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Wer hustet da im Weihnachtsbaum? (German Edition)

Wer hustet da im Weihnachtsbaum? (German Edition)

Titel: Wer hustet da im Weihnachtsbaum? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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Herzbügeleisen!» Sie drückte mir das eiskalte Bügeleisen auf die Brust, und ich schrie laut auf. «Er lebt! Er lebt!», rief Luzie begeistert.

    «Es reicht jetzt, Luzie», sagte ich. «Mach den Fernseher an, vielleicht läuft ja eine Arztserie.»
    «Und was machst du?», fragte sie lauernd.
    «Ich muss noch mal wohin.»
    «Zu deinem komischen Vogel, stimmt’s?» Luzie baute sich vor mir auf, was bei ihrer Größe ziemlich lächerlich aussah. In der einen Hand hielt sie das Bügeleisen, in der anderen den Arztkoffer. «Ich will ihn auch sehen!»
    Ich schwankte. Einerseits hätte ich Bubi so gern jemandem gezeigt, selbst meiner nervigen kleinen Schwester … aber andererseits würde die sich garantiert verplappern.
    «Erstens ist das kein komischer Vogel, sondern ein echter Wellensittich», sagte ich. «Und zweitens bleibst du hier, sonst schneide ich die Strippen von deinem Stethoskop durch.»
    Das half.
    «Du bist so gemein!», schluchzte Luzie. «Das ist ein superblöder Heimlichabend!»
    Leider hatte sie recht. Alles, was ich tat, musste ich heimlich tun. Deshalb machte ich im Treppenhaus auch kein Licht an und versuchte, im Dunkeln den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Wie ich Herrn Dobelmann kannte, hockte der bestimmt auch am Heiligabend hinter dem Türspion, um zu sehen, was in seinem Haus vor sich ging. Er musste ja nicht wissen, dass ich den Schlüssel von der Nachbarwohnung hatte.
    «Bubi!», rief ich. «Bübchen, schau mal!»
    Ich öffnete das Türchen seines Käfigs und legte den Ball auf den Boden. Bubi flog von der Stange, setzte sich neben den Ball und beäugte ihn von allen Seiten. Dann stupste er ihn vorsichtig mit dem Schnabel an. Das Glöckchen in dem Ball klingelte leise. Bubi ließ es noch einmal klingeln, dann pickte er nach dem Ball, und schließlich schleuderte er ihn in hohem Bogen aus dem Käfig.
    Zuerst guckte er verdutzt. Dann flog er dem Ball hinterher und schob ihn über den Boden, nach rechts, nach links, ließ ihn mal schneller rollen, mal langsamer.

    «Hey, du spielst ja Fußball!», rief ich. «Pass mal auf, wenn du erst bei mir bist, baue ich dir ein Tor und …»
    «Tor!», krächzte Bubi. «Tooor!»
    In diesem Moment klopfte es an der Tür. Das konnte nur Luzie sein.
    Ich hob Bubi schnell hoch, setzte ihn zurück in den Käfig, legte die Decke darüber und setzte ein finsteres Gesicht auf.
    Aber es war nicht meine kleine Schwester, die vor der Tür stand, es war Mama, und die machte ein noch finstereres Gesicht als ich.
    «Weißt du eigentlich, wie spät es ist, Hannes?», schimpfte sie. «Luzie sollte längst im Bett liegen, stattdessen guckt sie sich einen Horrorfilm im Fernsehen an. Du kannst sie doch nicht einfach allein lassen!»
    Ich zog schnell die Tür hinter mir zu, bevor Mama auf die Idee kam, sich unsere Nachbarwohnung näher anzuschauen.
    «Tut mir leid, Mama», sagte ich. «Es waren wirklich nur ein paar Minuten. Aber … aber Frau Moll hat gerade angerufen und gesagt, dass sie vergessen hat, den Stecker von ihrem Fernseher rauszuziehen!»
    Ich kreuzte meine Finger hinter dem Rücken. Angeblich sind Lügen dann keine richtigen Lügen.
    «Das hätte doch Zeit bis morgen gehabt.»
    «Sie hat Angst, dass ein Gewitter kommt und der Fernseher kaputtgeht», log ich weiter.
    Dabei fiel mir siedend heiß ein, dass ich gar nicht wusste, ob Frau Moll überhaupt einen Fernseher hatte. Gesehen hatte ich noch keinen.
    Mama sah mich prüfend an. Dann schüttelte sie den Kopf. «Na, die hat vielleicht Nerven.»

    Frau Moll mochte ja vielleicht Nerven haben, Mama hatte am nächsten Tag jedenfalls keine mehr. Luzie war mitten in der Nacht zu Papa und Mama ins Bett gekrochen und hatte die ganze Zeit was von einem Mann ohne Kopf gefaselt. Dann war ihr auch noch schlecht geworden, und Mama musste das Bett neu beziehen. Aber dafür konnte ich ja nun wirklich nichts.
    Trotzdem war Mama beim Frühstück ziemlich sauer auf mich und guckte mich so böse an, dass ich gar keinen Hunger hatte. Luzie dafür umso mehr. Sie schaufelte bergeweise Müsli, Nutellabrote und Weihnachtsplätzchen in sich rein.
    «Nicht, dass dir wieder schlecht wird, Mäuschen», sagte Mama.
    «Schlecht war mir nur, weil ich immer an den gruseligen Mann aus dem Fernsehen gedacht hab», nuschelte sie mit vollem Mund. «Den mit ohne Kopf. Und der konnte trotzdem noch laufen.»
    «Störtebeker», sagte Papa.
    «Was?», fragte ich.
    «Störtebeker war ein Seeräuber, der nach seiner Enthauptung noch eine ganze

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