Wer braucht schon drei Bodyguards?
werden sie immer beschützen.“
Auf einmal hörte ich das Kratzen von Holz auf dem Boden, als ein Stuhl zurückgeschoben wurde.
Als ich von dem Foto aufblickte, sah ich wie Fabio den Stuhl fast umwarf und aus dem Café floh. Ich konnte nur einen kurzen Blick in seinem Gesicht erhaschen, doch ich sah einen verzweifelten, tieftraurigen Ausdruck auf ihm.
Neben mir fluchte Dante laut.
„Ach, verdammt! An die Sache mit Mia hab ich gar nicht mehr gedacht.“
Neugierig horchte ich auf. Mia?
„Wer ist Mia?“
Dante blickte mich gequält an.
„Bitte, tu uns allen einen Gefallen und vergiss es einfach, ja? Und frag niemals, und wenn ich sage niemals, meine ich auch das auch genau so, in Fabios Gegenwart nach ihr.“
Überrascht sah ich ihn an. Was war dem mit dem los? Hatte Mia vielleicht was mit Fabios Trauer zu tun? War sie vielleicht seine Freundin gewesen?
Dante riss mich aus meinen Überlegungen.
„Ich geh ihm am besten mal hinterher. Ihr könnt ja schon mal shoppen gehen.“
Er versuchte mich anzulächeln, doch das Lächeln erreichte seine Augen nicht. Die gerade noch so gute Stimmung war innerhalb kürzester Zeit rapide abgekühlt. Dante wartete eine Antwort gar nicht ab, sondern lief mit großen Schritten Fabio hinterher. Etwas überrumpelt wandte ich mich an Ryan, der ebenfalls traurig aussah. Was war nur so Schreckliches passiert?
„Komm, lass uns gehen. Und zerbrich dir nicht mehr deinen hübschen Kopf über die Sache.“
Vollkommen ernst blickte er mich an, legte mir eine Hand auf den Rücken und führte mich mit leichtem Druck aus dem Café.
„Wo willst du hin?“, fragte Ryan mich und machte eine ausschweifende Bewegung über das Hauptdeck, auf dem sich ein Geschäft ans andere reihte.
Ich zeigt nur stumm auf einen Laden gegenüber, ohne es genauer zu betrachten. Irgendwie war mir die Laune nach Schoppen vergangen.
Doch als wir das Geschäft betraten, sah ich, dass es hier die skurrilsten Kleider gab.
Erst wollte ich wieder gehen, doch dann fasste ich einen Entschluss. Es brachte nichts, wenn wir den ganzen Tag traurig vor uns hinvegetieren würden. Also streifte ich durch die vollgestopften Gänge und suchte mir mehrere Sachen zusammen, während Ryan teilnahmslos Löcher in die Luft starrte.
Ich fragte die kleine mollige Verkäuferin wo die Umkleiden sind und bahnte mir, gefolgt von Ryan, einen Weg durch das Chaos in dem Laden.
Glücklicherweise war die Umkleide riesig, denn ich hatte eine Menge Sachen, die ich gleich über den grünen Hocker legte. Als ich die dicken, weinroten Samtvorhänge hinter mir zu zog, sah ich, dass Ryan sich auf einen gepolsterten Stuhl vor der Umkleide setzte.
Während ich mich auszog, fragte ich Ryan noch, ob wir wirklich den ganzen Tag Zeit hatten.
„Ja, lass dir so viel Zeit wie du willst.“ Seine Stimmte klang durch den Vorhang gedämpft.
Haha, das hätte er besser nicht sagen sollen. Jetzt hatte sich meine Laune wieder ein wenig gehoben und ich schlüpfte in das Kleid und die hochhackigen Schuhe. Dann schob ich den Vorhang zu Seite.
Ryan hatte seine Ellenbogen auf den Knien und stützte sein Gesicht in seine Hände.
Denn musste ich jetzt erstmal aufheitern, diese Trauerlaune war ja schrecklich.
Ich räusperte mich und Ryan blickte auf. Vor Überraschung riss er seine Augen auf und blickte mich entgeistert an.
„Zoey?“, vergewisserte er sich.
Ok, vielleicht hatte ich es ein wenig übertrieben, aber es war ja auch schließlich Sinn und Zweck der Sache, Ryan von seinen trübseligen Gedanken abzulenken.
„Was meinst du, steht mir das?“
Ryan sah ziemlich überfordert aus und ich musste grinsen.
„Äh, sicher. Nur, meinst du nicht, dass es ein wenig, äh zu extravagant ist?“
„Aber warum das denn?“ Gespielt verwirrt blickte ich ihn an und drehte mich einmal elegant um mich selbst.
„Gefällt dir das Kleid etwa nicht? Oder sehe ich zu fett darin aus? Sag nicht, dass meine Brüste zu klein wirken.“ Jetzt war er vollkommen überrumpelt, lenkte sein Blick natürlich gleich seinen Blich auf mein großzügiges Dekolletee und wusste überhaupt nicht mehr, was er sagen soll.
Ich versuchte todtraurig auszusehen und obwohl ich der Meinung war, dass mir das nicht sonderlich gut gelang, weil es schwer war gekränkt auszusehen, wenn man sich das Lachen verkneifen musste, kaufte Ryan mir das vollkommen ab. Wahrscheinlich auch deswegen, weil mir schon Tränen in die Augen traten, auch wenn nicht aus dem Grund, aus dem er dachte.
„Nein,
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