Wer ist der Vater, Caroline
fragte Adrian fröhlich.
„Nein." Zumindest fielen ihr im Moment keine ein. Etwas an dem Foto störte sie jedoch.
Als er danach greifen wollte, drückte sie es an sich. „Nein, ich will es behalten."
„Komm schon, Liebling, gib es mir. Ich lasse es rahmen. Dann können wir es später unserem Sohn zeigen und erklären, wie dieses Foto alles gerettet hat."
„Ich habe genug Rahmen. Ich kümmere mich darum."
„Es hat aber nicht die richtige Größe und braucht einen Spezialrahmen", erklärte er, und sein Lächeln wirkte verkrampft.
„Ich kenne ein Rahmengeschäft." Dass er ihr das Foto nicht überlassen wollte, machte ihr Mut.
„Gib mir den Namen des Ladens, und ich gebe das Bild dort auf meinem Rückweg ins Büro ab."
„Nein, das wäre für dich ein Umweg. Ich bringe es hin." Mit wachsendem Interesse beobachtete sie seine Frustration.
„Du hast zuviel zu tun, Caroline. Immerhin müssen wir eine Hochzeit organisieren."
„So eilig ist es nicht. Es dauert noch sieben Monate, bis unser Nachwuchs erscheint."
Auf seinem Gesicht erschien wieder dieses Lächeln, das sie hasste. „Dein Vater ist viel zu ungeduldig, um noch länger zu warten."
„Es ist meine Entscheidung und nicht die meines Vaters."
Adrian lachte. „Wenn du das denkst, hast du tatsächlich deine Erinnerung verloren. Dein Vater trifft soeben alle Vorbereitungen. In drei Tagen findet deine ... unsere Hochzeit statt."
„Das ist doch Unsinn!" rief sie. Doch das sah ihrem Vater ähnlich. Das Foto glitt ihr aus den Fingern.
Bei Adrians schneller Bewegung griff sie instinktiv danach. Das Foto zerriss, und jeder von ihnen hielt eine Hälfte in der Hand.
„Sieh nur, was du getan hast!" rief er.
Caroline starrte auf die untere Hälfte des Bildes und wusste plötzlich, was sie gestört hatte.
„Ich erinnere mich nicht, dieses Kleid schon jemals gesehen zu haben."
„Du hast dein Gedächtnis verloren. Hast du das auch vergessen?"
„Aber ich habe meinen Schrank durchgesehen und dieses Kleid nicht bemerkt." Auf dem Foto trug sie ein tabakfarbenes Mantelkleid mit einem schwarzen Besatz am Kragen.
„Du hast es für die Reise gekauft. Ein Kellner hat an diesem Abend Rotweih darüber gekippt, und du hast es weggeworfen."
„Wie günstig", murmelte sie.
Adrian nahm ihr die andere Hälfte aus den Fingern, stand auf und ging zur Tür. „Wüsste ich es nicht besser, würde ich meinen, dass du dich über unsere Hochzeit nicht freust."
Betroffen schlug sie die Hände vor das Gesicht.
Max ... Lieber Himmel, was sollte sie ihm sagen? Hätte sie den Anruf verschoben, hätte sie völlig den Mut verloren. Also ging sie ans Telefon.
„Daniels Ferienhäuser."
„Ach... Susan?"
„Ja."
„Hier ist Caroline Adkins. Ist Max da?"
„Nein, Caroline, er ist auf einer Baustelle. Soll ich ihn anpiepen?"
So tapfer war sie nun auch wieder nicht. „Nein. Richten Sie ihm bitte aus, dass ich für heute abend absagen muss."
„In Ordnung. Wetten, er wird enttäuscht sein. Heute haben Sie seine Stimmung eindeutig verbessert." Susan lachte, aber Caroline konnte nicht mitlachen.
„Und richten Sie ihm bitte noch etwas aus. Sagen Sie ihm ... sagen Sie ihm, dass Adrian den Beweis hat."
,, Adrian hat den Beweis? Weiß Max, was das bedeutet?"
Plötzlich war Caroline den Tränen nahe. „Oh, ja, das weiß er."
„Hi, Suze!" rief Max mit einem zufriedenen Lächeln, als er am Schreibtisch seiner Schwester vorbei in sein Büro ging. „Alles außer sehr wichtigen Nachrichten kann bis morgen warten." Susan folgte ihm. „Die wichtige Nachricht kommt von Caroline."
„Sie hat angerufen?" Er drehte sich um.
„Soll ich sie zurückrufen?"
„Das sagte sie nicht. Nur, dass sie für heute absagen muss."
„Was?" rief er enttäuscht. „Hat sie einen Grund genannt?"
„Nein, aber sie lässt dir noch etwas bestellen. Ich habe es nicht begriffen, aber sie sagte, du würdest es verstehen."
„Was ist es?" fragte er ungeduldig.
„Sie sagte, dass Adrian den Beweis hat. Weißt du, was das bedeutet?" Zorn stieg in ihm hoch. „Das bedeutet, dass dieser Bastard lügt!" schrie er und lief an seiner Schwester vorbei zu seinem Wagen. Diesem sogenannten Beweis wollte er sofort auf den Grund gehen.
In Gedanken spielte er alle Möglichkeiten durch, bis er vor, dem geschlossenen Tor hielt.
Mrs. Lamb stellte keine Fragen, sondern öffnete vom Haus aus und empfing ihn vor dem Eingang.
„Kommen Sie herein", Mr. Daniels. Sie wo llen Caroline sehen?"
„Ja. Ist sie
Weitere Kostenlose Bücher