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Wer fuerchtet sich vor Stephen King

Wer fuerchtet sich vor Stephen King

Titel: Wer fuerchtet sich vor Stephen King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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biologischen und dem natürlichen Vater erklärt. Das ungeborene Kind des Mädchens soll etwas von einem Schriftsteller abbekommen, der regelmäßig im Hotel wohnt und eifrig masturbiert. Das Zimmermädchen kratzt ebenso eifrig sein Sperma vom Bettlaken und verzehrt es … woraufhin ihr Sohn dann später einen wunderbaren Erstlingsroman veröffentlicht. Nicht nur der Roman selbst, sondern auch die Handschrift des Sohns verrät den Einfluss des mittlerweile verstorbenen Schriftstellers. „Heute glaube ich“, so King in den Anmerkungen, „dass diese Geschichte […] eine Vorstudie zu dem Roman Dolores […] ist.“ Im Gegensatz zu DOLORES fügt King hier jedoch übersinnliche Einflüsse ein und zerstört erst ganz zum Schluss die Erwartungen des Lesers.
    „Der rasende Finger“ (1990) hat ein verhextes Badezimmer zum Thema, dessen Benutzung ein abgetrennter menschlicher Finger, der immer größer wird, beträchtlich erschwert. King hat in seinen Anmerkungen selbst Schwierigkeiten, eine Begründung für das Geschehen zu finden, und reduziert alles auf die Frage „Warum stoßen guten Menschen böse Dinge zu?“ und die Antwort: „Frag nicht“. In „Turnschuhe“ (1988) geht es um eine Spuk toilette , in der besagte Treter auf ein Gespenst hinweisen, das sich erst auflöst, nachdem es seine furchtbare Geschichte erzählt und seinen Mörder entlarvt hat. Und in „Verdammt gute Band haben die hier“ (1992) schließlich verfährt sich ein Pärchen in Oregon und gelangt ins Städtchen Rock and Roll Haven, das von verstorbenen Rock’n’Roll-Musikern bewohnt wird (die allerdings ganz lebendig wirken, auch wenn Janis Joplin die Maden aus dem Mund fallen). Das Paradies wandelt sich zum Alptraum, als die Musiker Mary und Clark nicht mehr aus der Stadt lassen wollen: Sie brauchen schließlich Publikum für ihre Konzerte. Die Geschichte erinnert stark an „Kinder des Mais“ und überzeugt, solange das Ehepaar sich noch über immer schmalere Seitenstraßen quält. Hier schildert King nagende Zweifel und Charaktere in einer durchaus vertrauten Situation, während die Stadt mit den toten Rock-Musikern aufgesetzt wirkt.
    THE KING OF ROCK
    „BLACK RIBBONS“ heißt das neue Konzept-Album von Shooter Jennings, dem Sohn der Country-Sänger Waylon Jennings und Jessi Colter, das er mit der eigens dafür gegründeten Band Hierophant einspielte. Die CD beschreibt die USA als Polizeistaat, in der das Heimatschutz-Ministerium die Macht ergriffen hat. Radiosprecher Will O’ The Wisp moderiert seine letzte Sendung, bevor die Regierung den Laden dichtmacht und die gesamte Kontrolle über die Medien übernimmt. Er ist das „Last Light Radio“.
    Und eben jener Moderator wird von keinem anderen als Stephen King gesprochen, der auch einige seiner Texte überarbeitet bzw. neu geschrieben hat.
    Muss aber wirklich nur ein Komplettsammler haben …
    „Hausentbindung“ (1989) spielt in der Welt des Films Die Nacht der lebenden Toten . Damit ist das Thema Zombies vorgegeben. King beschreibt uninspiriert die Entstehung der Untoten und ihre Bekämpfung auf einer kleinen Insel vor Maine. Am interessantesten ist hier noch eine Frau, die einfach keine Entscheidungen treffen kann. In „Regenzeit“ (1989) regnet es in der Kleinstadt Willow alle sieben Jahre menschenfressende Kröten vom Himmel, denen Ortsfremde als Opfer zugespielt werden müssen. „Mein hübsches Pony“ (1988) ist eine betuliche Geschichte um einen Großvater, der seinem Enkel den subjektiven Verlauf der Zeit erklären will. Die Anmerkungen ordnen die Story einem unvollendeten Roman „Richard Bachmans“ zu, den King später vernichtet hat.
    „Entschuldigung, richtig verbunden“ ist ein Drehbuch für die Fernsehserie Tales from the Darkside um den Tod eines Schriftstellers. Dessen Frau erhält kurz zuvor einen seltsamen Anruf. Fünf Jahre später ruft sie sich selbst an, um ihr vergangenes Ich vor dem Herzanfall ihres Gatten zu warnen. (Titel der Verfilmung in dem Episodenfilm Tales From the Darkside : „Die Todesbotschaft“)
    „Die Zehn-Uhr-Leute“ (1993) ist eine Fingerübung in Paranoia in einer Tradition, die sich über John Carpenters Film Sie leben bis hin zu Dutzenden von Vorläufern erstreckt: Ausgerechnet die Minderheit der „Zehn-Uhr-Leute“ (die zur Zigarettenpause die Nichtraucherbüros verlassen müssen) und weitere arme Menschen, die sich das Rauchen abgewöhnen, entdecken, dass die Menschheit von widerwärtigen Monstern unterwandert ist, und ziehen,

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