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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Ganze ein Missverständnis. Ich dachte, du meintest einen anderen …«
    Ja, klar. Das würde sie mir niemals abnehmen.
    Und das bedeutete, ich war geliefert. Trotzdem würde ich sie bis dahin einfach in dem Glauben lassen, dass ich irgendeinen harmlosen gut aussehenden Footballspieler geküsst hatte. Ich konnte mich nicht auch noch damit herumschlagen, wie meine beste Freundin reagierte, wenn sie wüsste, mit wem ich wirklich herumgeknutscht hatte. Dazu hatte ich zu viele andere Probleme.
    Zum Beispiel, was ich in Sachen Tommy Sullivan unternehmen sollte.
    Ich würde ihn auf keinen Fall so einfach davonkommen lassen. Er konnte nicht wegen etwas, das ich ihm vor vier Jahren angetan hatte, als wir beide praktisch noch Kinder gewesen waren – und damit rein juristisch gar nicht für unsere Taten zur Rechenschaft gezogen werden konnten –, in mein Leben spaziert kommen und alles zerstören, was ich mir aufgebaut habe. Nein. Das würde ich nicht zulassen. Niemals.
    Blieb die Frage: Wie sollte ich ihn aufhalten?
    Darüber grübelte ich nach, während Sidney und ich im exklusivsten Kosmetiksalon der Stadt, dem Spa by the Sea, saßen und uns verschönern ließen. Mrs van der Hoff hatte uns Gutscheine für eine Ganzkörpermassage, Maniküre, Pediküre, eine Gesichtsbehandlung (aber ohne Mitesser-Entfernung, weil wir nicht mit roten Flecken im Gesicht zur Wahl antreten sollten), Make-up und ein professionelles Hairstyling geschenkt. Was echt cool von ihr war.
    Wobei es noch cooler gewesen wäre, wenn sie nicht darauf bestanden hätte, selbst mitzukommen und die Prozedur zu überwachen und zu kommentieren. »Bist du dir ganz sicher, dass du eine French Maniküre möchtest, Sid? Du weißt, dass das unglaublich ordinär aussehen kann, wenn der weiße Streifen zu breit ist«, oder: »Willst du deine Haare wirklich offen tragen, Katie? Ich fände es bezaubernd, wenn du sie dir hochstecken würdest, sodass nur ein paar weiche Locken dein Gesicht umrahmen.«
    Aber es war sehr nett von ihr, dass sie so viel Interesse an der Wahl zeigte. Nicht dass meine Mutter kein Interesse gezeigt hätte, sie war nur beruflich zu sehr eingespannt, um sich noch groß um irgendetwas anderes zu kümmern. Sidneys Mutter arbeitete nicht.
    Ich muss zugeben, dass Mrs van der Hoffs Anwesenheit auch insofern hilfreich war, als Sidney dadurch keine Gelegenheit hatte, mir unangenehme Fragen zu stellen wie: »Sag mal, wie heißt dein junger Sexgott eigentlich?«, oder: »Wann seht ihr euch wieder?«, oder: »Hast du ihm gesagt, dass du einen Freund hast, der auch Football spielt – und zwar für die Quahogs?«
    Allerdings hatte das weniger damit zu tun, dass Sidney vor ihrer Mutter keine peinlichen Themen anschneiden wollte, als damit, dass sie nicht zu Wort kam. Es gab nur einen einzigen Moment, in dem ich Mrs van der Hoffs Stimme nicht hörte, und zwar als ich geföhnt wurde. Ich nutzte die Chance, um in Ruhe darüber nachzudenken, was ich in Sachen Tommy unternehmen sollte. Kurz darauf stand meine Entscheidung fest: Ich würde ihm aus dem Weg gehen.
    Etwas anderes blieb mir gar nicht übrig.
    Jetzt da ich den süßen Nektar seiner Küsse gekostet hatte (superkitschig, ich weiß … aber genau so fühlte es sich an!), wusste ich, dass es sehr schwer bis unmöglich sein würde, ihm zu widerstehen und mich ihm nicht an den Hals zu werfen, sobald ich ihn das nächste Mal sah.
    Das bedeutete logischerweise, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun musste, um jeden Kontakt mit ihm zu vermeiden. Wenn er mich auf dem Handy anrief, würde ich nicht rangehen. (Zum Glück hatte er meine Nummer gar nicht.) Falls er zu Hause anrief, würde ich demjenigen, der ranging, sagen, er solle ihm ausrichten, ich wäre gerade unter der Dusche. Falls er mir auf der Straße entgegenkam, würde ich auf der Stelle kehrt machen und in die andere Richtung flüchten. Falls er ins Gulp kam, würde ich Shaniqua bitten, ihn zu bedienen, und wenn ich ihm woanders über den Weg lief, würde ich mich verstecken oder wegrennen.
    Ich wusste nur nicht, was ich tun sollte, falls er in der Schule in einem meiner Kurse saß. Wahrscheinlich würde es das Beste sein, ihn eisern zu ignorieren.
    Und falls sich aus irgendeinem Grund doch herumsprechen sollte, dass ich mit ihm herumgeknutscht hatte (Sidney würde irgendwann natürlich eins und eins zusammenzählen, und ob sie dann dichthielt?), würde ich es einfach leugnen. Vielleicht könnte ich andeuten, dass Sidney wohl zu viel von ihrem

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