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Wer den Tod begruesst

Wer den Tod begruesst

Titel: Wer den Tod begruesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
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sechziger Jahren kamen. Er blieb neben der Beifahrertür stehen. Drehte sich um, sah sie an – und ihr stockte der Atem. Plötzlich lag eine völlig unerwartete sexuelle Spannung in der Luft, so stark, dass die Luft, die sie so dringend zum Atmen brauchte, förmlich knisterte.
    Feuer lag in seinen sonst so kühlen, blauen Augen, als er sie ganz ungeniert von oben bis unten musterte. Er nahm sich viel Zeit, sein Blick ruhte lange auf ihren nackten Beinen, glitt langsam zu dem Hautstreifen zwischen ihren Shorts und dem kurzen T-Shirt, bevor er weiterwanderte zu ihren Brüsten und dort verweilte.
    Ihr Puls begann zu rasen unter dieser alles andere als subtilen Inspektion. Etwas anderes reagierte ebenfalls. Ihre Brustwarzen versteiften sich, kribbelten und pressten sich aggressiv gegen ihr enges T-Shirt. Sie würde nicht zusammenzucken, befahl sie sich, aber sie verschränkte die Arme vor der Brust, um ihre körperliche Reaktion zu verbergen, die ebenso automatisch wie ungewollt war. Und unerwünscht.
    Sein Blick wanderte hoch zu ihrem Mund, dann langsam weiter zu ihren Augen, und ebenso langsam wurde aus dem heißen wieder der abweisende Blick.
    Sie atmete mehr als erleichtert aus, als er seine Aufmerksamkeit endlich darauf richtete, ihr die Autotür aufzuschließen, und blickte ebenfalls beiseite. Blinzelte ein paar Mal, um sich wieder zu fangen, und redete sich ein, dass sie sich diese ganze … raue, ursprüngliche Hitze nur eingebildet hatte. Aber ihr Pulsschlag sagte ihr, dass sie es sich durchaus nicht nur eingebildet hatte. Es war sehr, sehr real gewesen. Und sehr, sehr heiß.
    Du liebe Güte.
    Aufgerüttelt durch diese Erfahrung und durch die Tatsache, dass sie alles andere als verärgert auf ihn reagiert hatte, glitt sie auf den Beifahrersitz und wagte einen kurzen Blick auf sein Profil, als er sich hinter das Steuer setzte. Sein Mund war zusammengepresst – und sosehr es sie auch schockierte, aber ein verborgener Teil ihrer Muskulatur tat das Gleiche, synchron mit ihrem Pulsschlag, den sie ebenfalls in Körperteilen fühlte, wo sie ihn nicht fühlen wollte.
    Das war ja der reine Wahnsinn. Sie wusste zwar nicht genau, was da gerade zwischen ihnen gelaufen war, aber was auch immer es gewesen sein mag, es gefiel ihr nicht. Ihm genauso wenig, wenn sie seinen finsteren Gesichtsausdruck richtig interpretierte, aber es hatte ihn weiß Gott nicht davon abgehalten, sich an ihr satt zu sehen.
    In Ordnung. Es war ganz einfach zu erklären. Ihr Kreislauf hatte ungeheuer viel Adrenalin zu verdauen gehabt in den vergangenen paar Stunden. Das erklärte durchaus einen vorübergehenden Aussetzer des Verstandes und die etwas verzerrte Perspektive.
    Das bedeutete: Krieg dich ganz schnell wieder ein.
    Gerade als sie sich wieder beruhigte, steckte er den Schlüssel ins Zündschloss.
    Und dann musste sie sich keine weiteren Gedanken über vernünftige Erklärungen machen, sondern ihre gesamte Konzentration aufbieten, um nicht laut loszuschreien.
    Sie konnte nicht anders. Jillian umklammerte das Armaturenbrett und stemmte ihre Füße gegen den Boden, als sie mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch die nahezu leeren Straßen fuhren. Die Tachonadel hatte nur vorübergehend Bekanntschaft mit der Geschwindigkeitsbegrenzung gemacht – aber das war schon einige Blocks her.
    »Gott bewahre, dass ich es extra erwähne, aber soweit ich weiß, hält man bei Rot normalerweise«, presste sie durch zusammengebissene Zähne hervor, als sie gerade über eine weitere rote Ampel schossen.
    Sie verrenkte sich fast den Hals, um herauszufinden, was hinter ihnen los war.
    Nichts. Keine Autos. Keine Laster. Kein Streifenwagen, wenn man einen brauchte.
    »Setzen Sie mich ins Bild.«
    Sie riss sich von den verlassenen Straßen los und blickte Garrett an. »Über Verkehrsvorschriften?«
    Er blickte starr geradeaus, und die Straßenlaternen warfen ominöse Schatten auf seine Augenlider. »Über die Todesdrohungen. Wann ging das los? Wie haben sie Sie erreicht?«
    Sie unterdrückte einen Aufschrei, als er auf zwei Rädern um eine Ecke raste, dann antwortete sie genauso kurz und bündig, wie es seiner üblichen Ausdrucksweise zu entsprechen schien. »Vor zwei Wochen. Die erste auf meinem privaten Anrufbeantworter. Die von dieser Woche kam ins Büro. Per E-Mail. Mein Gott, müssen wir wirklich so schnell fahren?«
    »Wer, glauben Sie, ist es?«
    Sie umklammerte das Armaturenbrett und den Türgriff noch fester. »Ich habe keine Ahnung.«
    »Was sagt die

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