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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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und sprang empört auf – obwohl ich insgeheim erleichtert darüber war, dass seine Bemerkung sich nur auf die Muscheln bezogen hatte.
    »Das stimmt nicht«, behauptete ich.
    »Na klar stimmt das.« Tommy verschränkte grinsend die Arme vor der Brust, sodass sein beeindruckender Bizeps gut zur Geltung kam. »Erzähl mir doch nichts. Du hast immer gesagt, dass dir von Quahogs schlecht wird und dass du genau so gut auf einem Stück Gummi herumkauen könntest.«
    »Kann sein, aber ich habe meine Meinung geändert«, log ich, obwohl er natürlich vollkommen recht hatte. Mir ist tatsächlich schleierhaft, wie irgendjemand Quahogs lecker finden oder gar auf die Idee kommen kann, ihnen zu Ehren ein Stadtfest zu veranstalten. »Mit zunehmendem Alter bin ich auf den Geschmack gekommen«, behauptete ich. Ich staunte selbst darüber, wie erfindungsreich ich lügen kann, wenn ich unter Druck stehe.
    »M-hmm, glaube ich dir sofort«, sagte Tommy. Mir fiel plötzlich auf, wie sehr sich seine Hände verändert hatten, seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Früher waren sie genauso groß gewesen wie meine. Jetzt kamen sie mir unglaublich kräftig und männlich vor.
    Ich riss meinen Blick von ihnen los. Wieso konnte ich nur nicht aufhören, mir vorzustellen, wie es sich anfühlen würde, wenn Tommy Sullivan seine Hände um meine Taille legen, mich an sich ziehen und küssen würde?
    Nicht dass er irgendwelche Anzeichen dafür erkennen ließ, etwas in der Richtung mit mir vorzuhaben. Ich nahm an, dass es das weiche Licht des Mondes, das Plätschern des Wassers und die laue Sommernachtluft waren, die mich auf solche völlig abwegigen Gedanken brachten.
    Tommy machte jedenfalls nicht den Eindruck, als wäre er romantisch gestimmt.
    »Und du bist jetzt also mit Seth Turner zusammen, ja?«, sagte er nämlich als Nächstes. »Wow. Sieht ganz so aus, als hätte sich alles so entwickelt, wie du es dir immer erträumt hast.«
    Ich wusste, was er damit meinte. Ich wusste es ganz genau. Tommy war nämlich einer der wenigen Menschen, denen ich damals in der sechsten Klasse anvertraut hatte, dass ich in Seth verliebt war. Ich war mir sicher gewesen, dass mein Geheimnis bei ihm gut aufgehoben war. Wem hätte er es auch erzählen sollen? Er hatte keine anderen Freunde außer mir.
    »Ja, stimmt«, antwortete ich nur. Worauf wollte er hinaus?
    »Bei Seth muss man wohl auch erst mal auf den Geschmack kommen«, sagte Tommy trocken. »Meiner ist er jedenfalls nicht.«
    »Du kennst ihn ja auch nicht«, erwiderte ich und schob mir eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr. Sidney und ich haben mal in der Cosmopolitan gelesen, dass Männer es sexy finden, wenn Frauen mit ihren Haaren spielen. Allerdings konnte ich mir selbst beim besten Willen nicht erklären, warum ich ausgerechnet Tommy Sullivan dazu bringen wollte, mich sexy zu finden.
    »Wie du meinst«, sagte Tommy, der gar nicht bemerkt zu haben schien, wie ich mir die Haarsträhne hinters Ohr geschoben hatte. Plötzlich schämte ich mich. Was war nur in mich gefahren, dass ich mit Tommy Sullivan flirtete? Dem meistgehassten Menschen in ganz Eastport.
    Aber ich konnte nichts dagegen tun.
    »Sieht so aus, als hätte sich hier einiges verändert, seit ich weggezogen bin«, meinte Tommy. »Vor allem du.«
    »Ich?«, fragte ich unbehaglich, weil ich nicht fand, dass ich mich verändert hatte. »Eigentlich bin ich immer noch ganz genauso wie früher.«
    »Innerlich vielleicht«, sagte Tommy. »Aber ansonsten bist du die perfekte Verkörperung dieses Klischees von der Raupe, die zum Schmetterling mutiert ist.«
    Beinahe hätte ich laut gelacht: Das sagte echt der Richtige!
    »Na ja, ich muss keine Zahnspange mehr tragen«, sagte ich. »Und habe mir Strähnchen färben lassen und gelernt, die Haare ein bisschen zu stylen.«
    »Jetzt untertreib mal nicht.« Tommys Stimme klang auf einmal fast gereizt. »Außerdem meine ich nicht nur dein Aussehen. Anscheinend ist es dir gelungen, alle anderen vergessen zu lassen, dass du früher mal mit mir befreundet warst. Ich habe den Eindruck, dass du mittlerweile zum Star unter den Mädchen aus Eastport geworden bist.«
    »Bestimmt nicht, der Star ist auf jeden Fall Sidney«, sagte ich und stellte verzückt fest, dass seine Augen im Mondlicht weder grün noch bernsteinfarben aussahen, sondern beinahe silbrig schimmerten. Und dass er wirklich sehr schöne, volle Lippen hatte.
    Gott, wer hätte gedacht, dass der dürre, blasse, rothaarige Tommy Sullivan einmal ein so

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