Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?
zusammen ist? Genauso leidenschaftlich?
Ein interessantes Thema, überlegte sie, aber keines, was sie weiterverfolgen wollte. Selbst wenn sie nicht gerade über eine mögliche Schwangerschaft nachdenken würde, war sie klug genug, sich nicht mit einem so mächtigen Mann wie ihm einzulassen. Oder überhaupt mit einem Mann. Aus ihr unerfindlichen Gründen wurde sie nämlich immer von allen Männern verlassen. Und wenn schon früher kein Mann bei ihr hatte bleiben wollen, wie sollte sie denn dann einen dazu bewegen, wenn sie erst einmal drei Kinder hatte?
Drei Kinder? Ihr wurde ganz schwindelig. Schnell zwang sie sich, an etwas weniger Beängstigendes zu denken.
„Dadurch, dass die Schule jetzt das Camp nutzt, bekommt ihr auf praktische Art und Weise Aufschluss über mögliche Probleme“, überlegte sie. „Und dabei dachten alle, du wärst einfach nur nett.“
Er lachte. „Es ist eine Winwin-Situation für alle.“
„Selbst wenn es das nicht wäre, ist das Camp eine großartige Sache. Ich kenne eine Reihe von Kindern, die es sehr genossen haben, dass sie in diesem Sommer jeden Tag dort verbringen konnten. Oder vielleicht sollte ich lieber sagen, ihre Mütter haben es genossen. Die drei Monate Sommerferien können sehr lang werden.“
Pias haselnussfarbene Augen tanzten vor Vergnügen. Raoul schaute sie fasziniert an und vergaß darüber fast das Essen. Er mochte sie, was schon mal ein guter Anfang war. Er wollte sie besser kennenlernen, doch selbst wenn er so dumm sein sollte, sich mit einer Frau einzulassen, die direkt vor seiner Haustür wohnte, war da immer noch die Sache mit den Embryonen.
„Warum wolltest du gern mit Kindern arbeiten?“, fragte sie ihn. „Wegen des Trainers, der dir geholfen hat?“
„Woher weißt du das?“
„So, wie du über ihn gesprochen hast …“
„Ja, es liegt an ihm. Er hat etwas in mir gesehen, was ich selbst nicht einmal sehen konnte. Seine Frau übrigens auch, obwohlsie damals noch nicht verheiratet waren.“ Er lächelte bei der Erinnerung. „In meinem letzten Jahr auf der Highschool war ich einer der Footballmannschaftskapitäne.“
„Natürlich warst du das“, murmelte sie.
„Was?“
„Nichts. Erzähl weiter.“
„Jeder Kapitän sollte Donuts mit zum Training bringen. Als wir anfingen, zweimal täglich zu trainieren, musste ich meinen Job aufgeben. Ich lebte in einem verlassenen Gebäude und hatte kein Geld.“
„Halt, stopp! Du warst obdachlos?“
„Es war nicht so schlimm.“ Es war auf jeden Fall besser gewesen, als sich mit seinem Pflegevater abzuplagen. Der Mann hatte noch nie ein Kind getroffen, das er nicht hatte schlagen wollen. Eines Tages hatte Raoul zurückgeschlagen. Kräftig. Und dann war er gegangen.
„Es kann nicht gut gewesen sein“, meinte sie und klang besorgt.
„Mir geht es gut.“
„Aber damals nicht.“
„Ich kam zurecht. Was ich sagen wollte, ist, dass ich versucht habe, sie zu klauen.“
„Was? Die Donuts? Du hast Donuts gestohlen?“
„Ich kam aber nicht damit durch. Die Frau, der die Bäckerei gehörte, hat mich erwischt, und sie war ziemlich sauer.“ Sie hatte ihm einen mit der Krücke übergezogen, eine Tatsache, die Raoul noch immer beschämend fand.
„Es endete damit, dass ich für sie arbeiten musste, und irgendwann habe ich dann auch bei ihr gewohnt. Nicole Keyes. Sie hat immer so getan, als wäre sie tough, aber das war sie nicht.“
„Du hast sie geliebt“, meinte Pia leise.
„Sehr. Wenn ich zehn Jahre älter gewesen wäre, hätte Hawk sich wirklich vorsehen müssen.“ Er lachte leise. „Vielleicht aber auch nicht. Ich hatte zu der Zeit eine feste Freundin, und die hätte bestimmt etwas dagegen gehabt.“ Er schaute Pia an.„Meine Freundin war Hawks Tochter.“
„Das denkst du dir nur aus.“
„Nein, es stimmt.“ Er und Brittany hatten einen Haufen Pläne geschmiedet, erinnerte er sich. Ehe. Ein Dutzend Kinder. „Im ersten Jahr meiner Collegezeit hat die Beziehung noch gehalten, dann hat sie mir den Laufpass gegeben. Ich kam darüber hinweg.“
„Bist du immer noch mit Hawk und Nicole befreundet?“
„Sicher. Sie haben geheiratet und sind wirklich glücklich miteinander. Ich habe sogar noch Kontakt zu Brittany.“
„Weiß er von deiner Schwärmerei?“
„Wahrscheinlich.“
„Interessant. Die Geschichte kann ich nicht toppen.“
„Deine beste Freundin hat dir drei Embryonen vermacht.
Damit hast du locker gewonnen.“ Er nahm seinen Burger wieder in die Hand. „Hawk und
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