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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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deine Befürchtungen. Aber ich bin trotzdem überrascht. Ich wusste nicht, dass du so krankhaft ehrgeizig bist.«
    »Das bin ich auch gar nicht!«, rief ich. Ich hatte auch wirklich keinen einzigen Gedanken an meine Noten verschwendet. Obwohl es stimmt, dass Tommy und ich immer um den ersten Platz in der Bestenliste unseres Jahrgangs konkurriert hatten und ich diese Position, seit er weggezogen war, mit Leichtigkeit gehalten habe. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich klüger bin als alle anderen, sondern liegt nur daran, dass ich eine der wenigen Schülerinnen bin, die regelmäßig lernt. Lernen macht mir Spaß. (Eine Eigenart von mir, die meine Freunde netterweise akzeptieren, auch wenn sie sie nicht verstehen.)
    »Ich meinte …«, sagte ich, »… dass sie dich umbringen werden .«
    »Wer sind sie ? Ich dachte, es gäbe kein wir und sie«, sagte Tommy spöttisch. »Hast du mir vorhin nicht erklärt, dass wir alle einfach nur Menschen sind. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?«
    »Tommy!« Ich konnte nicht glauben, dass er meine eigenen Worte als Waffe gegen mich richtete und sich gleichzeitig auch noch über mich lustig machte. »Ich meine das ganz ernst! Verstehst du denn nicht? Was du da tust, ist …« Mir fiel kein Wort ein, das stark genug gewesen wäre, um meine Gefühle angemessen auszudrücken. Ich bin bloß Fotografin, keine Schriftstellerin. Tommy ist derjenige, der schreibt, nicht ich. Schließlich entschied ich mich für: »Das ist glatter Selbstmord!«
    »Dein Zutrauen …« Tommy rutschte vom Bug und richtete sich zu seiner voller Größe auf, »… in meine Fähigkeit, mich gegen deine Freunde zur Wehr zu setzen, ist wirklich schmeichelhaft, Katie.«
    Ich starrte ihn an. Ich konnte einfach nicht glauben, dass er … so … so unglaublich gut aussah.
    Und dabei gleichzeitig so unglaublich dumm war.
    Was war passiert? Tommy war früher nie dumm gewesen.
    Andererseits musste ich wohl akzeptieren, dass Menschen sich im Laufe der Zeit tatsächlich änderten. Tommy Sullivan war schließlich auch nie hübsch gewesen und jetzt … Man musste ihn sich nur ansehen.
    Und genau das war mein größtes Problem. Ich konnte gar nicht mehr aufhören, ihn anzusehen. Doch es half nichts, ich musste mich zusammenreißen. Hier ging es um etwas sehr Wichtiges. Also ging ich einen Schritt auf ihn zu.
    »Ich mache keine Witze, Tommy«, sagte ich. »Wenn du glaubst, irgendjemand hätte vergessen, was du getan hast, dann irrst du dich gewaltig.«
    »Keine Sorge, das weiß ich«, versicherte Tommy mir. »Mir ist nicht entgangen, dass sie sich noch nicht mal die Mühe gemacht haben, meinen Namen von der Mauer der Sporthalle zu entfernen.«
    Oh mein Gott. Was hatten heute alle bloß mit dieser bescheuerten Sporthalle? »Das liegt daran, dass die Farbe mit einem Sandstrahler weggeblasen werden müsste, und dafür ist kein Geld …«
    »Irrtum«, unterbrach Tommy mich. »Sie wollen nur nicht, dass die Leute vergessen, was passiert ist. Es ist eine Warnung an alle, die auf die Idee kommen könnten, sich mit den allmächtigen Quahogs anzulegen.«
    »Schsch!«, zischte ich und sah mich erschrocken um.
    »Na bitte, das ist doch der Beweis«, sagte Tommy und lachte. »Du kriegst sogar Panik, wenn jemand in deiner Nähe auch nur negativ über sie redet.«
    »Quatsch, ich kriege keine Panik«, widersprach ich. »Aber du weißt doch, wie stolz alle hier auf ihre Quahogs sind.« Ich versuchte es mit einer anderen Taktik. »Warum musst du immer alle provozieren, Tommy? Hast du noch nicht gemerkt, dass man sich und anderen das Leben viel einfacher macht, wenn man freundlich ist?«
    »Ja, so kann man es auch ausdrücken.« Dabei lachte Tommy wieder.
    Ich zog die Brauen zusammen. »Was willst du damit sagen?«
    »Na ja, was du ›freundlich sein‹ nennst, würde ich schlicht als ›lügen‹ bezeichnen. So wie du deinem Freund vorspielst, du würdest ihn immer noch lieben, obwohl du eindeutig gelangweilt von ihm bist, sonst hättest du nichts mit diesem anderen Kerl angefangen.« Ich holte tief Luft, um alles abzustreiten, doch bevor ich etwas erwidern konnte, fuhr er fort: »Aber ich nehme an, du hast Angst, dass gewisse Leute es als Provokation empfinden könnten, wenn du das einzig Korrekte tun und mit ihm Schluss machen würdest.«
    »Wie bitte? Das ist …«, schrie ich, aber er unterbrach mich wieder.
    »Es ist natürlich richtig, dass sich viele Leute provoziert fühlen, wenn man die Wahrheit laut ausspricht. Aber dieses

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