aufgeregt versuchte sie sich aufzusetzen, doch ich drückte sie eilends wieder runter.
„Bleib bloß liegen, du bist noch zu schwach. Am besten ruhst du dich noch ein bisschen aus. Gleich bringen wir dich nach Hause.“ Schwach nickte sie und schloss ihre Augen wieder. Man merkte ihr an, dass sie ziemlich geschwächt war.
Auf einmal ertönte das laute Klingeln eines Handys. Als ich aufblickte sah ich, dass es aus Dantes Richtung kam und er ging schnell ran.
„Ja?“
Ich verstand nicht, was geantwortet wurde, deshalb wurde ich ziemlich neugierig, als sich Dantes Mine verdüsterte.
„Scheiße! Das ist gar nicht gut, wir hatten hier auch schon einen Angriff…“ Er wollte noch mehr sagen, aber scheinbar wurde er unterbrochen.
„Nein, ihr ist nichts passiert. Ja, ihr geht es gut. Und ja, wir werden so schnell wie möglich kommen“, meinte Dante genervt.
Wohin sollten wir kommen?
Dante legte auf, wählte aber erneut eine Nummer. Man! Ich wollte doch wissen, wer dran war und was er wollte.
„Fabio, brech die Suche nach ihm ab. Wir haben einen neuen Befehl.“
Ah, also war der Anruf von Viktor gekommen.
Nachdem Dante aufgelegt hatte, wandte er sich an mich.
„Wir sollen sofort nach Jamaika kommen. Viktor kann nicht da weg, will aber, dass Zoey zu ihm kommt. Wir sollen sie unversehrt – die Betonung lag deutlich auf unversehrt – dort abliefern, ähmm sonst würde er uns persönlich die Haut abziehen. Außerdem sollen wir mit dem Schiff fahren, denn er denkt, dass seine Feinde zuerst den Flughafen kontrollieren.
Die Situation ist nämlich auch bei ihm etwas außer Kontrolle geraten, da es mehrere Anschläge auf Rats Mitglieder gab. Und er will auf Nummer sicher gehen, dass Zoey auch ja nichts passiert. Scheinbar traut er uns das nicht zu.“ Mit einem Blick auf die am bodenliegende Zoey, fügte er hinzu: „Naja, scheinbar zu Recht.“
Im Stillen musste ich ihm zustimmen, wir waren schlechte Bodyguards, aber zu meiner Veteidigung musste ich sagen – wir waren ja auch nicht dafür ausgebildet. Aber trotzdem breiten sich Schuldgefühle in mir aus. Verdammt, wieso hatte ich mich nur betrunken und meine Umgebung vernachlässigt?
Stillschweigend warteten wir auf Fabio und jeder machte sich seine eigenen Gedanken.
Als er endlich ankam, legten wir Zoey vorsichtig auf den Rücksitz meines Autos. Dante setzte sich neben sie und hielt sie fest. Während ich darauf wartete, dass Fabio den Lamborghini startete, bedachte ich Zoey noch mit einem sanften Blick. Immer noch war ich total erleichtert, dass sie den Angriff relativ unbeschadet überstanden hatte.
Fabio fuhr vor und ich folgte ihm, doch ich war darauf bedacht, normal zu fahren und nicht zu rasen, damit Zoey nicht so
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