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Wer den Himmel berührt

Wer den Himmel berührt

Titel: Wer den Himmel berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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drang über den Rasen zu ihnen herüber.
    »Komm, laß uns das Tanzbein schwingen«, sagte er. Er stand auf und hielt ihr die Hand hin. Sie nahm seine Hand, und gemeinsam liefen sie zum Haus.
    Sie hatten gerade erst zu tanzen begonnen, als sie auch schon abgeklatscht wurde. Cassie tanzte mit einem Dutzend Männern, ehe Blake plötzlich an ihrer Seite auftauchte. »Jetzt bin ich an der Reihe. Wenn ich mich nicht vordränge, bekomme ich nie eine Chance. Oder du wirst zum nächsten Notfall gerufen.«
    Er legte den Arm um sie, und sie empfand wieder, was sie am Abend zuvor empfunden hatte. Als hätte sie sich in all diesen Jahren etwas vorgemacht – wenn sie mit Chris geschlafen hatte, hatte das auf sie nicht die Wirkung gehabt, die Blake auf sie hatte. Er hatte ihr im Bett nicht geben können, was allein Blakes Berührung bei ihr anrichtete.
    »Du siehst wunderschön aus«, murmelte er.
    »Diese indische Aufmachung soll eher dazu dienen, exotisch zu wirken«, sagte sie und wünschte sich inbrünstig, er möge unpersönlich bleiben, und doch verzehrte sie sich nach seiner Nähe.
    Ein paar Minuten lang tanzten sie schweigend miteinander, und dann sagte er: »Erinnerst du dich noch an Kakadu?«
    Ihr Herzschlag stockte – sie rang nach Atem –, und dann schlug ihr Herz wieder. Aber es war nicht ihr Herz. Was sie gegen ihre rechte Brust schlagen spürte, war sein Herz.
    »Das ist schon lange her. Vergiß es.«
    »Kannst
du
es?«
    Sie hörte auf zu tanzen, sah ihn an und ging. Sie hatte sich kaum einen Meter von ihm entfernt, als Sam sie an der Hand nahm. »He, ich glaube, wenn es nicht gerade ein Jitterbug war, habe ich noch nie mit dir getanzt. Komm, Doc, wir wollen uns an einem echten Tanz probieren.«
    Mir ist alles recht, dachte sie, wenn ich bloß von Blake wegkomme.
    Er zog sie nicht eng an sich, wie Blake es getan hatte. In seinen Armen war ihr behaglich zumute, und sie glitten über die Tanzfläche. »Mit keinem Menschen auf Erden läßt es sich leichter tanzen, Sam. Es ist die reinste Freude.«
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit, Doc, auf vollkommener Gegenseitigkeit.«
    »In dieser Aufmachung bist du einfach eine Wucht«, sagte er und zog sie enger an sich.
    Sie brauchte sich noch nicht einmal auf ihre Schritte zu konzentrieren, wenn sie mit Sam tanzte. Es war, als wüßte ihr Körper schon bevor er etwas tat, was er als nächstes tun würde.
    Ehe die Melodie endete, kam Steven dazwischen und verkündete: »Du bist schon zu lange aus meinem Leben verschwunden.«
    Als das Trio jedoch nach einer Pause wieder zu spielen begann, war Blake erneut an ihrer Seite. »Jetzt bin ich dran, Dad. Du kannst sie nicht ausschließlich für dich beschlagnahmen.«
    Sowie sie in seinen Armen lag, sagte Blake: »Wenn du mir entkommen willst, Cassandra, dann mußt du harte Arbeit leisten. Du erinnerst dich also noch an Kakadu? Das frage ich mich schon lange.«
    »Blake, was hast du vor?«
    »Ich hänge lediglich Erinnerungen nach«, flüsterte seine Stimme in ihr Haar. »Erinnerungen an eines der glanzvollsten Erlebnisse meines ganzen Lebens. Erinnerungen daran, wie es war … unter den Sternen zu liegen, dich zu lieben. Erinnerst du dich noch an das Tanzen der Aborigines? Mein Gott, das muß die erotisch geladenste Nacht meines Lebens gewesen sein.« Er zog den Kopf zurück und schaute auf sie herunter. »Für dich auch, stimmt’s?«
    Alles verblaßte. Niemand sonst war noch im Saal. Es gab nur noch Blakes Arme, die um sie geschlungen waren, seine Worte. »O Blake, ich habe dich so sehr geliebt. Ich habe geglaubt, ich sterbe, als du weggegangen bist.«
    Er zog sie enger an sich, ganz dicht. »Du hast Chris nicht geliebt, stimmt’s? Nach allem, was wir miteinander hatten, kannst du ihn nicht geliebt haben, nicht nach dieser Nähe.«
    Cassie riß sich mit einem Ruck los. Früher einmal hätte sie ihm zugestimmt, aber mit der Zeit hatte ihr Chris weit mehr bedeutet.
    »Du hast vor mir geheiratet, oder weißt du das nicht mehr? Laß uns all das vergessen. Wir wollen es hinter uns zurücklassen.«
    »Ich kann es nicht vergessen.«
    »Stell dich nicht so blöd an«, fauchte sie. »Wie könnte irgend jemand das vergessen? Laß es auf sich beruhen, ja?«
    Er legte die Arme um sie. »Ich denke oft an dich«, sagte er, als sie begannen, sich nach dem Rhythmus der Musik zu bewegen.
    »Was auch immer du tust, tu es nicht«, sagte sie mit steifer Körperhaltung. »Fiona ist meine engste Freundin.«
    »Meine auch«, sagte er mit gesenkter

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