Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?
Augenblick auf meine Karriere.“
„Hast du den Job bekommen?“
Montana strahlte übers ganze Gesicht. „Hab ich, und es ist einfach toll. Die Hunde sind großartig. Gut trainiert und freundlich. Max ist genauso toll. Er ist unglaublich geduldig. Ich muss jetzt ganz viel lesen und hab auch schon meinen Online-Unterricht angefangen. In ein paar Wochen muss ich nach Sacramento zu einem dreiwöchigen Intensivseminar. Stell dir vor, Max bezahlt mir das sogar.“
„Du magst Max“, stellte Pia fest, froh, dass ihre Freundin so glücklich war.
„Natürlich. Er ist so nett, und er weiß einfach alles über Hunde und …“ Montana zog die Nase kraus. „Oh nein! Vergiss es.“
„Büroromanzen sind derzeit in.“
„So ist es nicht. Er ist schon Anfang fünfzig, und selbst wenn er nicht so alt wäre … ich bewundere ihn zwar, aber ich will nicht mit ihm ins Bett. Wir sind nur Freunde.“
„Wenn du das sagst.“
„Ja.“ Sie stupste Pia an. „Jetzt geht’s schon los. Kaum bist du verlobt, willst du auch alle anderen verkuppeln.“
„Will ich gar nicht. Ich möchte nur, dass meine Freundinnen glücklich sind, und wenn …“ Sie hielt inne, als sie sah, dass Montana fast die Augen aus dem Kopf fielen. „Was ist?“
„Der Ring. Der ist ja unglaublich.“
Pia widerstand der Versuchung, die Hand hinter dem Rücken zu verstecken. Sie liebte ihren Verlobungsring, aber es fiel ihr immer noch schwer, sich daran zu gewöhnen. Und sich nicht dafür zu entschuldigen. Die Steine waren umwerfend und funkelten so sehr, dass sie fast einer Lichtquelle glichen.
„Raoul hat ihn ausgesucht“, murmelte sie.
„Hat er einen Bruder?“, fragte Montana hoffnungsvoll.
Das war etwas, was ich eigentlich wissen sollte, oder? dachte Pia. „Ich kann ihn mal fragen.“
Montana griff nach Pias Hand und starrte den Ring an. „Für so einen Ring würde ich sterben.“
„Danke.“
„Macht es dich ein bisschen nervös?“
„Ja. Irgendwie kommt mir das alles immer noch nicht real vor. Weder die Verlobung noch die Tatsache, dass ich schwanger bin.“ Sie senkte die Stimme. „Ich habe auf ein Stäbchen gepinkelt und hatte eine Ultraschalluntersuchung. Beides hat zweifelsfrei bewiesen, dass ich tatsächlich schwanger bin. Warum fühle ich mich aber dann gar nicht anders als vorher?“
„Du hast innerhalb von kurzer Zeit ziemlich viel durchgemacht. Du wirst dich schon noch an den Gedanken gewöhnen.“
„Ich hoffe.“ Obwohl Pia langsam daran zweifelte. Vielleicht stimmte mit ihr etwas nicht. „Was ist, wenn ich zu den Babys, wenn sie auf der Welt sind, keine Verbindung aufbauen kann? Was ist, wenn ich sie nicht lieben kann?“
„Du hast gar keine andere Wahl. Du wirst bestimmt eine wunderbare Mom, Pia. Hör auf, immer an dir zu zweifeln.“
Pia legte die Schilder zur Seite. „Ich würde dir ja gern glauben, aber ich kann nicht. Meine Eltern haben mich beide verlassen. Genau wie jeder Mann, der mir je etwas bedeutet hat. Ich möchte so gern daran glauben, dass es mit Raoul und den Babysanders wird, aber ich bin mir nicht sicher.“
„Raoul wird dir nicht weglaufen. Er ist ein netter Kerl.“
Er war ein Mann, der sie heiratete, um eine gebrauchsfertige Familie zu bekommen. Nicht, weil er unsterblich in Pia verliebt war.
„Außerdem“, fuhr Montana fort. „Du weißt doch nie, wie sich etwas entwickelt. Meine Eltern haben sich wirklich geliebt. Als mein Dad starb, hatten wir alle Angst, dass Mom es nicht schaffen würde. Aber er war nicht die einzige Liebe in ihrem Leben.“
Davon hatte Pia ja noch nie etwas gehört. „Was meinst du damit?“
Montana grinste. „Sie hat ein Tattoo auf der Hüfte. Es ist ein Name, nämlich Max.“
„Dein Max?“
„Nein. Der ist neu hier in der Gegend. Das Tattoo ist alt. Im Laufe der Jahre haben Dakota, Nevada und ich immer wieder versucht, herauszufinden, wer er ist, aber Mom verrät kein Sterbenswörtchen. Was ich sagen will, ist, dass Liebe nicht berechenbar ist. Du gehst bestimmt ganz toll mit den Babys um, und ich vermute, dass Raoul sich noch Hals über Kopf in dich verliebt. Du wirst schon sehen.“
Raoul parkte vor dem großen Haus. „Ich weiß, es ist alt“, sagte er zu Pia, „aber ich habe Ethan gebeten, es sich anzuschauen, und er sagt, es ist okay. Der Grundriss ist großartig. Es verfügt über reichlich Schlafzimmer und eine große Küche, die zwar total neu gemacht werden muss, aber dann können wir sie wenigstens mit allem einrichten, was du haben
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