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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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nur etwas ungeschickt“, erwiderte Emmi mit leicht tränenden Augen, klopfte sich aber selbst mit der Faust fest aufs Brustbein.
    „Mein T-Shirt hat sie wohl erheitert?“, lachte der junge Mann und strahlte dabei übers ganze Gesicht. „Ich heiße übrigens Markus und Du? Ich darf doch DU sagen, odrrr?“, meinte er und ahmte gekonnt einen Schweizer Dialekt nach. Die Hand, die er ihr reichte, nahm sie gerne entgegen und drückte zu.
    „Ja, klar! Ich bin Emmeline. Hallo!“, meinte sie und musste grinsen – dieses Mal wenigstens ohne Eierspeisenbeteiligung.
    „Hallo! Emmeline ... ungewöhnlicher Name, hm?“
    „Ja, nein ... äh, wieso?“
    „In Bayern haben wir den noch nie gehört“, antwortete er und stopfte sich drei der kleinen Würstchen auf einmal in den Mund.
    Ein Bayer! Ja, so etwas! Emmi war richtig angetan, weil sie diesen Menschenschlag besonders mochte. Die Menge der Würstchen in seinem Mund war aber fast noch beeindruckender.
    „Wow, wo hast du DAS denn gelernt?“, fragte sie ehrlich verblüfft, weil er es tatsächlich schaffte, diese Menge auch zu kauen.
    „Fei Astefix und Obefix!“, erwiderte er kaum verständlich und Emmi zuckte mit den Augenbrauen.
    „Ja, klar! Scherz keks !“
    „Yes, das bin ich wohl“, grinste er und stopfte sich einen weitere überdimensionale Würstchenmenge auf die Gabel.
    „Na, süß bist du ja“, kicherte Emmi und dachte dabei sowohl an Scherz keks , als auch an die Aussage auf seinem T-Shirt. Markus begriff sofort.
    „Ha! Der war gut! Kommst Du aus Bayern?“, fragte er, weil er diese Art des Humors offenbar nur aus seiner Gegend kannte.
    „Nein, aus Österreich. Ich recherchiere hier für meinen Großvater.“
    „Was denn? Vielleicht kann ich Dir helfen.“
    „Och, das glaube ich nicht. Es geht um eine uralte Liebesgeschichte von einer Prinzessin und einem unwürdigen Geliebten, der deswegen getötet wurde.“
    „Unwürdig? Ach, immer der gleiche Mist! Und was hat das arme Mädchen gemacht?“, fragte er ehrlich interessiert und Emmi kombinierte, dass dieser Mann Liebesgeschichten mochte.
    „Sie hat sich zu helfen gewusst. Zumindest besagt eine Legende, dass sie eine magische Maske aus Nephrit anfertigen ließ. Eine, die selbst Tote zum Leben erwecken konnte.“
    „Kein Scheiß?“, fragte er und nahm einen kräftigen Schluck vom Kaffee, obwohl er noch ein paar Würstchen im Mund hatte.
    „Nun ja, es ist vermutlich nur eine Legende. Aber wie es aussieht, hat diese wunderschöne Prinzessin zumindest versucht ihren Geliebten wieder zurückzuholen. Ob das wirklich geklappt hat, kann ich leider nicht sagen. Tatsache ist aber, dass die Maske fertiggestellt wurde und diese Prinzessin kurz darauf verschwunden ist ... samt Leichnam ihres Geliebten.“
    „Oh, wie romantisch! Warum gibt es solche wunderbaren Geschichten nie über zwei verliebte Männer?“, fragte er und Emmi zog überrascht eine Augenbraue in die Höhe.
    „Romantisch? Das ist nicht dein ernst, oder? Wenn dieser ganze Hokuspokus tatsächlich geklappt hat, dann wurde ein Zombie ins Leben gerufen. Anders geht das wohl nicht mit dem Zurückholen aus dem Totenreich. Das Schicksal kann man nicht betrügen, dessen bin ich mir sicher und Seelen gibt es nicht im Sommerschlussverkauf.“ Emmi machte eine kurze Pause und nahm einen Schluck Kaffee. Dabei ließ sie ihren neuen Tischnachbarn nicht aus den Augen, weil der förmlich an ihren Lippen hing.
    „Für den Fall, dass der Zauber aber nicht geklappt hat ...“, fuhr sie fort und spießte ebenfalls einen Teil ihres Würstchens auf die Gabel. „... dann hat die schöne Prinzessin lediglich eine Menge Geld ausgegeben und ist mit einer stinkenden Leiche abgehauen. Auch nicht gerade das Gelbe vom Ei!“, meinte sie und wackelte dabei so heftig mit der Gabel, dass das Würstchen bedenklich zu schwingen begann, ehe es doch noch in Emmis Mund verschwand. Markus musste grinsen, weil er das Gefühl hatte, sich gerade mit einem Würstchen unterhalten zu haben.
    „Dritte Möglichkeit wäre auch, dass der Zauber voll nach hinten losgegangen ist und die königliche Holde ins Reich der Toten geschleudert wurde. Schönheit hin oder her! Zwei Leichen bleiben zwei Leichen – egal, ob Liebe im Spiel war oder nicht. Bist du immer noch sicher, dass du DAS mit zwei Männern spannender finden würdest?“
    „Mein Gott ...“
    „Was?“
    „Du bist ja so was von unromantisch!“, erwiderte Markus ernst, obwohl sein Blick längst nicht mehr auf Emmi gerichtet war.

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