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Wer ist der Vater, Caroline

Wer ist der Vater, Caroline

Titel: Wer ist der Vater, Caroline Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judy Christenberry
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„Nein?"
    „Du kannst keinen Beweis haben." Ihre Stimme bebte, die Knie gaben nach, und plötzlich saß sie auf der Treppe.
    „Fühlst du dich nicht gut?" fragte Adrian betont besorgt. „Vielleicht solltest du dich ein wenig hinlegen. Wir müssen auf unser Kind achten ... und auf dich."
    „Nein! Nein, ich muss den Beweis sehen. Ich muss ..."
    „Du brauchst gar nichts zu tun. Deine Eltern haben alles schon in die Wege geleitet. In wenigen Tage n werden wir ein Paar sein."
    Jetzt durfte sie keine Schwäche zeigen. Sie zog sich am Geländer hoch und kam die Treppe herunter. ,,Wo ist der Beweis? Ich will ihn sehen."
    „Aber natürlich, Liebling. Er ist im Wintergarten. Ich habe ihn auf den Tisch ge legt."
    „Caroline, sind Sie das?" rief Mrs. Lamb.
    „Ja, Lambie, ich bin hier. Könnten Sie mir Tee in den Wintergarten bringen?"
    Die Haushälterin kam aus der Küche und legte die Hand an Carolines Wange. „Natürlich, aber Sie sind blass. Sollten Sie sich nicht lieber hinlegen?"
    „Im Moment habe ich noch etwas zu erledigen." Sie schaffte ein Lächeln, bevor sie sich dem Wintergarten zuwandte. Adrian war direkt hinter ihr.
    Auf dem Tisch lag ein großer brauner Umschlag. Sie hatte Angst davor, sich diesen Beweis anzusehen.
    „Ich hatte vergessen, dass wir das Foto bestellt hatten. Es kam heute morgen mit der Post ins Büro. Ich ging sofort zu deinem Vater. Er hält das für einen schlüssigen Beweis."
    Adrians Lächeln erinnerte sie an eine Katze, die soeben den Kanarienvogel verschluckt hat. Übelkeit stieg in ihr hoch. „Was für ein Foto?"
    „Beim Dinner in Vegas. Du kennst doch diese Fotografen, die überall auftauchen, wo ein Ereignis stattfindet." Er legte ihr den Arm um die Schultern. „Und ich hielt unser Beisammensein für ein Ereignis."
    „Erzähl mir doch mehr über dieses Beisammensein", verlangte sie, rückte von ihm ab und schob den Augenblick der Wahrheit hinaus.
    „Das habe ich dir bereits erzählt. Wir hatten eine Affäre, aber du wolltest sie geheimhalten. Dein Vater ist ein Meister, wenn es darum geht, jemanden unter Druck zu setzen. Und das wolltest du vermeiden."
    Auch ohne Erinnerung wusste sie, dass ihr Vater immer seinen Kopf durchsetzen wollte und bereit war, dafür alles zu tun. Genau das jagte ihr Angst ein. Adrians Geschichte klang sehr plausibel.
    Da war allerdings eine Sache.
    Sie mochte seine Berührung nicht.
    Kam das daher, dass sie sich in Max verliebt hatte, nachdem sie mit Adrian geschlafen hatte?
    „Wie lange hatten wir diese Affäre?"
    „Zwei Monate. Ich hatte dich zu Wohltätigkeitsveranstaltungen begleitet, und eines Abends... Nun ja, wir haben uns von da an geliebt"
    „Wo?"
    Er sah sie überrascht an.
    „Ich kann mich nicht erinnern!" rief sie frustriert.
    „Meistens bei mir. Beim ersten Mal im Wagen."
    „Im Wagen? Wie zügellose Teenager?" fragte sie entsetzt.
    „Hey, dagegen ist doch nichts einzuwenden. Wir haben uns eben hinreißen lassen." Mit gedämpfter Stimme fügte er hinzu: „Wir sind beide sehr leidenschaftlich."
    Nach ihrem Erlebnis mit Max konnte sie ihm nicht widersprechen, was sie selbst anging.
    Aber Adrian? Sie wich ihm aus und setzte sich dankbar, als Mrs. Lamb mit Eistee hereinkam. Noch war sie nicht bereit, sich das Foto anzusehen.
    Das kalte Getränk belebte sie ein wenig.
    „Wollen Sie sich bestimmt nicht hinlegen?" fragte Mrs. Lamb zögernd.
    „Gleich, Lambie."
    Mrs. Lamb ging wieder, und Adrian setzte sich zu Caroline.
    „Willst du das Foto nicht ansehen? Es trägt sogar ein Datum."
    „Ein Datum?"
    „Ja. Das wird bei Bildern von Berufsfotografen gemacht." Noch während er sprach, öffnete er den Umschlag und holte ein Foto heraus, reichte es ihr und lehnte sich mit einem breiten Lächeln zurück.
    Sie und Adrian saßen an einem Tisch. Im Hintergrund war ein Casino zu sehen. Caroline schmiegte sich an seine Schulter, während er die verschränkten Arme auf den Tisch stützte.
    Am Rand stand 29. Juni.
    „Und das hast du erst heute bekommen? Wieso hat das so lange gedauert?" wollte sie wissen.
    Ihre Frage brachte ihn nicht aus der Ruhe. „Keine Ahnung. Ich dachte schon, wir würden es nie bekommen. Manche von diesen Typen sind Betrüger, aber du wolltest das Bild haben.
    Also habe ich es bezahlt."
    Er führte sich auf, als sollte sie ihm dankbar sein. Statt dessen hätte sie das Ding am liebsten zerrissen. Damit hätte sie jedoch nicht die Zweifel vertrieben, die dieses Bild bei ihr aufkommen ließen.
    „Noch irgendwelche Fragen?"

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