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Wer den Himmel berührt

Wer den Himmel berührt

Titel: Wer den Himmel berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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Wange.
    »Ja, nicht wahr?« ertönte Blakes Stimme neben ihr. Er legte einen Arm um sie und sagte mit gesenkter Stimme: »Geht es dir gut? Ich meine, geht es dir wirklich gut?«
    Sie nahm seine Hand auf ihrer Taille nur zu bewußt wahr, als sie sagte: »Mir geht es gut.« Im Lauf der Jahre hatte sie sich dazu erzogen, ihn wie einen Freund zu begrüßen. Sie gestattete es ihrem Herzen nicht mehr, einen Schlag lang auszusetzen, wenn sie ihn sah oder seine Stimme hörte. Aber sie mußte sich konzentrieren, und es kostete sie Willenskraft. »Ich kann mir vorstellen, daß du nach Ablauf dieser Woche einer der berühmtesten Männer im ganzen Land bist«, sagte sie, »mit diesem ehrfurchtgebietenden Haus und den Rennen, die du veranstaltest. Ich habe gehört, daß Leute mit ihren Pferden tausend Meilen weit gekommen sind.«
    Er stand grinsend da und überragte alle im ganzen Raum mit Ausnahme seines Vaters. »Genau das habe ich mir erhofft. Wir haben eine Siegerprämie ausgesetzt, die sich als unwiderstehlich erwiesen hat. Aber komm jetzt. Hat Fiona dich schon durch das Haus geführt?«
    »Allerdings, und ich bin wahrhaft geblendet.«
    »Dann laß uns jetzt die Bar eröffnen und endlich unseren Spaß haben. Wir warten bis morgen, ehe wir rübergehen und uns den Menschenmassen anschließen. Die Rennen beginnen am Nachmittag, und am Abend findet ein Tanz statt, was heißt, daß wir auch zum Abendessen bleiben werden. Es wird sich über den ganzen Tag hinziehen.«
    »Was sollte ich zu diesem Anlaß tragen?« fragte Olivia.
    Darauf antwortete Fiona: »Morgen abend einfach nur ein hübsches Kleid. Am Samstagabend werden sich alle in ihre schönsten Ballkleider werfen, und es werden zwei Parties stattfinden, eine davon hier.«
     
    Das erste Rennen wurde am Donnerstag um dreizehn Uhr dreißig veranstaltet. Buchmacher nannten ihre Quoten unter farbenfrohen Schirmen, die ihnen Schutz gegen die Sonne boten. Eine beträchtliche Anzahl von Frauen war zu den Festlichkeiten erschienen, und viele von ihnen trugen wie die Männer Freizeithosen oder Jeans und Stetsons. Der Krieg hatte vieles geändert.
    Die Tribüne war brechend voll, und die Menschenmenge veranstaltete mehr Lärm als jede andere, die Cassie je gesehen hatte. Zuerst kam das Rennen der Rinder- und Schafzüchter, bei dem jeder mitreiten konnte. Ringer, die glaubten, gute Pferde zu besitzen, ritten in Scharen bei diesem Rennen mit. Das letzte Rennen des Tages war das der Aborigines, die auf einer Ranch arbeiteten, und es war spannender als jedes andere Rennen. Sie schienen ihre eigene Sicherheit zu mißachten, und sie nahmen die Kurven knapp und gefährlich. Es herrschte ein enormer Tumult.
    Am späten Nachmittag wurde der neu ins Leben gerufene Tookaringa Cup unter wildem Jubel verliehen.
    Der Speisesaal, ein gewaltiger Raum von neun auf achtzehn Meter mit einer Küche an einem Ende war rund um die Uhr geöffnet. Fiona und Blake hatten neben die anderen Zelte, die in säuberlichen Reihen aufgebaut waren und die jedes Gehöft mitgebracht hatte, ein Garderobenzelt gestellt. Cassie hatte den Eindruck, an jenem Abend mit der Hälfte aller Gäste zu tanzen, aber sie tanzte nicht mit Blake, und selbst Sam kam nicht auf sie zugestürzt, als ein paar schnelle Nummern gespielt wurden, die dieser Tage seltener und immer seltener gespielt zu werden schienen. Der Jitterbug war auf dem besten Wege, aus der Mode zu kommen. Um so besser, dachte sie. Schließlich bin ich auch nicht mehr so wendig, wie ich es früher einmal war.
    Während des Tanzes wurde Cassie einmal herausgerufen, damit sie sich um zwei Ringer kümmerte, die zuviel getrunken und miteinander gerauft hatten. Einer von ihnen mußte genäht werden. Ein anderes Mal mußte sie einen Mann versorgen, der ebenfalls in eine Schlägerei verwickelt gewesen war und sich das Bein schlimm verletzt hatte.
    »Er muß ins Krankenhaus gebracht werden«, sagte sie. »Das nächste von hier ist Yancanna. Holt Sam.«
    »Tja«, sagte Sam, als er den Motor vor dem Start anließ. »Wenigstens brauchst du dich jetzt nicht mehr schuldbewußt zu fühlen, weil du hier bist und deinen Spaß hast. Siehst du, ich wußte doch gleich, daß es mit Arbeit verbunden ist.«
    Sie flogen nach Yancanna und waren zurück, ehe der Tanz endete. Als sie landeten, ging direkt über dem Ende der hell erleuchteten Landebahn der Vollmond auf.
    »Weißt du, was?« sagte Sam, als sie noch eine Minute lang sitzen blieben und den Mond ansahen. »Vielleicht sind wir die

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