Wer braucht schon drei Bodyguards?
besser? Du sahst gestern echt nicht gut aus“, fragte mich Dante und nippte vorsichtig an seiner dampfenden, blauen Kaffeetasse.
„Hmmm, eigentlich schon, bin nur noch ein bisschen müde. Hab nicht sonderlich gut geschlafen.“
Ein schelmisches Grinsen breitete sich auf Dantes Gesicht aus.
„Verständlich, wenn ich mit Ryan in einem Bett schlafen müsste, würde ich auch kein Auge zu tun.“
Ryan schnaufte ein wenig empört und schlug Dante mit der Hand gegen den Hinterkopf. Da dieser aber gerade erst einen weiteren Schluck Kaffee getrunken hatte, spuckte er ihn im hohen Bogen wieder aus. Die heiße Flüssigkeit ergoss sich über das ehemals grell pinke Shirt der Kellnerin, die gerade an den Tisch getreten war um meine Bestellung aufzunehmen. Diese brach in ein empörtes Kreischen aus, schrie, dass es heiß sei und fuchtelte wild mit den Armen, sodass sie wiederum einen Gast anstieß, der gerade mit einem Kivimilchshake in der Hand um die Ecke kam. Da er dadurch aus dem Gleichgewicht geriet und mit dem Armen wedelnd nach Halt suchte, spritze jetzt auch noch der giftgrüne Saft auf ihr T-Shirt. Das brachte sie vollends aus der Fassung und sie stöckelte auf ihren Highheels davon.
Dante murmelte noch irgendwas von wegen, dass sie jetzt eine Abkühlung hätte. Einen Moment lang starrten wir uns alle an und brachen dann in Lachen aus. Beziehungsweise – Dante, Ryan und ich kugelten uns vor Lachen auf dem Boden. Fabio zog seine Mundwinkel ein winziges kleines bisschen nach oben. Doch nach einem Augenblick verzog sich sein Gesicht wieder zu einer kalten, gefühlslosen Maske, nachdem er einen kurzen Moment überrascht war, fast so, als könnte er es selbst nicht glauben, dass er einen „Gefühlsausbruch“ hatte.
Nach einiger Zeit hatten wir uns wieder einigermaßen eingekriegt, nur Dante hielt sich noch nach Luft japsend den Bauch.
„Habt ihr den Gesichtsausdruck gesehen? Zum Schreien komisch. Und wie sie ausgerastet ist.“ Er fing schon wieder an zu lachen, doch kurz darauf verzog sich seine Mine nachdenklich.
„Vielleicht sollte ich mich bei ihr entschuldigen. Ihr Oberteil ist jetzt sicherlich ruiniert.“
Und schon war er elegant vom Stuhl aufgesprungen und lief zur Theke.
Dort diskutierte er noch kurz mit einer anderen Bedienung und verschwand schließlich hinter einem dicken, lilanen Vorhang, der vermutlich zu den Toiletten führte.
Lächelnd wandte ich mich wieder zu Fabio und Ryan, der heißhungrig sein Essen in sich hinein schlang.
Da meldete sich auch mein Magen wieder laut zu Wort. Fabio hörte es und blickte von seiner Zeitung auf. Wortlos schob er seinen halbvollen Teller in meine Richtung. Gierig blickte ich auf die Köstlichkeiten, doch vorher wollte ich mich nochmal versichern, dass ich das wirklich haben konnte.
„Willst du wirklich nichts mehr?“
Er schüttelte nur den Kopf und vertiefte sich wieder in seine Zeitung.
Nun fiel ich auch über mein Essen her, das einfach köstlich schmeckte, was vielleicht aber auch daran lag, dass ich solange nichts mehr gegessen hatte.
Auf einmal ertönte ein hysterischer Schrei.
„Du Perversling, wie kannst du es wagen? Erst spuckst du mich an und jetzt bespannst du mich auch noch!“, schrie die Kellnerin hinter dem Vorhang.
„Ich wollte mich doch nur bei Ihnen entschuldigen, ich kann ja nicht ahnen, dass Sie sich gleich ausziehen!“
Doch die Frau ignorierte ihn und keifte wütend weiter.
Also trat Dante mehr oder weniger die Flucht an.
Sämtliche Blicke der Cafebesucher lagen auf ihm, als er wieder an unseren Tisch eilte und sich auf den Stuhl plumpsen ließ.
„Mein Gott, da kämpfe ich ja lieber mit einer Horde durchgeknallter Vampire, als mir das Gekreische dieser hysterischen Frau anzuhören.“
Ich musste mich ziemlich beherrschen um den Schluck Kaffee, den ich gerade erst getrunken hatte, nicht gleich wieder auszuspucken vor Lachen.
„Dante“, murmelte ich vorwurfsvoll. „Gleich passiert noch ein Unglück, wenn du mich so zum Lachen bringst.“
„Aber ist doch so, ich wollte mich nur entschuldigen und die rastet gleich so aus. Ich glaube ich werde mich nie wieder bei einer Frau entschuldigen können, ohne an diese Person zu denken.“
Empört schnaufte er und ich musste mir schon wieder das Lachen verkneifen.
Schnell versuchte ich zu schlucken, damit nicht wirklich noch ein Unglück passierte. Als ich es endlich geschafft habe, konnte ich dann auch befreit lachen.
Erst brummelte Dante noch ein wenig vor sich her, doch
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