Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?
gehört.“ Sobald sie erst einmal wirklich begriffen hatte, dass sie drei Babys auf einmal bekommen würde, würde sie auch anfangen zu planen. „Vielen Dank für das Angebot. Ich bin sicher, ich habe eine Menge Fragen. Im Moment weiß ich nur nicht, was für welche.“
„Keine Angst. Ich bin ja nicht aus der Welt. Sag mir Bescheid, wenn du so weit bist.“ Denise zog die Augenbrauen hoch. „Wie ich gehört habe, gibt es noch einen Grund, dir zu gratulieren.“ Sie warf einen Blick auf Pias ringlose Hand. „Habt ihr schon ein Datum festgelegt?“
„Noch nicht.“ Hastig nahm Pia die Hand hinter den Rücken. Dass sie verlobt sein sollte, war für sie genauso unwirklich wie die Schwangerschaft.
„Ich vermute mal, dass ihr eine kleine, ruhige Hochzeit feiern wollt. Wahrscheinlich hast du gar nicht die Energie, etwas Großes zu planen. Es sei denn, ihr wollt warten, bis die Babys geboren werden. Dann könnt ihr ganz groß feiern.“
Die Ehe ist ja eine Sache, dachte Pia benommen. Aber eine Hochzeit? Irgendwie hatte sie die ganzen Puzzleteile noch gar nicht zusammengefügt. „Ich, äh … wir haben uns noch nicht entschieden, wie wir das machen wollen“, gab sie zu. „Es ist alles so schnell passiert.“
„Ich wusste, dass du irgendwann einen wunderbaren Mann findest“, erklärte Denise. „Du warst schon immer ein nettes Mädchen. Nach allem, was du mit deinen Eltern durchmachen musstest …“ Sie räusperte sich. „Doch darüber wollen wir jetzt nicht reden. Wie auch immer, du hast dein Happy End gefunden. Nach allem, was ich gehört habe, ist Raoul etwas ganzBesonderes. Und noch dazu so gut aussehend. Der macht ja sogar Josh Konkurrenz.“
Pia lachte. „Ich glaube nicht, dass sie miteinander konkurrieren.“
„Dann warst du lange nicht bei Julia, um dir die Haare machen zu lassen. Erst letzte Woche gab es im Salon eine hitzige Debatte über das Thema.“
Pia dachte an die Unterhaltung auf der Stadtratssitzung – da war es darum gegangen, wer von den beiden den knackigeren Hintern besaß. „Mir scheint, wir brauchen mal ein paar andere Themen hier in der Stadt, über die wir uns Gedanken machen können.“
„Es kommen doch jetzt all die Männer her“, meinte Denise. „Das ist doch mal ein interessantes Gesprächsthema. Ist dir auch schon aufgefallen, dass die überall sind? Gestern haben mir doch tatsächlich zwei Männer hinterhergepfiffen.“ Sie klang einerseits empört, aber andererseits auch ein wenig geschmeichelt.
„Ich habe keine Ahnung, was wir mit denen anstellen sollen.“
„Sind nicht schon ein paar Events geplant?“
„Ja, aber was machen sie während der restlichen Zeit? Die Straßen entlangstromern auf der Suche nach leichten Eroberungen?“
Denise lachte. „Ich bin alt genug, um deine Mutter zu sein, daher ist es nicht richtig, dass ich diejenige bin, die dir sagt, dass kein Mensch heutzutage mehr von ‚leichten Eroberungen‘ spricht.“
„Na schön, du hast recht, aber trotzdem.“
Denise sah immer noch amüsiert aus. „Es tut mir leid, dass du über die Männerschwemme nicht gerade in Begeisterung gerätst, aber das liegt wohl daran, dass du bereits einen wunderbaren Mann gefunden hast. Ich frage mich, ob wohl auch ein paar etwas ältere Männer hier auftauchen?“
Pia war darüber gestolpert, dass alle anzunehmen schienen, dass sie und Raoul sich Hals über Kopf ineinander verliebthatten, und überlegte gerade, ob sie etwas dazu sagen sollte. Doch Denises letzte Bemerkung lenkte sie von ihren eigenen Problemen ab.
„Bist du an einem Mann interessiert?“, fragte Pia.
„Interessiert wäre vielleicht zu viel gesagt“, meinte Denise achselzuckend. „Ich bin … neugierig. Ralph ist schon so lange nicht mehr bei mir. Meine Kinder sind alt genug, um damit umgehen zu können, wenn ich mich wieder verabreden sollte. Mir gefällt mein Leben, aber manchmal denke ich, es wäre schön, es mit jemandem zu teilen.“
„Kann ich verstehen“, erklärte Pia. „Ich finde das großartig, habe aber keine Ahnung, wie alt die Männer sind, die hier aufschlagen. Wenn ich einen passenden sehe, sag ich dir Bescheid.“ Sie lachte. „Wie wäre es mit jemandem, der jünger ist?“
Denise rümpfte die Nase. „Wofür hältst du mich?“
„Wieso? Männer nehmen sich doch auch ständig jüngere Liebhaberinnen.“
Denise sah mit ihrem kurzen dunklen Haar und den funkelnden Augen noch immer gut aus. Und um ihren Körper würde sie so manche Frau, die fünfzehn Jahre
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