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Wer den Himmel berührt

Wer den Himmel berührt

Titel: Wer den Himmel berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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Sitz, rannte ins Haus zurück und kam kurz darauf wieder.
    »Wer sind diese jungen Männer in dem Wagen hinter uns?«
    »Einer von ihnen ist den weiten Weg von einem Gehöft unten im Süden mit dem Wagen gefahren. Er ist in die Stadt gebraust und hat den anderen in dem Moment aus dem Zug gezerrt, als er gerade losfahren wollte. Dann hat er mich in der Kneipe gefunden, und der Fahrer hat gesagt, seine Schwester bekäme ein Baby. Ich habe den Verdacht, der andere wollte vor einer Mußheirat fortlaufen. Oder auch nur davor, daß ein Angehöriger ihm eine Kugel in den Kopf jagt. Der Vater des Mädchens will, daß wir unterwegs haltmachen und Padre McLeod mitbringen.«
    »Reverend hat Padre McLeod erwähnt. Er traut Paare …«
    »… und tauft manchmal am selben Tag ihre Babys.«
    Sie warf einen Blick auf ihn.
    »Tja, an die meisten Orte kommt er nur alle eineinhalb oder zwei Jahre. Es ist ein weites Land.« Er legte die Betonung auf
weit
. »Manchmal ist er der einzige Mensch, den Leute auf Gehöften im ganzen Jahr zu sehen bekommen. Er nimmt Bestattungen vor, ab und zu sogar die von Leuten, die schon seit einem Jahr, wenn nicht sogar länger, tot sind. Man erzählt sich über ihn, daß er auf der Veranda eines Gehöfts einen Gottesdienst hält und hinterher die Hemdsärmel hochkrempelt und einen Lastwagen repariert oder hilft, eine kaputte Windmühle instand zu setzen. Ich wüßte keinen Ort, an dem er nicht willkommen wäre. Er benimmt sich nicht, als erhöbe er Gott weit über die Menschen. Nach allem, was ich gehört habe, ist er ein feiner Kerl, einer von der ganz seltenen Sorte. Ich vermute, der Vater des Mädchens will, daß sein Enkelkind getauft und seine Tochter getraut wird.«
    Sam fuhr am Stützpunkt vorbei, ehe er sich auf den Weg zum Flughafen machte. Er sprang aus dem Wagen. »Du bleibst hier. Ich gebe Horrie nur Bescheid, wohin wir fliegen.«
    Er kam sofort wieder zurück. »Horrie hat nur gelacht. Er hat gesagt, wir sind schon im Geschäft, ob wir es wollten oder nicht.«
    Die jungen Männer betrachteten das Flugzeug voller Bewunderung, liefen um es herum und starrten ehrfürchtig zu ihm auf.
    Cassie ging auf sie zu, während Sam sich mit Pete besprach. »Erzählen Sie mir mehr über diese Frau, die ein Baby bekommt.«
    »Meine Schwester«, sagte Con, dessen blaßblaue Augen immer noch auf das Flugzeug gerichtet waren. Er wies mit einer Kopfbewegung auf den anderen jungen Mann, der sich offensichtlich mehr für das Flugzeug als für seine jeden Moment bevorstehende Vaterschaft interessierte. »Und der da wird mein Schwager.«
    »Hatten die Wehen schon eingesetzt?«
    »Nein«, erwiderte er und schüttelte den Kopf. »Nicht, als ich vorgestern abend losgefahren bin.«
    Sam und Pete begannen, das Flugzeug aus dem Hangar zu rollen. Sam sagte: »Kommt schon, steigt ein«, während er die Treppe herunterließ. »Ich brauche Hilfe. Wir müssen zwei weitere Sitze am Boden festschrauben. Dieses Flugzeug ist für vier Passagiere gebaut, und dafür werden wir es jetzt auch nutzen. Kommt schon, ihr beiden, und geht mir zur Hand.«
    Es war ein Morgen, der eines Malerpinsels würdig gewesen wäre. Der Himmel war kobaltblau, und als das Flugzeug sich über den Boden erhob, konnte Sam sehen, daß die rote Erde mit dunkelgrünen Bäumen gesprenkelt war, die weit auseinanderstanden. Er seufzte. Es war schön, am Leben zu sein. Er drehte sich zu Cassie um, um ihr zuzurufen: »Die Landschaft wird sich von der von gestern unterscheiden. Wir fliegen nach Süden, in die Schafzüchterregion. Dort wird es nicht annähernd so viele Bäume geben. Schafe können mit weniger Vegetation leben als Rinder«, erklärte er und setzte es als gegeben voraus, daß eine Großstadtpflanze von so etwas keine Ahnung hatte.
    Er sah, daß sie sich in einem kleinen Notizbuch Aufzeichnungen machte, während sie zum Fenster hinausschaute. Er lächelte. Auch sie versuchte, auf Orientierungspunkte zu achten. Tja, dann mal viel Spaß, Doc.
    Er verrenkte sich den Hals, um einen Blick auf die beiden anderen Passagiere zu werfen. Con und sein zukünftiger Schwager schauten zum Fenster hinaus. Sam hatte Mitgefühl mit dem jungen Mann. Meine Güte, dachte er, das hätte mir genausogut passieren können. Es erschien ihm nicht wirklich gerecht. Ein Mädchen heiraten zu müssen, mit dem er vielleicht lediglich einen Abend lang Spaß gehabt hatte. Den Rest des Lebens mit jemandem gemeinsam verbringen zu müssen, den man kaum kannte, und das nur, weil in jener

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