Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)
genau, wie du auf Männer wirkst“, ärgerte er sich, obwohl er ihre Verlegenheit erkannte und irgendwie anziehend fand.
„Weiß ich eben nicht! Schließlich sagt mir das ja nie wer!“, zischte sie und stampfte erneut mit ihrem Fuß auf, wodurch sie ein bisschen von ihrer Konzentration verlor und den Blick tiefer wandern ließ. Nein, eigentlich rutschte er auf glatter Haut ab, flutschte einfach weg und blieb an pikanter Stelle hängen. Emmis Augen wurden groß. Riesengroß! Ebenso wie ...
„Öh ...“, begann sie und hob die Augenbrauen verwirrt in die Höhe.
„Was ist? Eine ganz normale Reaktion, wenn man angestarrt wird, oder?“, meinte er trocken und dachte gar nicht daran, sich abzuwenden oder zu bedecken. Emmi kam aus lauter Verlegenheit gar nicht mehr auf die Idee etwas zu erwidern oder sich zu ärgern. Solch ein Selbstbewusstsein war schon bewundernswert, wenn auch eindeutig zu viel für sie und ihr Nervenkostüm.
„Also ich ... komme dann mal später wieder“, meinte sie, weil ihr nichts Besseres einfiel. Doch gerade als sie sich wegdrehen wollte, wurde sie gepackt und gegen die nächste Wand gedrückt. Emmi blieb vor Schreck die Luft weg.
„Sicher nicht, Schätzchen! Zuerst erklärst du mir warum du hier so hereingeplatzt bist!“, forderte er und war ihr dabei so nahe, dass sie seine beeindruckende Größe spüren konnte.
„Uff ... könntest du bitte ... ich ...“
„Nein! Habe ich schon gesagt. Also ... eine Antwort! Bitteschön!“, forderte er und schien, trotz der eindeutigen körperlichen Reaktion, kein bisschen erregt zu sein. Zumindest wirkte er vollkommen klar, nur eben wütend.
Wenigstens hat er einen Herzschlag! ... dröhnte es aufdringlich in ihrem Kopf, weil sie sich damit beruhigen wollte, dass er wenigstens kein toter Vampir war. Wie absurd war das denn?
„Ich war bei der Polizei und ich ...“, stammelte sie, als sie den Faden verlor, weil er noch näher rückte und sie plötzlich das Gefühl hatte, jede Kontrolle zu verlieren.
Verdammt, was tut er denn? ... fiepte sie nun auch schon in Gedanken und begann hektisch zu blinzeln, weil sie den Rest ihres Körpers tunlichst nicht bewegen wollte. Ihr Stottern und ihr Geblinzel schienen ihm jedoch den letzten Rest Beherrschung zu nehmen. Seine Pupillen fuhren auf Stecknadelgröße zusammen und seine Lippen senkten sich besitzergreifend auf die ihren. Emmi öffnete im Reflex den Mund. Vielleicht hatte sie auch noch etwas sagen wollen. Sie wusste es nicht mehr, denn die flinke Berührung seiner Zunge überschwemmte sie mit völlig unerwarteten Gefühlen und einem betörenden Geschmack, der sie an gutes Essen mit raffinierten Gewürzen erinnerte. Arons sanfter Vorstoß ließ schnell nach, wurde wilder und ungestüm. Er überrumpelte sie regelrecht mit seiner Leidenschaft und seinem Können. So war Emmi jedenfalls noch nie in ihrem Leben geküsst worden. Sie tauchte ab und versank vollkommen in diesem Kuss. Außerdem roch er so unverschämt gut nach Seife und Aftershave.
„Aber ich dachte ...“, keuchte sie überrascht, als sie endlich wieder Luft schöpfen konnte.
„ Was dachtest du, Emmi?“, fragte er mit heiserer Stimme, während er sich nur mühsam beherrschen konnte, sie nicht erneut zu küssen. Ihr Mund war überraschend nachgiebig gewesen und hatte köstlich gemundet.
„Ich dachte, du kannst mich nicht leiden“, stellte sie fest und wollte ärgerlich klingen. Stattdessen klang es vorwurfsvoll, beinahe kläglich. Außerdem konnte sie nicht aufhören, seine wunderschönen Lippen anzustarren.
„Sieht das tatsächlich so aus?“, meinte er und blickte ihr tief in die Augen. Keine Spur von Zeckenpupillen mehr, nur dunkles Schwarz und eine Unendlichkeit, die verlockend war. Zärtlich fuhr er ihr mit dem Daumen über die Unterlippe und drang mit ihm vorsichtig in ihren Mund. Emmis Augen wurden weit, denn sie verstand sofort, was für eine Vereinigung er damit eigentlich andeutete. Ihr ganzer Körper wurde kribbelig und bereit und das verwunderte sie doch gehörig. Wenn eine kleine Handbewegung genügte, damit sie ihm vollständig verfiel, grenzte das an Magie.
Beim zweiten Kuss kam sie ihm bereits entgegen, war nicht länger erschrocken, so ndern durchaus willig, mehr von ihm zu kosten. Sie traf seine Lippen mit einer Heftigkeit, die ihm plötzlich den Atem raubte. Sie wollte es, er wollte es und so wurde der Kuss noch leidenschaftlicher und tiefer als der erste. Aron war ja auch nackt und Emmi ständig umgeben von
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