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Wer den Himmel berührt

Wer den Himmel berührt

Titel: Wer den Himmel berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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zur Seite. »Ich kenne die Vorschriften. Ärzten ist es nicht gestattet, Flugzeuge zu steuern.«
    Don nickte. »Ja, aber Cassie, als diese Vorschriften aufgestellt worden sind, sind Kriegszeiten nicht berücksichtigt worden. Entweder du lernst das Fliegen, oder der FDS ist außer Gefecht gesetzt, bis der Krieg vorüber ist.«
    »Laß mich darüber nachdenken. Ich glaube nicht, daß ich das schaffe.«
    Don lächelte. »Cassie, mir fällt nichts ein, was du nicht schaffen könntest, wenn du es dir in den Kopf setzt.«
    Sie lächelte ihn an. »Glaubst du das wirklich, Don?«
    »Du liebst die Herausforderung. Du blühst unter Streß auf. So gut kenne ich dich. Ich habe gesehen, daß du jedes Hindernis bewältigt hast, das sich dir in den Weg gestellt hat. Vielleicht ist es genau das, was du brauchst, meine Liebe. Ich würde sagen, du brauchst neue Hürden, die du nehmen kannst.«
    Die ganze Stadt und mehr als hundert Leute aus dem Busch kamen zur Hochzeit. Noch nicht einmal die Hälfte von ihnen fand in der Kirche Platz, und daher war die Straße von Menschen gesäumt.
    Die Party hinterher dauerte bis gegen drei Uhr morgens, doch Chris wurde um neun Uhr zu einer Patientin gerufen, die in den Wehen lag. Es war nach Mitternacht, als Don und Margaret die Braut nach Hause begleiteten.
    Cassie blieb auf und wartete auf ihren Mann. Da sie unruhig war, verbrachte sie ihre Hochzeitsnacht schließlich damit, einen Brief an Sam zu schreiben und ihm von den jüngsten Entwicklungen zu berichten.
    Als Chris um halb sechs morgens nach Hause kam, war er erschöpft, da er einen Kaiserschnitt hatte durchführen müssen.
    Er fiel aufs Bett und war innerhalb von weniger als einer Minute eingeschlafen.
    Cassie legte sich neben ihn, lauschte dem Krähen der Hähne, hörte Hunde bellen und fragte sich, ob Fiona und Blake wohl schliefen. Ob sie wohl bald aufwachen würden und ob Blake sich dann an sie schmiegen und sie wieder lieben würde. Und immer wieder.

40
    N ervös?« fragte der Fluglehrer.
    Cassie stieg auf den Pilotensitz und machte sich für ihren ersten Flug bereit, bei dem sie selbst am Steuer saß. Der Fluglehrer setzte sich auf den Sitz rechts neben sie.
    »Es ist nicht nötig vorzupumpen«, sagte er. Rob Wright war ein großer, schlanker Mann, ein Kettenraucher von Ende Vierzig. »Es ist ein warmer Tag. Wenn der Motor kalt wäre, könntest du ein paar Spritzer Kraftstoff vorpumpen und dann den Schalter umlegen und den Motor anlassen und ihn eine Zeitlang leer laufen lassen. Aber heute ist es warm.«
    Warum war es nicht so wie bei den tausend anderen Malen, die sie in einem Flugzeug gesessen hatte?
    »Die Cessna ist so konstruiert, daß sie ein Spornrad am Heck braucht. Das heißt, die Motorhaube ist vorn und versperrt dir die Sicht auf das, was rechts von dir liegt. Wir werden deshalb beim Rollen S-Kurven einsetzen. Du wirst auf der Rollbahn ein S beschreiben. Das ist wichtig für den Fall, daß noch andere Flugzeuge dort geparkt sind, wenn du von der Rampe wegrollst. Wenn du das S nach rechts beschreibst, kannst du nach links sehen. Okay, und jetzt laß uns zum Ende der Startbahn rollen.«
    Sie hatte hart gearbeitet und wußte genau, wovon er sprach. Sie hatten zwei Wochen lang theoretischen Unterricht betrieben.
    »Und jetzt«, sagte Rob grinsend, »geht es ans Eingemachte. Zeig mal, was du kannst.«
    Cassie drehte sich zu ihm um und sah ihn an.
    »Du mußt dich absichern, ob mit dem Flugzeug alles in Ordnung ist. Zuerst einmal überprüfst du die Steuerung. Diese Cessna hat ein Steuerhorn und keinen Steuerknüppel, und das wirst du jetzt zurückziehen und nach vorn drücken, um zu sehen, ob die Höhenruder funktionieren, und mit den Füßen wirst du die Seitenruder treten. Beweg das Steuer leicht nach links und nach rechts und sichere dich ab, daß die Querruder funktionieren.«
    Er wartete, während sie es tat.
    »Jetzt kommen wir zu den Instrumenten. Diese Cessna 140 hat nicht viele Instrumente, aber wir haben den Kompaß, die Öltemperaturanzeige und den Öldruckmesser, und dann ist da noch der Drehzahlmesser, und wir überprüfen, ob der Höhenmesser ordnungsgemäß eingestellt ist. Das richtet sich nach dem Luftdruck. Wenn wir keine diesbezüglichen Informationen von einer Wetterstation bekommen können, dann muß man selbst wissen, wie hoch der Flugplatz über dem Meeresspiegel liegt. Sagen wir mal, hier sind es siebenhundertfünfzig Meter. Stell den Höhenmesser dementsprechend ein. Das ist von allergrößter

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