Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?
wieder sprechen konnte, fragte Pia: „War das okay?“
Raoul gab ihr einen kleinen Kuss. „Es war großartig. Es hat auch was, wenn man es langsam angehen lässt. Wie fühlst du dich?“
Sie wusste, dass sich seine Frage nicht auf den berauschenden Orgasmus bezog. „Gut. Wirklich gut.“ Sie konnte es nicht erklären, aber irgendwie hatte sie auf einmal das sichere Gefühl, dass von nun an wirklich alles gut werden würde.
Sie schaute auf die Uhr und schnappte entsetzt nach Luft. „Wir kommen zu spät! Schnell, wir müssen uns beeilen.“
„Ja, Ma’am.“
Er kam hoch und war innerhalb von Sekunden wieder angezogen. Pia brauchte etwas länger, doch schon fünf Minuten später waren sie aus der Tür.
Bevor sie das Haus verließen, zog Raoul sie noch einmal an sich und küsste sie. Pia genoss die Wärme seiner Umarmung, die Sicherheit, die sie in seinen Armen fand, und wusste, dass sie sich irgendwann im Laufe der letzten Wochen tatsächlich in ihn verliebt hatte.
Der Tanzabend wurde im Veranstaltungszentrum abgehalten. In der Mitte des Raumes hatte man Tische aufgestellt, während sich die Tanzfläche direkt vor der Bühne befand. Ein einheimischer DJ würde während des Essens Musik auflegen, und um acht Uhr sollte dann die Liveband auftreten. Das Tanzen sollte bis um Mitternacht dauern. Der Raum war bunt geschmückt, und Luftballons schwebten unter der Decke.
„Beeindruckend“, sagte Raoul, als sie hereinkamen.
Pia lachte. „Du machst dich über unsere Bemühungen lustig.“
„Das würde ich niemals wagen. Es ist nett.“
„Amerikanisches Kleinstadtleben in höchster Vollendung.“
Sie bahnten sich einen Weg durch die Menge, nicht ohne ständig stehen zu bleiben, um mit Bekannten und Freunden zu reden. Pia war sich all der unbekannten Männer im Raum allzu bewusst. Es war merkwürdig, so viele Fremde zu sehen. Zu den Festivals kamen sonst eher Familien.
Dakota begrüßte sie mit einer Umarmung. „Du siehst fantastisch aus“, sagte sie zu Pia. „Du strahlst ja geradezu.“
Pia bemühte sich, nicht rot zu werden. Sie hatte das dumme Gefühl, dass das Strahlen vom Sex mit Raoul kam und nicht von der Schwangerschaft, aber das brauchte ja niemand zu wissen.
Anscheinend hatte Raoul dasselbe gedacht, denn er drückte ihre Hand ein wenig fester.
„Danke“, meinte Pia. „Du siehst auch toll aus.“
Dakota drehte sich einmal um sich selbst, um ihr blaues Kleid vorzuzeigen. „Ich bin heute allein hier, deshalb bleibe ich nur zum Essen. Anschließend verziehe ich mich wieder in mein einsames Leben als alte Jungfer.“
Raoul schaute sich im Saal um. „Hier sind doch reichlich alleinstehende Männer. Warum suchst du dir nicht einen aus?“
Dakota verzog das Gesicht. „Diese Woche nicht. Ich habe keine Lust drauf. Nevada und Montana kommen noch vorbei, und wir machen uns einen gemütlichen Frauenabend. Siebleiben über Nacht.“ Neckend hob sie die Augenbrauen. „Außerdem, verglichen mit dir sind die Typen doch alle eher uninteressant.“
„Oh, bitte.“ Raoul sah nicht im Mindesten beeindruckt aus.
Pia lachte. „Wenn ich jemand Besonderes sehe, schicke ich ihn zu dir.“
„Muss nicht sein.“
Lachend gingen sie weiter zu ihrem Tisch. Pia bemerkte einen großen, dünnen Mann, der mit der Bürgermeisterin sprach. Er fuchtelte wild mit den Armen in der Luft herum und redete ganz schnell, obwohl es aufgrund des Lärms im Saal unmöglich war, etwas von dem zu verstehen, was er sagte.
„Lass uns mal hören, worum es da geht“, sagte Pia zu Raoul und zeigte zu Marsha.
Sich durch die Tische hindurchschlängelnd, kamen sie gerade in dem Moment bei Marsha an, als der Mann davonging. Die Bürgermeisterin begrüßte Pia und Raoul mit einer Umarmung und seufzte dann.
„Ich werde langsam zu alt für diesen Job“, meinte sie. „Habt ihr den Typen erkannt?“ Sie deutete auf den Mann, mit dem sie gesprochen hatte.
„Nein“, sagte Pia.
Auch Raoul schüttelte den Kopf.
„Ich leider auch nicht“, erklärte Marsha. „Das hat ihn total beleidigt. Anscheinend ist er irgendein wichtiger Produzent aus Hollywood.“
„Ein echter Filmproduzent?“
„Reality Shows. Seiner Meinung nach liegen wir im Moment voll im Trend.“
„Wie schön für uns“, murmelte Pia.
„Das habe ich auch gesagt. Er möchte eine Sendung über die ganzen Junggesellen machen, die nach Fool’s Gold kommen. Er will mir die Einzelheiten in den nächsten Tagen zuschicken.“
Eine Reality Show? „Ist das etwas,
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