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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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konnte kein Mensch erfüllen. Kein Wunder, dass es ihr schlecht ging.
    Reifen knirschten im Kies. Temple schloss die Augen und lehnte sich gegen den Vorhang.
    » Gratuliere « , sagte Lucy. » Der beste Mensch, den du jemals kennengelernt hast, ist gerade weggefahren. «
    » Ich nehme an, du findest, ich hätte dir das mit Max erzählen sollen, nicht? « , sagte Panda, als Lucy herauskam, um mit ihm zu reden. Er sägte Holz und sah sie nicht an.
    » Ja, aber ich verstehe, dass du deinen Klienten gegenüber zur Vertraulichkeit verpflichtet bist. Ich weiß … «
    Ein lautes Krachen drang aus dem Haus. Panda warf die Säge auf den Boden und stürmte los. Lucy rannte ihm hinterher. Als sie die Eingangsdiele erreichten, hörten sie ein dumpfes Poltern über ihren Köpfen. Lucy folgte Panda die Treppe hoch.
    Temple stand mitten im Trainingsraum, mit wildem Blick, offenen Haaren, umgeben von den Spuren der Verwüstung ihres Gefängnisses. Eine umgekippte Hantelbank, verstreut liegende Bodenmatten, ein Loch in der Wand. Temple riss eine Fünf-Kilo-Hantel hoch und wollte sie gerade aus dem Fenster werfen, als Panda ihren Arm packte.
    Es war ein Kampf der Götter. Herkules gegen Xena, die Kriegerprinzessin. Aber so viel Kraft Temple auch hatte, Panda war deutlich stärker, und es dauerte nicht lange, bis er sie in den Schwitzkasten genommen hatte.
    Als er sie schließlich losließ, verließ sie ihr Kampfgeist, und sie brach vor seinen Füßen zusammen. Er warf Lucy einen stummen Hilferuf zu, und sie tat das Einzige, was ihr einfiel.
    Ihr Brot lag versteckt im Arbeitszimmer, wo Panda es sich holen konnte. Sie hatte es erst an diesem Nachmittag im Cottage gebacken. Sie nahm es in die Küche, wo sie das knusprige Ende abschnitt und mit Honig aus einem Glas beträufelte, das sie im Schrank versteckt hatte.
    Temple saß zusammengesunken an der Wand, den Kopf auf den Armen, die sie über ihre angewinkelten Knie gelegt hatte. Lucy kniete sich neben sie und bot ihr das Honigbrot an.
    » Hier, iss das. «
    Temples feuchte, gerötete Augen spiegelten nur Verrat wider. » Warum fällst du mir in den Rücken? « , krächzte sie heiser.
    » Das hat damit nichts zu tun. « Lucy rang nach den richtigen Worten. » Sondern mit … sondern mit dem Leben. «
    Temple starrte sie an. Dann nahm sie langsam das Brot und begann zu essen. Sie schlang es nicht herunter, sondern genoss jeden einzelnen Bissen. Während Panda im Türrahmen lehnte und zusah, hockte Lucy im Schneidersitz neben Temple und überlegte, was sie sagen sollte. Letzten Endes sagte sie gar nichts.
    » Das war so lecker « , sagte Temple mit leiser Stimme. » Kann ich noch eine Scheibe haben? «
    Lucy überlegte kurz. » Nein, aber ich werde uns heute ein Abendessen kochen. «
    Temple ließ die Schultern hängen, geschlagen. » Ich halte das nicht länger aus. «
    » Ich weiß. «
    Temple vergrub das Gesicht in den Händen. » Alles wird zusammenbrechen. Alles, wofür ich gearbeitet habe. «
    » Nicht, wenn du das nicht willst « , erwiderte Lucy. » Du hast deinen Körper auf Vordermann gebracht. Jetzt musst du nur noch deinen Kopf auf Vordermann bringen. « Sie stand auf und blickte Panda an. » Ich bin in einer Stunde zurück. Schließ die Speisekammer auf. «

Kapitel 20
    Das Haus war still, als Lucy aus der Stadt zurückkehrte. Sie nahm die Lebensmittel und einen kleinen Holzkohlegrill aus dem Kofferraum des Geländewagens. Sie warf den Grill an, dann legte sie ein verschlissenes Tischtuch auf den Gartentisch, deckte ihn mit einem Sammelsurium an Tellern und Gläsern und schälte vier Maiskolben.
    Als sie wieder in der Küche war, goss sie sich großzügig von dem Sauvignon Blanc, den sie mitgebracht hatte, in ein Glas und packte die frisch gefangenen, aber gnädigerweise gesäuberten und enthaupteten Forellen aus, die sie im Hafen gekauft hatte. Sie gab sie auf einen Teller, füllte sie mit Spinat, wildem Schnittlauch, den sie im Garten gefunden hatte, und ein paar Zitronenscheiben und pinselte sie leicht mit Olivenöl ein. Lucy war sich nicht sicher, ob sie das Richtige tat, aber dafür wusste sie, dass Temple so nicht weitermachen konnte – besessen, gequält und dazu bestimmt, sich das ganze verlorene Gewicht wieder anzufuttern, sobald sie dieses Fat Island verließ, das sie sich erschaffen hatte.
    Panda kam in die Küche, als Lucy einen schnellen Salat zauberte, den sie mit Pinienkernen, reifen Birnenscheiben und cremigen, verbotenen Feta-Würfeln ergänzte.
    » Denkst

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