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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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machte dabei eine abwehrende Geste, als wäre ihre Unterstellung sowieso vollkommen aus der Luft gegriffen. Außerdem betonte er dieses „mir“ so ungewöhnlich, dass Emmi hellhörig wurde. Als wäre tatsächlich jemand hinter ihr her, nur eben nicht er. Es war nur ein Gefühl, eine Schwingung, die von einem einzigen Wort ausging, doch es genügte, um sie misstrauisch zu machen.
    „Rein geschäftlich! Wir bleiben rein geschäftlich befreundet, ist das klar?“, setzte sie nach, weil sie plötzlich eine innere Beklemmung verspürte. Was stimmte nur mit dem Kerl nicht, oder gar mit ihr? Vielleicht war es ja doch nicht solch eine gute Idee mit einem Wildfremden zu einer steinalten Templerburg zu fahren und in einem mystischen Buch zu blättern. Das hatte was von dem üblichen „Ich zeige dir meine Briefmarkensammlung, Kleines“ .
    Mit reiner Willenskraft bekam sie ihre Angst in den Griff. Schließlich musste jede Chance genutzt werden, um zu guten Unterlagen für ihre Recherche zu kommen.
    „Also ...“, begann sie und hustete kurz um einen kleinen Kloß im Hals loszuwerden. „Um welche Uhrzeit brechen wir übermorgen auf?“
    „Sagen wir gleich nach dem Frühstück, so um 7:30 Uhr. Um den Wagen und um ein Quartier in Tomar kümmere ich mich.“
    „Ein Quartier?“
    „Ja, die Fahrt dauert zwar keine drei Stunden, aber wir werden dort einige Zeit vor Ort brauchen. Ein Quartier in der Nähe der Burg ist daher sinnvoll.“ Emmis Miene versteinerte sich kurz.
    „O-Okay. Aber bitte getrennte Zimmer!“, stotterte sie und Aron verdrehte die Augen.
    „Das ist klar, Emmi. Das ist klar.“
     

13 . Kapitel
     
     
     
     
    Marrakech 429 n. Chr.
     
    Der Magier hatte ihr abgeraten es zu tun, doch Akascha wollte nicht hören. Sie ahnte wohl welche Gefahren damit verbunden waren, doch sie hatte zu viel verloren, um noch länger zu zögern. Ihr Geliebter war nach endlosen Stunden der Qual gestorben und dennoch hatte ihr Vater mit seiner Rachen nicht genug gehabt und Raschdte für alle Zeiten verdammt. Der Fluch, der über ihn gesprochen wurde, sollte seine Wiedergeburt verhindern und jede Möglichkeit ausmerzen, Akascha jemals wieder zu sehen. Nicht in diesem Leben und auch in keinem anderen. Die Eifersucht ihres Vaters kannte keine Grenzen, denn nichts anderes konnte es sein, was ihn derart bösartig antrieb. Akascha war und blieb sein Eigentum, war die Freude seiner Augen und sicher nicht dafür gedacht, jemals einem anderen Mann zu gehören. Sie war im Palast eingesperrt, diente der Be lust igung eines einzelnen Mannes und sollte vermutlich unberührt bleiben für alle Ewigkeit. Akascha ahnte all das und hasste ihren Vater dafür. Vielmehr aber hasste sie ihn für die grausame Folter, den qualvollen Tod ihres Geliebten und den Fluch über Raschdtes Seele. Dabei war auch sie mehr als hart bestraft worden! Aus einem verborgenen Bereich heraus war sie gezwungen worden, all die Qualen ihres Geliebten mit anzusehen, stundenlang. Gebunden und nicht in der Lage Augen, Herz und Ohren zu verschließen hatte ihr Vater darauf bestanden, sie tausendfach mitleiden zu lassen.
    Der Hass auf ihren Vater war dadurch ins Unermessliche gestiegen, hatte Akaschas Schönheit und reine Seele verändert und sie bittere Rache schwören lassen. Erst durch das grausame Verhalten ihres Vaters war ihr bewusst geworden, in welcher Lüge sie die ganze Zeit gelebt hatte. Stets hatte er sie angebetet und wie einen schönen Paradiesvogel bewundert. Durch Raschdte aber hatte sie erkannt in welch goldenem Käfig sie stets gefangen gewesen war. Die wahre Wichtigkeit des Lebens, die Liebe zwischen Mann und Frau, hätte sie ohne ihren Vandalen-prinzen nie erfahren und alleine diese Tatsache konnte ihr Vater vermutlich nicht ertragen. Raschdte war ihr Held und er hatte sich geopfert, um ihr für einen kurzen Moment das wahre Glück zu zeigen. Er verdiente also nicht nur ihre bedingungslose Liebe, sondern vor allem jeden Versuch, ihn aus dem Fluch zu erlösen.
    Der Magier hatte also keine Wahl, denn auch wenn er ein mächtiger Mann war, so lebte er ebenfalls wie ein Leibeigener unter der strengen Herrschaft des Sultans. Zudem war er ein ehrgeiziger Mensch, der letztendlich alles für die Stärkung seiner Macht tat und sei es, um den Preis seiner Loyalität. Akascha brauchte nicht allzu lange, um ihn doch noch für ihre Sache zu gewinnen. Zudem stimmte ihn ihr Liebreiz milde.
     
    Der Magier ließ die Maske tatsächlich in Auftrag gegeben. Bezahlt wurde das

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