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Wer den Himmel berührt

Wer den Himmel berührt

Titel: Wer den Himmel berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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Körper an sie. Er nahm sie in die Arme, und sein Mund bemächtigte sich ihrer Lippen. Sie schlang die Arme um ihn, fühlte seine Gier und wußte, daß es lange her war, seit sie sich das letzte Mal derart lebendig gefühlt hatte. Sie spürte es in jedem einzelnen Nerv ihres Körpers.
    »Worüber lachst du?« murmelte er an ihrem Hals.
    »Über die Tatsache, daß Schnurrbärte nicht kitzeln.« Sie hoffte, er würde nicht aufhören, sie zu küssen.
    Aber er zog den Kopf zurück, umarmte sie jedoch noch fester und preßte ihren Körper an seinen. »Ich muß ein paar Brücken hinter mir abbrechen, ehe ich tun kann, was ich tun möchte, Cassie.«
    Er pfiff, als er über den Pfad lief, und sie stand noch lange, nachdem er schon verschwunden war, da und starrte in das Dunkel hinaus. Sie fragte sich, ob sie jemals glücklicher gewesen war.
     
    Zwei Tage später auf dem Flug zur Sprechstunde in Stockton Wells grinste er und sagte: »Ich muß dir etwas erzählen.«
    Sie sah ihn erwartungsvoll an.
    »Nee.« Er schüttelte den Kopf. »Heute abend. Was hältst du davon, im Hotel zu Abend zu essen?«
    »Das muß ja wirklich wichtig sein«, sagte sie. »Du willst noch nicht mal zu ›Addie’s‹ gehen?«
    »Es ist wichtig. Und ich möchte nicht, daß du es auf die leichte Schulter nimmst. Ich möchte, daß du dich für einen wichtigen Anlaß herausputzt.«
    Sie lachte. »Werde ich wissen, wie ich mich zu benehmen habe? Soll ich mich von meiner besten Seite zeigen?«
    »Das möchte ich nicht hoffen.«
    In dem Moment meldete sich Horrie über Funk. »Wir haben einen Notfall draußen auf Tookaringa«, sagte er. »Verschiebt eure Sprechstunde und fliegt so schnell wie möglich hin. Fiona ist von einem Pferd abgeworfen worden.«
    Es war kurz nach zehn. Sam nahm Cassies Hand.
    In den beiden folgenden Stunden schlug ihr Herz wie toll.
    Sowie sie auf Tookaringa eingetroffen waren und Sam die Tür des Flugzeugs geöffnet hatte, rannte Cassie auf das Haus zu. Blake saß neben einer bleichen Fiona, die in dem riesigen Bett der beiden lag.
    »Himmel, Cassie«, sagte er und stand auf, als sie in das Zimmer eilte. »Ihr ist keine Spur anzusehen, aber sie verliert immer wieder das Bewußtsein. Der Gurt hat sich gelöst, und als der Sattel begonnen hat zu verrutschen, hat sich das Pferd aufgebäumt. Fiona ist heruntergefallen, und das Tier ist direkt auf sie gestürzt.«
    Cassie setzte sich neben Fiona, deren Lider sich flatternd öffneten. Innere Blutungen, soviel stand fest. Fionas Stimme war kaum hörbar. »Cassie, meine liebe Cassie.«
    Cassie küßte sie auf die Stirn. Nach einer fünfminütigen Untersuchung ahnte sie, daß Fiona nur noch kurze Zeit zu leben hatte.
    »Sag mir, daß du etwas tun kannst«, beschwor Blake sie.
    Sie sah ihn an und fühlte sich hilflos. »Ich weiß es nicht, Blake. Ich habe kein Röntgengerät …« Und selbst wenn sie es gehabt hätte, hätte sich wahrscheinlich nichts mehr machen lassen. Cassie setzte sich wieder neben Fiona, die noch einmal die Augen aufschlug und so leise flüsterte, daß Cassie sich herunterbeugen mußte, um sie hören zu können. Sie griff nach Cassies Hand. »Cassie, mein Schatz. Meine geliebte Freundin. Weißt du, was mir die größte Sorge bereitet? Die Kinder zurückzulassen. Wer wird sich um sie kümmern? Wer wird ihnen die Liebe geben, die jedes Kind braucht?« Cassie sah die drei deutlich vor sich, im Alter von sechs, fünf und drei Jahren. »Wirst du dich um sie kümmern? Und ihnen eine Mutter sein?« Ein eindringliches Flehen trat in ihre Augen. »Und kümmerst du dich auch um Blake? Er weiß es nicht, aber er braucht jemanden, der für ihn sorgt. Er weiß noch nicht einmal, wo seine Socken sind. Bitte, Cassie. Ich kann nur in Frieden sterben, wenn du mir versprichst …«
    »Psst, Fi, du wirst nicht sterben«, log Cassie. Sie hoffte nur, sie würde nicht anfangen zu weinen.
    »Und wenn ich doch sterbe, dann versprich es mir. Bitte, Cassie, versprich mir, daß du dich um sie alle kümmern wirst …«
    »Natürlich, Fi. Natürlich werde ich mich um sie kümmern.«
    »Du wirst nicht sterben, Fiona.« Blakes Stimme klang eindringlich. »Du weißt doch, daß ich ohne dich nicht leben kann.«
    Fiona mühte sich damit ab, ihren Kopf nach links zu drehen, damit sie Blake sehen konnte. »Denk daran, den Kindern jeden Abend einen Gutenachtkuß zu geben«, sagte sie. »Und laß sie nicht von einer Gouvernante großziehen. Tu es selbst. Du und Cassie. Hol Cassie in dein Leben. Sie wird

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