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Wer den Himmel berührt

Wer den Himmel berührt

Titel: Wer den Himmel berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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raus, damit du dir ein Bild davon machen kannst, wie Cowboys leben.«
    Cassie lächelte. Wahrscheinlich verwandte er die Bezeichnung »Cowboys«, weil er wußte, daß sie dieses Wort verstehen konnte; schließlich war sie in Amerika aufgewachsen. Sie konnte immer noch nicht auseinanderhalten, inwieweit sich die Aufgaben der verschiedenen Mitarbeiter auf einer Ranch, die mit dem Viehtrieb zu tun hatten, voneinander unterschieden. Cowboy war ein umfassender Begriff für all diese Tätigkeiten. »Das klingt ganz so, als würde es Spaß machen. Aber ich kann mir keine Woche freinehmen. Mir steht erst Urlaub zu, wenn ich ein Jahr lang hier bin. Und das ist nicht vor September.«
    »Wenn eine ganze Woche sich nicht machen läßt, dann sieh zu, ob du wenigstens drei oder vier Tage freinehmen kannst, ja?«
    »Ich wüßte nicht, wie sich das machen ließe.«
    »Dann denk dir etwas aus. Wir müssen dringend Zeit miteinander verbringen, und ich möchte, daß du das Leben siehst, das ich liebe.« Er stand auf und griff nach ihrer Hand. »Komm, laß uns tanzen gehen. Das ist die einzige Möglichkeit, die mir einfällt, dich öffentlich in meinen Armen zu halten. Ist es wirklich wahr, daß du nie samstagabends tanzen gegangen bist?«
    Abgesehen davon, daß sie Blake nur den halben Abend sah, machte es Spaß. Sie tanzten mit allen Anwesenden. Sam riß vor Erstaunen die Augen auf, als er sie mit Blake eintreten sah. Als die Kapelle zu einer schnellen Melodie ansetzte, wirbelte Sam sie auf die Tanzfläche. »Dann ist der Prophet also zum Berg gekommen?«
    »Was soll das heißen?«
    Er ließ Cassie eine schnelle Drehung um sich machen, fing sie auf und harmonierte blendend mit ihren Schritten. »Wenn man Interesse an der Strecke mißt, die jemand zurückzulegen bereit ist, um ein Mädchen zu treffen, dann muß er gewaltiges Interesse an dir haben. Und außerdem hat er dich dazu gebracht, mit ihm tanzen zu gehen.«
    Sie konzentrierten sich jetzt ganz auf das Tanzen und riefen mit ihrem Jitterbug wie üblich eine Sensation hervor. Nachdem der Tanz beendet war, erwartete Blake sie am Rand der Tanzfläche, nahm Cassie an der Hand und streckte gleichzeitig die Rechte aus, um Sam zu begrüßen. »Schön, dich wiederzusehen.«
    Sam grinste. »Mann, du hast Mumm.«
    Blake warf einen Blick auf Cassie und drückte ihre Hand.
    In dem Moment warf einer der Männer eine Flasche durch den Raum, die an der Wand zerschmetterte. Niemand schien sich daran zu stören. Statt dessen begannen andere, seinem Beispiel zu folgen. Cassie sah Blake an.
    »Hier«, sagte er und reichte ihr ein Glas. »Spiel einfach mit.« Er warf, wie schon andere vor ihm, seine Bierflasche an die Wand.
    Cassie zögerte einen Moment. »Das ist doch nicht dein Ernst.«
    Er grinste. »Es macht Spaß. Probier es doch einfach.« Sie sah ihn eine Minute lang an, und dann lachte sie und warf ihr Glas, so fest sie konnte, an die Wand, und dabei dachte sie sich, daß das wahrhaft eine Männergesellschaft war.
    »Laß uns von hier verschwinden«, sagte Blake. »Laß uns irgendwo hingehen, wo ich dich küssen kann.«
    Als sie durch die Straßen fuhren, funkelten über ihnen in der samtigen Schwärze Tausende, wenn nicht gar Millionen von Sternen.
    Er streckte einen Arm aus und zog sie an sich, und als er weiterfuhr, zog er den Arm nicht zurück. Sie begeisterte sich dafür, seine Nähe zu spüren.
    »Das will ich jetzt schon seit zwei Wochen tun«, murmelte er und hielt den Wagen abrupt an. Seine Lippen lagen auf ihren, und jede Faser ihres Seins erwachte zum Leben. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals, und sie spürte die Glut seines Körpers an ihrem, seine Kraft, seine Zunge und seinen Atem. »Du hast mich verhext«, flüsterte er. Er hauchte die Worte in ihr Ohr. »Ich denke an niemand anderen mehr. Du bist anders als andere Frauen, die ich gekannt habe.«
    »Du weißt so gut wie nichts über mich.« Sie küßte seinen Hals.
    »Was müßte ich schon wissen, was ich nicht längst weiß? Beim Abendessen haben wir deine Jugend abgehandelt, deine Eltern, deine Großeltern, San Francisco und das Internat in England.«
    Sie lagen einander schweigend in den Armen. Dann fragte er: »Wie lange wirst du diese Arztgeschichten betreiben?«
    »Ich habe mich für zwei Jahre hier verpflichtet.«
    Seine Lippen legten sich wieder auf ihren Mund. Seine Hand berührte ihre Bluse über ihrer Brust.
    »Weißt du, was ich jetzt tun werde? Ich bringe dich nach Hause.«
    »Es ist gerade erst Mitternacht«,

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