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Wer fuerchtet sich vor Stephen King

Wer fuerchtet sich vor Stephen King

Titel: Wer fuerchtet sich vor Stephen King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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den Bestsellerlisten landeten – und das nach Veröffentlichung des letzten Bandes sogar gleichzeitig.
    Frei von jeglichen Zwängen betrieb King weitere literarische Experimente. Er schrieb die Romane DESPERATION und THE REGULATORS, die eine ähnliche Geschichte mit denselben Hauptpersonen beschreiben. Beide Romane erschienen an ein und demselben Tag, THE REGULATORS unter dem Bachman-Pseudonym, das er wiederaufleben ließ. Dieser Roman hat eine interessante Entstehungsgeschichte: 1984 hatte Kings damaliger Agent Kirby McCauley ein Treffen zwischen seinem Klienten und dem Regisseur Sam Peckinpah arrangiert, der Kings Filmidee „The Shotgunners“ verfilmen wollte. King schrieb ein Drehbuch, doch noch vor dessen Vollendung starb Peckinpah, und das Projekt verlief im Sande. King arbeitete dieses Drehbuch dann zu THE REGULATORS um. Wenn man die Hintergrundgeschichte kennt und den Roman liest, hat man tatsächlich einen Peckinpah-Film vor Augen.
    Die Jahre 1997 und 1998 verliefen oberflächlich sehr ruhig für Stephen King und seine Frau, doch in der Verlagsbranche ließ das literarische Phänomen King wieder einmal seine Muskeln spielen. King hatte seinen Vertrag mit dem Verlag Viking erfüllt und fühlte sich nicht mehr wohl dort, war unzufrieden mit der Werbung für seine Bücher. Ihm stand der Sinn nach einer Veränderung.
    Um keinen neuen Vertrag mit Viking abschließen zu müssen, verlangte er einen Vorschuss von 18 Millionen Dollar pro Buch, was der Verlag ablehnte. Damit konnte er Gespräche mit anderen Verlagen führen und ein neues Konzept vorschlagen: Er würde sich mit einem Vorschuss von sechs Millionen Dollar für drei neue Bücher begnügen, darüber hinaus die Hälfte der Produktionskosten tragen, verlangte aber auch die Hälfte des Nettogewinns. Scribner, eine Tochtergesellschaft des Mediengiganten Simon & Shuster, ging auf das Angebot ein, und King hatte eine neue literarische Heimat.
    King spürte frischen Wind in den Segeln und schrieb mit BAG OF BONES, dem ersten Buch des neuen Vertrags, den besten Roman seit vielen Jahren.
    Gesundheitlich lief es nicht so gut für die Familie King. Naomi hatte einen schweren Verkehrsunfall, gab ihr Restaurant auf und wurde Pfarrerin; Stephen erfuhr, dass er wegen seiner Augenerkrankung über kurz oder lang erblinden würde, und Tabitha, die an Diabetes litt, musste sich einer Nierenoperation unterziehen.
    Beruflich geriet King in etwas stürmischere Gewässer. Er hatte nie ein Hehl daraus gemacht, dass er Stanley Kubricks Verfilmung von THE SHINING nicht mochte, und traf nun mit den Produzenten des Films eine Vereinbarung, die ihm eine Neuverfilmung nach seinem eigenen Drehbuch ermöglichte. Den finanziellen Spielraum dafür hatte er allemal. Man kann allerdings trefflich darüber streiten, ob die Film- oder die Fernseh-Adaption von THE SHINING besser ist.
    Dann zog King eins seiner Bücher vom Markt zurück. Nachdem die Amokläufe in Schulen immer häufiger wurden, untersagte er neue Auflagen des Bachman-Romans RAGE, der solch ein Vorgehen beschrieb. Der Roman darf bis heute nicht nachgedruckt werden.
    Nachdem im Winter 1998 ein schwerer Sturm Maine heimgesucht hatte, beschlossen die Kings, vor der kalten Jahreszeit nach Florida zu fliehen und sich dort ein Haus zu kaufen.
    1999 wurde STURM DES JAHRHUNDERTS gesendet, vielleicht Kings beste Arbeit für die große und die kleine Leinwand, eine sechsstündige Fernseh-Miniserie. In die Kinos kam THE GREEN MILE, der mit weitem Abstand kommerziell erfolgreichste Film nach einem Stoff von Stephen King. Auch der Autor profitierte davon, da er mittlerweile auch bei Filmverträgen Bedingungen stellen konnte. King hatte gelernt. Hatte er in seinem ersten Vertrag dem Verlag Doubleday noch die Vollmacht für sämtliche Filmverträge gegeben, bestimmte er nun die Spielregeln: „Sie können die Vorlage für einen Vorschuss von einem Dollar haben, aber ich verlange dafür, dass ich das Drehbuch, den Regisseur und die Schauspieler akzeptieren muss und den Stoppschalter drücken kann, ganz gleich, wie viel Geld sie schon investiert haben.“ Und was das Finanzielle betraf, verlangte King eine Beteiligung von fünf Prozent der Netto-Einnahmen. „NEEDFUL THINGS brachte in den USA einen Gewinn von 20 Millionen ein, und ich bekam eine halbe Million. Mit THE GREEN MILE habe ich fünfundzwanzig Millionen verdient.“
    „Ist das Leben nicht schön?“, könnte man an dieser Stelle fragen. Aber so schön es auch ist, es ist auch

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