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Wer den Tod begruesst

Wer den Tod begruesst

Titel: Wer den Tod begruesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
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die Reihe.«
    Sie hatte angefangen zu zittern.
    Erst als sie Garretts starken Griff um ihre Schulter spürte, wurde ihr bewusst, dass er sich neben sie gesetzt hatte. Sie versteifte sich, wehrte sich aber nicht, als er sie leicht schüttelte und sie aufforderte, ihn anzusehen.
    »Sie kommen wieder auf die Reihe«, wiederholte er und drückte ihre Schulter.
    »Gut.« Sie holte tief Luft und atmete den Geruch des Mannes ein, der sie stirnrunzelnd anblickte mit Augen, die so blau waren wie ein Sommerhimmel. Er roch immer noch nach Salbei und Sex … aber jetzt war noch leichter Meeresgeruch mit dabei. Zusammen mit der Berührung seiner großen Hände, die ihre Schultern wie ein Schraubstock hielten, und der ungewohnten Freundlichkeit, die er zeigte, fühlte sie sich seltsam hin- und hergerissen zwischen Wohlbehagen und Unsicherheit.
    Das war nicht fair.
    Sie hatte schon genug Probleme – wieso musste er sich ausgerechnet jetzt entschließen, sich wie ein anständiges menschliches Wesen zu benehmen? Er versuchte tatsächlich, ja … nett zu ihr zu sein. Was sollte das nun wieder heißen?
    Es warf sie um zu einer Zeit, wo sie bereits auf schwankendem Boden stand. In diesem Moment wollte sie nichts weiter, als sich an diese solide Stärke und männliche Hitze zu lehnen, wie sie es im Mar-A-Lago getan hatte.
    In seinen Armen hatte sie sich sicher und beschützt und absolut aufgehoben und zu Hause gefühlt. Und die Grenzen zwischen dem, was war, und dem, was sie brauchte, hatten sich verwischt. Sie brauchte einen Mann, der sie hielt, und er war da gewesen. Aber das war vorhin. Jetzt war jetzt. Jetzt sah sie wieder die andere Seite der Medaille. Es war kein Mann gewesen, der sie gehalten hatte, sondern ein bezahlter Beschützer. Der seinen Job tat. Der für ihre Sicherheit sorgte. Der seinen Lohn verdiente.
    Es war ihr egal. Sie hatte es nötig, dass er ihn sich noch einmal verdiente. Gleich jetzt. Sie wollte, dass er sie in die Arme nahm. Und die Intensität ihres Wunsches, ihn zu bitten, sie wieder in den Arm zu nehmen, ängstigte sie beinahe ebenso wie die Todesdrohungen.
    Oh Gott. Das war nicht gut.
    Sie verlor die Kontrolle, und das gefiel ihr nicht. Die Kontrolle über ihr Leben. Die Kontrolle über ihre Gefühle. Allerdings ging es nicht so weit, dass sie der momentanen Schwäche nach starken Armen nachgab und ihre Aversion gegen diesen Mann vergaß.
    »Jillian?«
    Seine sanfte Frage ließ ihren Kopf hochschnellen. Die Sorge in seinen Augen ging ihr ans Herz … und ließ ihre Aversion dahinschmelzen.
    »Ich … es ist okay. Mir geht es gut«, stammelte sie und wusste nicht, wie sie mit dieser knisternden Spannung zwischen ihnen klarkommen sollte.
    »Es gebt Ihnen gut. Sagen Sie es. Glauben Sie es, dann ist es auch so.«
    »Also. Mit geht es gut«, sagte sie und schaffte es, ein wenig mehr Überzeugung hineinzulegen, als sie fühlte.
    Unerwartet drückte er ihre Schulter ein weiteres Mal freundlich.
    »Tja, mir nicht.« Er sprang auf. »Ich sterbe vor Hunger. Ich glaube, ich habe ein paar Eier im Kühlschrank gesehen. Ich mache zwar ein schlechtes Omelett, aber haben Sie Lust, etwas zu essen?«
    Sie blinzelte ihn an. Hatte sie Lust, etwas zu essen?
    »Ich … äh … verdammt.« Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen traten, hervorgerufen vom Ärger über die Situation. Von der Hilflosigkeit, dass sie sich so verletzlich fühlte. Von der Verwirrung über diesen neuen, zum Vorteil veränderten und total rätselhaften Nolan Garrett – ganz zu schweigen von ihren Reaktionen auf ihn.
    »Das ist schlecht, Kincaid. Dies sind ganz leichte Fragen. Was passiert, wenn wir zu den schwierigeren kommen? Egal. Versuchen wir es noch einmal. Sind Sie hungrig?«
    Sie würde um nichts in der Welt einen Bissen herunterbekommen, aber seine auffordernde Miene ermunterte sie zu nicken.
    »Gute Antwort. Und wissen Sie was? Leben wir gefährlich und fügen auch noch Käse hinzu. Tun wir was für unseren Cholesterinspiegel, bevor wir diesen Kotzbrocken erledigen.«
    Sie hätte beinahe gelacht – über diesen schnellen Wechsel von einem schweigsamen Gegner zu einem umgänglichen Berater –, aber wenn sie lachte, würde sie möglicherweise anfangen zu heulen, und das konnte sie auf keinen Fall zulassen.
    »Wie gut sind Sie?«, fragte sie ohne Umschweife, und sein Kopf fuhr hoch von der Arbeitsplatte, wo er Eier in eine Schüssel schlug.
    Das plötzliche Schweigen erzeugte eine Spannung, die körperlich spürbar war im Raum.
    Vor ihren

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