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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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hätte es verdient gehabt.“ Dessen war sie sich sicher. „Als ich sechzehn war, geriet mein Vater in Verdacht, in seiner Firma Gelder veruntreut zu haben. Danach wurde es nur noch schlimmer. Es kam heraus, dass er weder Steuern noch Rechnungen gezahlt hatte. Ich weiß nicht, wo all das Geld geblieben ist. Vielleicht haben wir es alles ausgegeben. Zu Anfang meines letzten Jahres auf der Highschool kristallisierte sich heraus, dass er wegen ziemlich schwerer Vergehenangeklagt werden würde. Statt sich dem Prozess zu stellen, hat er sich ein Gewehr an den Kopf gehalten und abgedrückt.“
    Raoul streckte eine Hand nach ihr aus, doch Pia wich ihm aus. Er durfte sie nicht berühren – nicht jetzt. Wenn er es tat, würde sie ihre Geschichte nicht mehr zu Ende erzählen können.
    „Ich hatte den Knall gehört, bin hingelaufen und ins Arbeitszimmer gestürzt.“ Sie machte eine Pause und zwang sich, die Worte auszusprechen, ohne sich wirklich daran zu erinnern, wie es gewesen war. „Es ist nicht so wie in den Filmen. So sauber ist es nicht. Überall war Blut.“
    Sie schluckte. „Ich habe 110 angerufen, und dann weiß ich nicht mehr so genau, was danach alles passiert ist. Meine Mom verschwand nach Florida, und ich kam in ein Pflegeheim. Auf einmal war alles anders. Ich hatte kein Haus mehr, und die Hälfte meiner Sachen war auch weg. Und dann all die Mitschüler, die ich gequält hatte … die bekamen ihre Rache. Sie haben mir das Leben zur Hölle gemacht.“
    Sie schaute wieder aus dem Fenster. „Ich kann es ihnen nicht einmal verdenken. Ich hatte es verdient.“
    „Was war mit deiner Mutter? Wolltest du mit ihr gehen?“
    Pia nickte. „Sie wollte mich nicht mitnehmen. Sie meinte, sie bräuchte Zeit. Was ich brauchte, stand nicht zur Debatte, es hat sie nicht interessiert. Sie hat mir erklärt, wie wichtig es für mich wäre, zusammen mit meinen Freunden den Schulabschluss zu machen. Als ich versucht habe, ihr zu erklären, dass ich keine Freunde mehr hätte, hat sie einfach nicht zugehört.“
    Zitternd schlang sie die Arme um sich. „Ich weiß nicht, was mit dem Haus passiert ist. Ob es verkauft wurde oder von der Bank übernommen wurde. Ich habe die Schule beendet, mit Noten, die nie besser waren, vermutlich, weil ich keine Ablenkung mehr hatte. Man warf mich aus dem Cheerleaderteam, mein Freund hat mich sitzen lassen. Nach dem Studium habe ich mich um einen Teilzeitjob bei der Stadt beworben, wodurchich zu dem Job gekommen bin, den ich jetzt mache. Meine Mutter kam nicht einmal zur Abschlussfeier und hat auch ganz deutlich gemacht, dass ich in Florida nicht willkommen bin. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen.“
    Pia spürte, dass Raoul zu ihr kam, und obwohl sie sich ihm gern entzogen hätte, hatte sie keine Kraft mehr dazu. Also rührte sie sich nicht, als er seine kräftigen Arme um sie legte und sie ganz fest an sich zog.
    „Es tut mir leid“, murmelte er, und Pia spürte seinen warmen Atem an ihrer Wange entlangstreichen. „Es tut mir so unendlich leid.“
    „Ich bin okay. Mir geht es großartig.“
    Er drehte sie herum, sodass sie einander in die Augen schauen konnten. „Weißt du was? Du bist großartig. Du bist durch die Hölle gegangen und bist gestärkt herausgekommen.“
    „Sei nicht so nett“, meinte Pia und löste sich von ihm.
    „Warum nicht?“
    „Sonst fange ich noch an, dir zu glauben.“
    Er musterte sie ausgiebig, während Pia sich ganz entblößt und verletzlich fühlte. Allein. Verzagt.
    Im nächsten Moment zog Raoul sie jedoch wieder so fest an sich, dass sie kaum noch Luft bekam. Eigentlich wäre es besser, wenn sie sich von ihm losmachen würde, aber es fühlte sich so gut an. Viel zu gut.
    „Du kannst an mich glauben, Pia“, sagte er leise. „Ich werde dich heiraten. Dir wird nie wieder etwas derart Schlimmes passieren.“
    Erschöpft schloss Pia die Augen und lehnte sich an Raoul. „Das kannst du gar nicht versprechen.“
    „Ich weiß, aber ich werde mein Möglichstes tun.“ Er ließ sie kurz los, um ihr Gesicht mit beiden Händen zu umschließen, bevor er sie küsste. „Niemand wird dich je wieder verlassen.“
    Bei seinen Worten schossen ihr die Tränen in die Augen.
    Erräuspertesich. „In Anbetracht des Fiaskos, das ich diesmalangerichtet habe, solltest du vielleicht lieber das nächste Haus aussuchen.“
    Trotz allem musste Pia lachen. „Meinst du?“
    Er nickte und küsste sie erneut. „Alles wieder gut?“
    Sie nickte. In der Geborgenheit seiner Arme

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