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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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schleichen und bis zu ihrem Gemach vorzudringen. Niemand sonst hatte das bis dahin gewagt oder geschafft. Dafür waren die Mauern zu hoch, die Wachen zu brutal und die Strafe zu groß. Doch der junge Vandale hatte Mut für zwei und das Zeug dazu, sie alle zu überlisten. Ja, er war einfallsreich und schlau. Dennoch grenzte es an ein Wunder, dass er tatsächlich bis zum Fenster der Prinzessin kam. Obwohl ... das eigentliche Wunder geschah, als er Akascha zum ersten Mal erblickte.“
    „Mmmmhh!“, seufzte Emmi, weil sie sich diesen verwegenen Mann mit einem Mal auch ganz gut vorstellen konnte.
    „Ich sehe, du liebst diese Geschichte bereits ebenso wie ich“, grinste Carmen, weil es nur wenige Frauen gab, die sie nicht liebten ... die mutigen, starken Männer, die alles für eine Frau riskierten.
    „Also, wo war ich?“, fragte Carmen und hüstelte kurz in ihre Faust, um nicht zu lachen. „Ach, ja unser Held erblickte Akascha zum ersten Mal und war vollkommen von den Socken . Ich meine, das sage ich natürlich nur so, denn Raschdte hielt nichts von allzu viel Stoff am Körper, trug stets nur das Notwendigste und war meist barfüßig unterwegs. Er war eben von Kopf bis Fuß außergewöhnlich, aber in dem Moment vor allem verzaubert von der schönen Frau. Ich schätze er war von der Legende noch so betört und von seinem verwegenen Vorgehen aufgestachelt, dass er sich gleich Hals über Kopf in sie verliebt hat. Und zwar unsterblich und bedingungslos. Gegen jeden Instinkt hat er sie daher weder geraubt noch vergewaltigt. Was bei diesem Menschenschlag wirklich außergewöhnlich ist, das kannst du mir glauben, denn diesen Vandalen sagt man wahrlich nicht viel Gutes nach.“
    „Oh, wie romantisch!“, zwitscherte Emmeline und verstand erstmals warum Markus so fasziniert von Romantik und der Fantasie dazu war. Liebe, Abenteuer und Dramatik waren scheinbar auch für Emmi interessant, obwohl sie das bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht so recht gewusst hatte. Carmelita aber schien das nicht ganz so frühlingshaft zu sehen.
    „Nun ja, wie man’s nimmt, denn wirklich viel Glück hatten die Beiden leider nicht. Hier driftet die filmreife, romantische Geschichte nämlich leider wieder ganz in die unschöne Realität der damaligen Zeit. Auf Einbruch stand die Todesstrafe und speziell bei Frauengemächern zudem noch die Folter, die Mann sich nur vorstellen kann ... und in dem Fall meine ich wirklich MANN.“
    „Oje, hat man ihn etwa sofort erwischt?“
    „Nein, sonst hätten sich die beiden nicht so derart verlieben können. Der Vandale hat es angeblich vier Mal geschafft, obwohl sie als Prinzessin kaum alleine anzutreffen war. Raschdte war also ein richtiger Einbrecherkönig und vermutlich auch ein Verführungskünstler, denn ich gehe davon aus, dass er sie zumindest in einer der vier Nächte zur Frau gemacht hat. Aber gegen Verrat konnte auch dieser Mann nicht wirklich etwas ausrichten. Denn es war Verrat, der ihm das Leben kostete.“
    „Verrat? Von wem? Und woher weiß deine Familie all diese Details? So etwas wird doch sicher nicht an die große Glocke gehängt und Aufzeichnungen aus dieser Zeit gibt es kaum“, meinte Emmi und schob die Kaffeetasse mit dem grässlichen kalten Kaffee endgültig zur Seite.
    „Der Stammbaum meiner Vorfahren reicht bis ins Jahr 402 zurück“, erwiderte Carmen mit fester Stimme und einer Überzeugung, die Emmi nicht teilen konnte. Sie war von Grund auf eher der logische Typ und so entzog sich manches ihrer Vorstellungskraft.
    „Entschuldige Carmen, aber kein Mensch weiß etwas über seine Vorfahren bis ins fünfte Jahrhundert. Das ist schlicht unmöglich.“
    „Das mag ja sein. Aber meine Mutter erzählte es mir so und die ihre wiederum davor ihr. Wenn ich also nicht zugehört hätte, dann könnte ich es dir jetzt nicht erzählen! Oder?“ Emmi blinzelte verwundert, weil Carmelita so selbstsicher über ihre Ahnenreihe und die historische Überlieferung sprach, dass ihr plötzlich Zweifel kamen. Sie wusste natürlich von traditionellen Gebräuchen oder auch von Minnesängern, die Geschichten mündlich überlieferten, aber das war im Mittelalter, also viel später.
    „Soll ich jetzt weiter erzählen oder nicht?“, fragte Carmen milde.
    „Ja, bitte ... unbedingt!“, meinte Emmi, die ihre Bedenken erneut beiseiteschob.
    „Der Vandale hatte also das Glück die Prinzessin ganze vier Mal von Angesicht zu Angesicht zu sehen“, fuhr Carmen fort.
    „Tatsächlich vier Mal?“
    „Ja, so

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