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Wer den Tod begruesst

Wer den Tod begruesst

Titel: Wer den Tod begruesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
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können Sie aber nicht allein hier draußen bleiben, und ich konnte Sie auch nicht im Penthouse zurücklassen. Also geben Sie mir ein wenig Spielraum. Halten Sie den Mund, bleiben Sie genau da, wo ich es sage, und in null Komma nichts sind Sie wieder in Ihrem gewohnten Luxusheim.«
    So viel zu dem Versuch, diplomatisch zu sein.
    Ihre grünen Augen funkelten vor Wut. Und er hatte verdammt viel Zeit, um – wieder einmal – zu bemerken, dass sie keinen BH unter diesem engen, kurzen, roten T-Shirt trug, das er blöderweise aus der Schublade gezogen hatte. Himmel. Das Nirvana mochte zwar meilenweit entfernt liegen von den bevorzugten Aufenthaltsorten der Dame, aber in diesen kurzen Shorts, dem freien Bauchnabel und den Brustwarzen, die sich überdeutlich unter dem kurzen Stretchshirt abzeichneten, sah sie für jedes dumpfbackige Arschloch aus wie jemand, der bereitwillig jederzeit die Beine breit machte.
    Und er war dabei, sie in eine Bar zu zerren, die voll von solchen Hornochsen war.
    Perfekt.
    Nicht genug damit, dass er Plowboys Arsch retten musste – auf ihren musste er auch noch aufpassen. Und es war ein toller Arsch, dachte er grimmig, als er sie vor sich her zur Tür schob. Genau genommen war er sogar absolute Spitze. Sah in diesen Shorts genauso gut aus wie ohne sie. So schnell würde er das Bild nicht wieder loswerden, wie sie aus der Dusche trat. Es hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt.
    »Wollen Sie wohl endlich aufhören, mich herumzuschubsen?«
    Er hielt kurz an, bevor er mit ihr hineinging, drehte sie zu sich um und bat ein letztes Mal um Kooperation. »Wenn es einen Weg gäbe, dies zu vermeiden, glauben Sie mir, ich würde es tun. Zum letzten Mal, setzen Sie diese Sonnenbrille auf, halten Sie den Mund, und tun Sie genau das, was ich Ihnen sage. Gibt es noch irgendwelche Unklarheiten?«
    Offenbar nicht. Trotz des giftigen Blicks, den sie ihm zuwarf, setzte sie endlich die dunkle Brille auf und ließ sich von ihm in die Bar führen, wo sie, da war er sich ziemlich sicher, eine ziemliche Katastrophe erwartete.

6
    Nolan brauchte einen Moment, um sich in den Rauchschwaden und dem dumpfen Geräusch von Poolbällen, die gegen fleckige und abgewetzte Filzwände prallten, zu orientieren. Einen weiteren, um Plowboy zu entdecken. Er lag über einem Tisch in der Ecke – offensichtlich noch am Leben, wenn die Bewegungen seiner Schultern nicht trogen. Vier tätowierte, gepiercte und narbige Bikertypen hielten düster Hof und umringten ihn in unterschiedlichen Stadien von Blutrünstigkeit und Mordlust.
    »Wurde höchste Zeit«, knurrte Char hinter der Bar, wo sie nervös mit einem feuchten, schmuddeligen Lappen die zerschrammte Theke abwischte. Durch den Qualm der in ihrem Mundwinkel hängenden Zigarette musterte die ordinäre Blondine Jillian mit zusammengekniffenen Augen. »Und wen haben wir hier?«
    »Jemand, um den du dich vorübergehend kümmern musst.« Nolan fasste in seine Hüfttasche und zog einen Hunderter aus seiner Brieftasche.
    Als Char danach grapschte, hielt er ihn außerhalb ihrer Reichweite hin. Er riss die Note in zwei Teile und gab ihr die eine Hälfte. Sie stopfte sie prompt in ihren imposanten Ausschnitt, während Nolan die andere Hälfte in den Gürtel von Jillians Shorts steckte.
    »Wenn das hier vorbei ist«, instruierte er Char, »bekommst du die andere Hälfte … aber nur, wenn nicht die kleinste Schramme an ihr ist.«
    Dann, indem er ihr Protestgeschrei ignorierte, hob er Jillian hoch, hievte sie schwungvoll über den Bartresen und setzte sie auf der anderen Seite neben Char wieder ab.
    »Da bleiben Sie«, befahl er und holte die kleine Knarre aus seinem Gürtel, die er aus Jillians Nachttisch gefischt hatte.
    Er prüfte die Kammer der 22er und hielt sie ihr dann hin. »Sagen Sie mir, dass Sie damit umgehen können.«
    Sie schnappte immer noch nach Luft, aber ihr Verstand und ihr Mund funktionierten schon wieder ganz ordentlich. »Wenn Sie zwei Sekunden lang still stehen, demonstriere ich es Ihnen.«
    Sie konnte einfach nicht aufhören. Und er konnte nicht anders. Er musste lachen. »Halten Sie diesen Gedanken so lange fest, bis ich hier kurz was erledigt habe. Wenn in der Zwischenzeit irgendjemand versucht, über den Tresen zu klettern, zielen Sie direkt auf sein Herz und sehen ihn genauso an, wie Sie mich gerade ansehen. Ja, genau so. Dann rennen Sie weg, als wäre der Teufel hinter Ihnen her.«
    »Sie rennen nicht weg.«
    Die grünen Augen sprühten Funken, und er konnte der

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