Wer braucht schon Liebe
um und bedankt sich noch einmal. Sie nennt mich » einen Goldschatz«. Ich lächele zum Abschied. Die Glocke an der Tür läutet und weg ist sie. Ich gebe der Besitzerin mein Armband.
Sie lächelt mich an. » Gute Wahl.«
» Ich habe mich gleich verliebt«, sage ich und betrachte es, während sie es einpackt.
Sie sieht auf. » Du gehst also aufs Strandbrook College?«, sagt sie mit einem Blick auf meine Uniform.
Ich lächele nur.
» In welcher Klasse bist du?«
» Übergangsjahr.« Und dann sage ich wie aus heiterem Himmel: » Eigentlich sollte ich mich nach einem Praktikum umsehen.« Ich werde ein bisschen rot.
Mit aufgeschlossenem Gesicht sieht sie von dem Armband auf. » Na, ich hoffe, du hast an hier gedacht.«
» Wirklich?«
» Aber klar. Du bist die geborene Verkäuferin.«
» Wirklich?«
» Das ist nicht meine erste Kundin, der du geholfen hast. Du bist mir früher schon aufgefallen.« Okay, manchmal reißt mich das Shoppen ein bisschen zu sehr mit. » Du hast Talent dafür«, sagt sie.
Ich schneide eine Grimasse. » Wenn einem die Sachen gefallen, ist es irgendwie leicht.«
» Meine Rede!« Sie gibt mir mein Armband, wunderhübsch verpackt, wie es hier üblich ist. » Aber vielleicht hast du etwas anderes im Sinn?«
» Nein. Nein, habe ich nicht.«
» Also, was meinst du?«
» Wirklich? Wahnsinnig gern. Danke.« Kann es wirklich so einfach sein?
» Ich bin Pat«, sie streckt mir eine Hand entgegen.
Ich schüttele sie. » Alex.«
» Also, Alex«, lächelt sie. » Wann möchtest du gern anfangen?«
» Anfang Januar?«
» Perfekt. Da ist Schlussverkauf. Da kann ich ein paar zusätzliche Hände gut gebrauchen.«
Am nächsten Tag sitzen wir in der Cafeteria. David, Mark, Sarah, Rachel und ich. Simon hat nicht mehr bei uns gesessen, seit Mark und Rachel zusammen sind. Wahrscheinlich ist das ein Zeichen, dass er nicht an Sarah interessiert ist – oder zumindest, dass er nicht den Eindruck erwecken will, er wäre es. Auf jeden Fall ist es viel entspannter ohne ihn. Niemand haut auf den Putz. Ich beiße in meine Pizza und beobachte Rachel und Mark. Die die Augen nicht voneinander lassen können. Es ist erstaunlich. Sie haben sich sehr verändert. Mark ist nicht mehr so zynisch. Er lächelt jetzt sogar. Und Rachel … Wer hätte gedacht, dass die wirksamste Schönheitskur zwei Reihen vor ihr sitzt? Alles an ihr scheint zu strahlen. Ihre Haare, ihre Haut, sogar ihre Zähne. Und ich finde, dass sie es wirklich verdient hat.
» Hey«, sagt Mark, » wie wäre es, wenn wir uns alle am Samstag treffen?«
Augenblicklich wird es still. Rachel und ich sehen erst einander an, dann Sarah.
» Wow«, sagt er. » Das hat ja begeisterte Zustimmung gefunden!«
Ich versuche, mir eine plausible Entschuldigung einfallen zu lassen.
Aber Sarah kommt mir zuvor. Sie beugt sich über den Tisch zu Mark und David.
» Meint ihr, ihr könntet einen Freund mitbringen?« Es kommt mir so vor, als hätte sie sich das gut überlegt und sich entschlossen, es als Chance zu betrachten. Bewundernswert.
David und Mark wechseln einen Blick.
» Äh, ja, vielleicht«, sagt Mark. Er sieht Rachel an. Die nickt aufmunternd.
Ihr Enthusiasmus steckt ihn an. » Ich rufe ein paar Leute an.«
» Toll, danke«, sagt Sarah, als wäre es bereits eine ausgemachte Sache.
Ich werfe einen Blick hinüber zu Simon. Weiß er, dass sein größter Fan über ihn hinweg ist?
Es dauert zwei Tage, bis wir wieder etwas hören. Aber es ist positiv.
» Ein Freund von Mark kommt am Samstag mit«, erzählt Rachel Sarah am Morgen, während wir von der DART zur Schule gehen.
Sarahs Gesicht leuchtet auf. » Wirklich? Wer ist es? Wie ist er?«
» Keine Ahnung, aber er hängt mit Mark ab, also ist er wahrscheinlich … ein totaler Freak.« Sie lacht, aber dann sieht sie Sarahs Gesicht. » Das war bloß ein Witz. Ich bin mir sicher, er ist nett.«
» Wie sieht er aus?«, fragt Sarah.
» Keine Ahnung.«
» Kannst du es herausfinden?«
» Ich frage Mark nicht danach, wie der Typ aussieht.«
» Okay, ich mache es.«
» Sarah, er geht nur mit uns aus, okay? Vielleicht funkt es zwischen euch. Vielleicht auch nicht. Mach dir nicht zu viele Hoffnungen. Vielleicht ist er überhaupt nicht dein Typ.«
» Was macht er so?«
Rachel lacht. » Du hast mir überhaupt nicht zugehört, oder?«
Sarah gibt nicht auf. » Die Sache ist die: Wenn ich es vorher weiß, weiß ich, worüber ich mit ihm reden kann.«
» Dann fragst du besser Mark.«
» Woher kennt er ihn
Weitere Kostenlose Bücher