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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Tag näher kroch. Im schlimmsten Fall hatte Bree niemanden, an den sie sich wenden konnte. Sie brauchte Mike.
    Je mehr sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, dass Mike zu ignorieren ein Luxus war, den sie sich nicht länger leisten konnte. Sie musste die Richtung ändern. Sie musste ihn davon überzeugen, dass sie ihn nicht mehr abgrundtief hasste. Selbst wenn es sie umbringen würde.
    Tobys verschlafene Stimme drang durch die Fliegengittertür. » Was machst du da draußen? «
    » Ich … konnte nicht schlafen. «
    » Hast du schlecht geträumt? «
    » Nein. Was ist mit dir? Warum bist du auf? «
    » Ich weiß nicht. Ich bin einfach wach geworden. «
    Er kam gähnend heraus und setzte sich neben sie. Seine Schulter streifte ihren Arm. Sein Jungengeruch erinnerte sie an die Sommernächte mit ihren Brüdern, wenn sie sich nachts heimlich gegenseitig in ihren Zimmern besucht und sich Geistergeschichten erzählt hatten.
    » Danke für das Eis heute Abend. «
    Sie schluckte den Kloß in ihrer Kehle herunter. » Gern geschehen. «
    » Viele Kinder haben Angst im Dunkeln, ich aber nicht « , sagte er.
    Sie auch nicht. Es gab schon zu viele reale Dinge, vor denen sie Angst haben musste.
    Er beugte sich vor, um eine Schorfwunde an seinem Fußknöchel zu untersuchen. » Können wir vielleicht Mike bald mal zum Essen einladen? «
    Sie wollte bereits aufbrausen, dann wurde ihr bewusst, dass Toby ihr damit die perfekte Gelegenheit bot, ihre Beziehung zu Mike zu kitten. Auf die eine oder andere Art musste sie Mike davon überzeugen, dass sie die Vergangenheit hinter sich gelassen hatte.
    » Sicher. « Sie fragte sich kurz, wann sie so kaltblütig geworden war – an seinen Prinzipien festzuhalten schien ein Luxus zu sein, den sich nur die Wohlhabenden erlauben konnten. » Ich glaube, es ist Zeit, dass wir beide schlafen gehen. « Sie stand auf.
    » Na gut. « Toby stand auch auf. » Denkst du, mein Cowboy-Auflauf wird ihm schmecken? «
    » Ganz bestimmt. «
    Sie gingen ins Haus, und als Toby auf sein Zimmer zusteuerte, rief sie ihm auf dieselbe Art » Gute Nacht, Toby « hinterher, wie sie das jeden Abend tat.
    Dieses Mal kam eine Antwort. » Nacht, Bree. «
    Der August gewöhnte sich endgültig ein und brachte sonnige, schwüle Tage neben gelegentlichen heftigen Sommergewittern. An den meisten Abenden trafen Lucy und Panda sich auf dem Boot oder in ihrem Zimmer, aber eine beunruhigende Anspannung hatte ihre spielerische Perversion verdrängt. Es gab keine Leibesvisitationen, keine Lakritzpeitschen mehr. Und tagsüber lagen sie sich dauernd in den Haaren.
    » Hast du für den Kaffee den Kaffeesatz von gestern verwendet? « , sagte Panda eines Morgens, während er den Inhalt seiner fast vollen Tasse in die Spüle kippte.
    » Du hast was zu motzen, wenn ich Kaffee koche, und du hast was zu motzen, wenn ich keinen koche « , erwiderte Lucy.
    » Weil du dich weigerst, meinen Tipps zu folgen. «
    Temple stieß einen langen Stoßseufzer aus. Sie saß auf einem Tritthocker und aß einen halben Apfel, der in dünne Scheiben geschnitten war. Ihre Haare waren wie üblich zu einem Pferdeschwanz gebunden, der ihre mandelförmigen Augen und die immer schärfer hervortretenden Wangenknochen betonte. Sie war seit etwas mehr als sechs Wochen auf der Insel. Das Speckpolster unter ihrem Kinn war verschwunden, ihre langen, straffen Beine zeugten von harter Arbeit. Aber statt glücklich zu sein, war Temple noch angespannter, noch reizbarer, noch trauriger.
    » Und meine Tipps sind verdammt gut « , fügte er hinzu.
    » Deine Meinung. «
    » Kinder! « , rief Temple. » Treibt mich nicht so weit, dass ich euch den Hintern versohle. «
    Lucy verließ die Küche, um mit dem Kajak rauszufahren. Sie ärgerte sich über die gereizte Stimmung zwischen ihnen. Sie wünschte sich den Spaß zurück. Was hatte diese Affäre für einen Sinn ohne Spaß?
    Sie war froh, als der Wellengang stärker wurde und sie sich voll auf das Paddeln konzentrieren musste.
    Auch am Abend war die Stimmung nicht besser. Temple erschien wie immer in sauberen Trainingssachen am Tisch. Ihr Körper war zur Perfektion gestählt. Ihr Top entblößte Arme, auf denen jede Sehne definiert war, und ihre dazu passende Shorts saß so tief, dass man ihren nach innen gewölbten, muskelbepackten Bauch bewundern konnte. Sie und Panda passten gut zusammen – beide übertrainiert, ruhelos und griesgrämig.
    » Zwei Irre auf menschlichen Wachstumshormonen « , murmelte Lucy.
    Temple warf

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