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Wer den Himmel berührt

Wer den Himmel berührt

Titel: Wer den Himmel berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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kannte – und sein Blick löste sich nicht von ihm.
    Cassie schnappte ihre Tasche. »Ich bin die Ärztin. Komme ich noch rechtzeitig?«
    Der große Mann wollte etwas sagen, überlegte es sich dann jedoch anders. »Meine Frau ist gerade bei ihr und hilft ihr. Das Mädchen hat schlimme Schmerzen.«
    Cassie sprang die Stufen hinunter und lief zum Haus, ohne noch länger abzuwarten.
    Con und der Padre kamen die Stufen hinunter. Sam folgte ihnen.
    »Komm schon, runter mit dir«, sagte der große Mann zu dem Jungen, der dasaß und die Armlehnen seines Sitzes umklammerte. »Schließlich ist das dein Baby, das hier geboren wird.«
    Sam hoffte, der Junge würde nicht in Tränen ausbrechen. McLeod und Con liefen vor ihm her zum Haus. Plötzlich hörten sie einen Schrei, und als sie die Veranda erreicht hatten, entlockte das leise Wimmern eines Babys dem Padre ein Lächeln. »Ein neues Mitglied in der Herde des Herrn«, sagte er.
    Cassie fand noch nicht einmal die Zeit, sich die Hände zu waschen oder ihre Arzttasche zu öffnen.
    Der große Mann, der sich mit McLeod unterhalten hatte, drehte sich zu Con um und sagte: »Frag nach, ob sie Kaffee oder Tee haben möchten.«
    Sam nickte. »Kaffee wäre schön. Ich glaube, die Ärztin wüßte das auch zu schätzen.« Er wandte sich an den jungen Knaben, der gerade Vater geworden war. »Ich wette, du hättest auch gern einen Kaffee, was?«
    Der Junge nickte dankbar. Sam hätte ihm gern den Arm um die Schultern gelegt, hielt sich jedoch zurück. Bis jetzt hatte der Junge kein Wort gesagt.
    Eine Frau in den Vierzigern tauchte in der Tür zum Schlafzimmer auf. Ihre müden Augen lächelten. »Es ist ein Junge«, sagte sie und schaute den stummen jungen Mann an. »Du hast einen Sohn. Wenn du willst, kannst du gleich reingehen.«
    Er schüttelte den Kopf und schaute auf den Boden.
    »Hallo, Maude«, sagte McLeod. »Was dagegen, wenn ich zu ihr gehe?«
    »Nein, natürlich nicht, aber warten Sie, bis die Ärztin fertig ist und wir das Bett frisch bezogen haben«, sagte Maude. »Millie freut sich bestimmt.«
    »Wie geht es ihr?« fragte Mr. Sellars.
    »Sie ist müde. Aber es ist alles gutgegangen. Die Ärztin sieht gerade nach ihr und untersucht das Baby.«
    Die Frau machte sich auf den Weg in die Küche.
    Der große Mann sagte: »Don, ich will in zehn Minuten eine Hochzeit. Millie kann ruhig im Bett getraut werden. Und dann können Sie das Baby taufen. Hast du gehört, Junge?«
    Der junge Mann nickte mit kläglichem Blick. »Ja, Sir.«
    »Du solltest dich jetzt besser waschen, damit du einen anständigen Eindruck machst, wenn du meine Tochter heiratest«, sagte der Vater.
    Der junge Mann hob eine Hand und zog an Sams Ärmel.
    »Würden Sie mein Trauzeuge sein?« fragte er.
    »Wie heißt du?« Sam grinste.
    »Tyler. Tyler Edison.«
    »Klar, Tyler, es ist mir eine Ehre. Natürlich kannst du mich als Trauzeugen haben. Das war ich bisher noch für niemanden.« Er schüttelte dem jungen Mann die Hand.
    Als er aufblickte, stand Cassie in der Tür und hielt ein Baby auf dem Arm, das mehr Ähnlichkeit mit einem Eichhörnchen als mit einem menschlichen Wesen aufwies. Cassies Züge waren sanft, so, wie man es von einer Frau erwartete. Für eine Sekunde hatte Sam den Eindruck, daß sein Herz einen Schlag lang aussetzte. Aber nur für eine Sekunde. Ich sollte mich besser auch frisch machen, dachte er, wenn ich die Rolle des Trauzeugen übernehme.

7
    M it sechsundzwanzig Jahren wurde Fiona klar, daß sie kurz davorstand, eine altjüngferliche Lehrerin zu werden. Und doch wußte sie gleichzeitig, daß es ihr so gut ging wie in ihrem ganzen Leben noch nicht.
    Vor fünf Jahren, kurz nach ihrer Ankunft hier, war sie bereit gewesen, sich niederzulassen und eine Familie zu gründen. Sie war so rasend und wahnsinnig verliebt gewesen, daß sie nicht klar denken konnte, geblendet von einer Leidenschaft, wie sie sie nie zuvor erlebt hatte und von der sie wußte, daß sie sie auch nie wieder erleben würde.
    Klar, heiraten würde sie. Sie wollte Kinder haben, wollte Teil einer Familie sein, aber diese Ehe würde eine Gemeinschaft sein, die sich auf Zuneigung und miteinander teilen begründete, nicht auf eine übermächtige Leidenschaft, die ihr ganzes Wesen beherrschte.
    Beim ersten Mal hatte er ihr die Kleider vom Leib gerissen. Es begeisterte sie, seine Haut auf ihrer zu spüren, und sie erschauerte, als sie seine Hand zwischen ihren Beinen spürte, seine Zunge, die mit ihren Brustwarzen spielte. Seine Lust

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