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Wer den Himmel berührt

Wer den Himmel berührt

Titel: Wer den Himmel berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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dauert es entsprechend länger.«
    Blake verließ die Hütte, und kleine Staubwolken wirbelten hinter ihm auf, als er zu seinem Wagen ging.
    Horrie sagte: »Sam ist schon auf dem Weg. Er sagt, oben im Norden ist das Wetter miserabel.«
    Cassie ging zu Blake. Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Es tut mir leid. Das weißt du doch, oder nicht?«
    Er nickte und drehte sich zu ihr um. »Ja, das weiß ich ja. Es wird nicht einfach werden, stimmt’s? Daß wir beide Zeit miteinander verbringen können.«
    Obwohl Horrie an der Tür stand, schlang Blake die Arme um sie. »Am Dienstag breche ich auf und verbringe einen Monat oder sechs Wochen im Busch. Ich muß alle sieben Außenposten abklappern und nach dem Rechten sehen.«
    Fünf oder sechs Wochen? Zwei Wochen waren ihr wie eine Ewigkeit erschienen.
    »Du solltest wissen, daß ich dich jede Nacht, jede einzelne gottverdammte Nacht, im Reisegepäck haben, und mit dir in mein Bettzeug kriechen werde. Und das heißt, daß du keine Möglichkeit hast, mich aus deinem Bett zu vertreiben. Ich werde durch deine Träume spuken.«
    Sie blickte zu ihm auf. Himmel, wie schön er doch war. Sie sah ihn unglaublich gern an. Er hatte sie gewarnt, sie würden intensiv und im Zeitraffer leben. Sie hatte nie erlebt, daß etwas so schnell geschah. Wenn sie mit ihm zusammen war, versuchte sie noch nicht einmal, dagegen anzukämpfen.
    »In zwei Wochen werde ich zu einer Sprechstunde auf Tookaringa sein. Sag deinen Eltern, daß wir wahrscheinlich über Nacht dort bleiben werden.«
    »Und ich«, sagte er, »werde einen zweiwöchigen Ritt vom Haus entfernt sein. Das wird wahrhaftig keine einfache Beziehung werden, stimmt’s, Cassandra?« Er beugte sich herunter, um sie zu küssen. »An dem Abend, als die Party stattgefunden hat und ich dich mit diesem Fliegerknaben auf der Tanzfläche herumwirbeln sah, wußte ich schon, daß nichts unkompliziert für uns werden wird.«
    Wie ein Derwisch aus aufwirbelndem Staub kam Sams Pickup über die Straße gestürmt. Er sprang aus dem Wagen und nickte Blake und Cassie zu, während er in die Funkerhütte sprang. »Du bist den ganzen Tag lang von Männern umgeben, stimmt’s?«
    »Fang bloß nicht damit an«, sagte Cassie. »Ich gehe nicht gern fort, verstehst du? Ich habe ein wundervolles Wochenende verbracht. Es schmeichelt mir, daß du meinetwegen diesen weiten Weg zurückgelegt hast.«
    Blake warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Gewöhn dich daran. Es ist nicht das letzte Mal, daß ich nach Augusta Springs fahren werde, um mit dir zusammenzusein. Gewöhn dich daran, mich zu sehen, obwohl es nicht so oft sein wird, wie ich es gern hätte.«
    Sam kam aus der Funkzentrale und schwenkte seine Landkarte durch die windstille Luft. »Über den Hügeln nördlich vom Magic Creek stößt die Wolkendecke fast auf den Boden. Wir werden einen Umweg machen und uns südlich der Bahnlinie halten müssen, bis wir nach Inawarra kommen. Dort sind wir nie gewesen. Aber wenn wir uns von dort aus nach Nordosten halten«, sagte er und redete im Grunde genommen mit sich selbst, »sollten wir es schaffen, James’ Ranch zu finden. Himmel, sie haben dort oben in den letzten zwei Wochen mehr als fünfzehn Zentimeter Niederschläge gehabt. James sagt, er kann seinen Wagen nicht in die höheren Gänge schalten, und er ist ihm trotzdem schon einmal im Schlamm steckengeblieben. Er wagt nicht anzuhalten, wenn er uns auf der Landebahn abholt, weil er sonst steckenbleiben könnte. Verdammt noch mal!« Er sah sie an. »Ich finde, so etwas sollten wir gar nicht erst versuchen, wenn es nicht um Leben oder Tod geht. Wie stehst du dazu?«
    »Wir müssen es riskieren«, sagte sie. »Angesichts der Blutmengen, die sie verloren hat, bin ich nicht sicher, ob sie den Tag übersteht.«
    »Nun, was wäre ein Sonntag ohne eine Herausforderung?«
    Blake sah sie an. »Florence Nightingale, die barmherzige Helferin in der Not?«
    »Florence Nightingale war Krankenschwester«, sagte Cassie. »Und die Fliegenden Ärzte sind überhaupt nur ins Leben gerufen worden, um anderen aus der Not zu helfen.«
    »Das klingt edelmütig, solange es mich nicht um das bringt, was ich will.«
    »Jetzt fällt es mir wieder ein. Fahr mich in die Stadt, ja?« Cassie rannte zu der Hütte und rief Horrie zu: »Ruf im Krankenhaus an und gib dort Bescheid, daß ich komme, um fünf Einheiten Trockenplasma zu holen. Ich will keine fünf Minuten dort verbringen.« Sie rannte zu Blake zurück. »Komm schon, und fahr wie der

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