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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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zweifelte bereits an allem was sie bisher geglaubt, gelernt und gesehen hatte, ... bis plötzlich ein grässliches, metallenes Kreischen einsetzte und die Kabine langsamer wurde. Das Kreischen ging ihr durch Mark und Bein und vor ihrem geistigen Auge sah sie Funken sprühen und Metall auf Metall schaben. Das Tempo wurde geringer, das metallene Kreischen dafür immer lauter und erbärmlicher. Dann kam der Aufzug mit einem heftigen Ruck zum Stehen und schleuderte Emmis Körper in nullkommanichts von der hockenden Position in eine sitzende. Ihre Zähne schlugen hart aufeinander, bevor sie nach hinten schlitterte und auch noch mit dem Kopf gegen die Wand knallte. Für einen Moment sah sie leuchtende Sterne.
    Die Kabine ächzte, als würde sie auseinanderbrechen und jeden Moment Teile ihrer Wandverkleidung auskotzen. Doch, wie durch ein Wunder, blieb sie heil und wackelte nur stark hin und her. Emmi war nicht auf dem Boden aufgeschlagen! Entweder hatte doch noch das automatische Notsystem des Aufzugs gegriffen oder aber jemand von außen eine Nottaste gedrückt und ihr das Leben gerettet.
    Benommen schüttelte sie ihren Kopf und entlockte ihrem Gehirn noch ein paar Reste von dem sonderbaren Sternenlicht. Emmi war nicht schwer verletzt, hatte nicht einmal einen Kratzer abbekommen und war – allen physikalischen Gesetzen zum Trotz – noch am Leben! Trotzdem hatte sie immer noch das ungute Gefühl, mindestens zehn Minuten in den Boden hineingestürzt zu sein, ... als ob der normale Zeitablauf den schnellen Fall nicht mitbekommen und mit gekonnter Zeitlupe gegengesteuert hätte. Oder, als ob etwas in ihrem Kopf nicht stimmte, durchgebrannt und für immer zerstört wäre. Genauer wollte sie darüber nicht nachdenken, viel lieber ihren körperlichen Zustand noch einmal kontrollieren. Ihr Kopf brummte und alle Knochen im Leib taten ihr weh, aber selbst bei einem Schnellcheck, kam sie zu dem Ergebnis unverletzt zu sein. Dabei hätte sie einen Absturz nie und nimmer überlebt!
    Ein knarrendes Geräusch riss Emmi aus ihrer dumpfen Kontrolle. Sie stand unter Schock, kämpfte gegen Tränen und spürte die Nachwehen der Panik. Doch etwas in der dunklen Kabine bewegte sich, rumpelte leise vor sich hin. Mit kreisrunden Augen stierte Emmi ins Dunkle und versuchte etwas zu erkennen. Ohne jeglichen Lichteinfall war das eigentlich unmöglich, doch irgendwie schaffte sie es die Sicherheitstür schemenhaft zu erkennen. Wie das möglich war, entzog sich ihrer Vorstellungskraft, aber sie war froh nicht gänzlich blind zu sein. Dabei war der Anblick der Sicherheitstüre nicht gerade ohne! Wie durch Geisterhand versuchte sie sich zu öffnen, prallte aber ständig an etwas ab und ging wieder zu. Vermutlich hatte sich beim Absturz Metall verbogen.
    Emmi hatte immer noch Angst und es war so verdammt dunkel! Sie hatte diesen verrückten Absturz zwar überlebt, aber immer noch das Gefühl viel zu tief in der Erde verschwunden zu sein. Dabei hätte sie doch eigentlich mit Scheinwerfern, ein paar Menschen oder zumindest einem lächelnden Hotelangestellten rechnen müssen. Doch das Gegenteil war der Fall! Es blieb stockdunkel und, bis auf das schabende Metall, unheimlich still.
    Ein neuerliches Quietschen zerrte an ihren Nerven, doch dieses Mal schaffte es die Tür sich zu öffnen. Dahinter war es vollkommen finster und unheimlich ... wie ein schwarzes, hässliches Loch, das auf Beute wartete. In welch schaurigem Kellergewölbe sie hier gelandet war, wollte Emmi sich erst gar nicht vorstellen. Die Schwärze dort draußen schien undurchdringlicher als in der Kabine und seltsam bedrohlich. Selbst der Geruch war plötzlich anders und erinnerte an Moder und Fäulnis.
    Ängstlich drückte Emmi sich weiter zum Kabinenrand. Für sie ging von dort draußen etwas Schauriges und Unnatürliches aus. Sie mochte ja einen Absturz überlebt haben und wie durch ein Wunder unverletzt geblieben sein, doch für Jubel fehlte das Gefühl. Sie fürchtete sich immer noch und hoffte auf die zweite Türe aus Glas.
    Höllenqual auf glänzend schwarzem Glas ... Emmi verstand nicht, warum ihr solch ein Gedanke kam, fühlte sich benommen und eingesperrt wie in einem dunklen, unheimlichen Bergwerksschacht. Pure Verzweiflung kroch ihr unter die Haut, schnürte ihr den Atem zu. Sie hasste diese Finsternis, das Ungreifbare und die verfluchte Angst, die sie dabei durchleiden musste. Sie wusste aber auch, dass sie etwas unternehmen musste.
    Der Alarmknopf! Das war die Lösung! Sie

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