Wer fuerchtet sich vor Stephen King
zwischen 1907 und 1960 im Overlook ereignet haben. Diese Szenen sind für das Verständnis des Romans nicht nötig, vertiefen aber die Erklärung der Katalysatorfunktion, die das Hotel für die Romanhandlung einnimmt.
„Die Offenbarungen der ’Becka Paulson“ („The Revelations of ’Becka Paulson“, 1984) erschien ursprünglich in der Musikzeitschrift Rolling Stone . ’Becka findet darin beim Saubermachen die Pistole ihres Mannes, schießt sich damit versehentlich in den Kopf, scheint aber keinen weiteren Schaden davonzutragen. Während die Verletzung heilt, erhüllt das Fernsehgerät ihr Geheimnisse von Freunden und Bekannten, darunter auch die vermeintliche Untreue ihres Mannes, den sie daraufhin tötet. Allerdings erkennt sie die „Enthüllungen“ zu spät als Ausgeburten ihres eigenen Verstandes. Der böse Einfluss des Fernsehgeräts lässt sich als Umtrieb ebenso böser Außerirdischer erklären – King hat diese Geschichte später in den Roman THE TOMMYKNOCKERS aufgenommen. Für sich allein bleibt sie jedoch relativ unbedeutend.
Sehr obskur ist „For the Birds“. Die Gag-Story von einer Seite erschien neben zahlreichen weiteren Short-Short-Pointen-Stories teilweise sehr bekannter Autoren in dem von James Charlton herausgegebenen Buch BRED ANY GOOD ROOKS LATELY?
In der Anthologienreihe Night Visions , bei der jeder Band von einem anderen Herausgeber zusammengestellt wird und jeweils drei Autoren einen Band füllen, veröffentlichte King 1988 drei Kurzgeschichten, von denen er nur zwei in ALPTRÄUME aufgenommen hat. Die dritte, „Die Reploiden“ („The Reploids“) berichtet von einer Dimensionsverschiebung, in der der berühmte Talkmaster Johnny Carson von seinem Gegenstück aus einem anderen Kontinuum ersetzt wird.
„An Evening at God’s“ ist ein Zwei-Personen-Theaterstück von zweieinhalb Manuskriptseiten, das einen Dialog zwischen Gott und Petrus mit gewissen Folgen für die Erde darstellt und als Vorläufer von „Der Bettler und der Diamant“ gelten kann.
Zu einer wahren Gespenstergeschichte scheint sich „Squad D“ zu entwickeln, die King Mitte der siebziger Jahre für Harlan Ellisons Anthologie THE LAST DANGEROUS VISIONS verfasste. Dieser dritte und letzte Teil einer Anthologie-Reihe mit provokanten, gegen Tabus verstoßenden Science Fiction-Geschichten wurde mittlerweile öfter vom Verlag angekündigt, ist aber trotz aller Versprechungen noch immer nicht erschienen.
PET SEMATARY: FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE * THE TALISMAN: DER TALISMAN * IT: ES * THE TOMMYKNOCKERS: DAS MONSTRUM
„Was mich betrifft, ist IT meine Abschlussprüfung. Ich kann nichts mehr über Ungeheuer schreiben. Ich habe nichts mehr über Ungeheuer zu sagen; ich habe alle Ungeheuer in dieses Buch gepackt.“
Im Gespräch mit Stanley Wiater und Roger Anker [1984]
Der Arzt Louis Creed zieht mit seiner Familie in einen kleinen Ort in Maine. Er freundet sich schnell mit dem alten, aber rüstigen Nachbarn Judson Crandall an, der den Creeds eines Tages einen alten FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE (PET SEMATARY, 1983) zeigt, vor dem Creed kurz darauf im Krankenhaus von einem Sterbenden gewarnt wird. Als dann der geliebte Kater seiner Tochter überfahren wird, begeben sich Crandall und Creed zu diesem Friedhof und begraben das Tier auf einem dahinterliegenden Indianerfriedhof. Einen Tag später ist der Kater wieder da, lebendig, aber seltsam verändert, nach Verwesung riechend, bösartig und raubtierhaft.
Dann wird Creeds Sohn überfahren. Sein Schwiegervater gibt Creed die Schuld am Tod des Kindes, und Crandall erzählt ihm von einem Jungen, der vor vielen Jahren starb, von seinem Vater auf dem Indianerfriedhof begraben wurde und als bösartiges, nach Verwesung riechendes Geschöpf zurückkehrte.
Creed gräbt seinen Sohn aus und bestattet ihn auf dem Indianerfriedhof. Der kleine Junge kehrt zwar zurück, bringt jedoch Crandall und dann seine Mutter um. Creed gelingt es, seinen Sohn zu töten, doch damit nimmt das Grauen noch keine Ende. Creed bestattet auch seine Frau auf dem Indianerfriedhof, und auch sie kehrt zurück …
King greift in diesem, einem seiner stärksten Romane, das zentrale Thema Angst in so konzentrierter Form wie selten zuvor auf – die Angst vor dem Tod, dem des eigenen Kindes, der eigenen Frau. Sein atmosphärisch dichter Roman steigert das Grauen immer stärker, bis sich schließlich fast zwangsläufig die Frage stellt, wie weit Creed zu gehen bereit ist, um seinen Sohn und dann seine Frau von den
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