Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips

Vom Netzwerk:

aber statt das Geld zur Seite zu legen, hatte sie neue Ware bestellt. Das war dumm. Nach dem Labor Day würden die Touristen weg sein. Sie hatte keine Zeit mehr, das Zeugs zu verkaufen, und was sollten sie dann machen, damit Geld hereinkam? Das war der schlimmste Sommer seines Lebens. Er würde Eli und Ethan niemals wiedersehen. Selbst Mike ließ sich in letzter Zeit selten blicken. Er hatte geschäftlich viel zu tun.
    Ein dunkelgrauer Geländewagen hielt an. Als die Tür aufschwang, sah Toby, dass es Panda war. Nun, nachdem er Panda ein wenig näher kannte, fand er ihn nicht mehr so einschüchternd. Panda hatte ihm ein Kajak geliehen, und sie waren zusammen in der Bucht herumgepaddelt und sogar hinaus auf den See. Panda hatte ihn auch dabei helfen lassen, einen toten Baum zu fällen. Toby hoffte, dass er später, wenn er groß war, so cool sein würde wie Panda. Ihm gefiel die Art, wie Panda sich bewegte, als wäre er ein richtig harter Kerl, der sich um nichts Sorgen zu machen brauchte. Außerdem gefiel Toby Pandas Sonnenbrille. Niemand würde sich jemals mit einem Mann wie Panda anlegen.
    » Wie geht’s, Kumpel? « , sagte Panda, während er auf ihn zukam. » Hast du schon was verdient? «
    » Achtundsechzig Dollar an diesem Nachmittag. «
    » Das ist gut. « Er sah sich um. » Ich dachte, Lucy würde heute vielleicht hier arbeiten. «
    Toby zuckte mit den Achseln. » Ich habe keine Ahnung, wo sie ist. «
    Panda nickte, als würde er darüber nachdenken, obwohl Toby nicht wirklich verstand, was es da zu überlegen gab.
    » Wie geht es ihr? « , fragte er.
    » Ganz gut, glaube ich. « Die Schorfwunde an Tobys Knie juckte. Er kratzte daran.
    » Kann sie richtig auftreten? «
    » Wie meinst du das? «
    » Ich meine, humpelt sie oder so? «
    » Ich weiß nicht. Ich glaube nicht. «
    Panda streifte sich mit der Hand durch die Haare, als wäre er ein wenig verärgert. Er benahm sich seltsam. » Aber sie redet mit dir? «
    » Klar. «
    » Dann … Hat sie dir was erzählt von … was auch immer? «
    » Jede Menge. «
    » Was denn? «
    Toby überlegte. » Sie hat gesagt, sie findet es nicht gut, wenn jemand das N-Wort benutzt, nicht einmal, wenn derjenige selbst schwarz ist so wie ich. Ihr Bruder Andre ist auch schwarz. Hast du das gewusst? «
    » Ja. «
    » Sie findet, dass die meisten Hiphop-Sänger kein gutes Vorbild für junge Leute sind, aber ich finde das schon. Die verdienen schließlich einen Haufen Geld. « Panda sah ihn an, als erwartete er mehr, aber Toby wusste nicht, was er noch sagen sollte. » Gestern hat sie eine zerstampfte Süßkartoffel in den Brotteig gemischt, aber es hat trotzdem gut geschmeckt. «
    Panda starrte ihn weiter an. Toby wünschte sich, dass er wieder verschwand. » Sie hat Bree erzählt, dass sie gern reitet. «
    Panda schlenderte hinüber zum Honig und starrte darauf, als wäre er ernsthaft daran interessiert. » Hat sie was über mich gesagt? «
    Seine Schorfwunde juckte wieder. » Ich weiß nicht. Ich glaube nicht. «
    Panda nickte, dann griff er nach einem Glas. Erst als er wieder in seinen Wagen gestiegen war, bemerkte Toby, dass er mit einem Zwanzig-Dollar-Schein bezahlt hatte. » Hey! Sie bekommen noch Wechselgeld! «
    Aber Panda gab bereits Gas.
    Lucy hörte die Stimmen, bevor sie das Cottage erreichte. Sie hatte gehofft, an diesem Nachmittag ein paar Seiten mehr zu schaffen, aber ein überwältigender Heißhunger auf etwas Süßes hatte sie zum Haus zurückgetrieben. Es war schwerer, zu seinen ehemaligen gesunden Essgewohnheiten zurückzufinden, als Lucy jemals für möglich gehalten hätte. Früher hatte sie selten gegessen, wenn sie nicht hungrig war, aber zwei Monate Zwangsdiät hatten sie besessen gemacht von Nahrung. Wenn sie sich unwohl fühlte, müde oder traurig war, hatte sie inzwischen nur noch das Bedürfnis, sich vollzustopfen. Kein Wunder, dass die meisten Menschen nach einer Diät ihr altes Gewicht wiedererlangten.
    Als die Stimmen lauter wurden, blieb sie stehen, um zu lauschen.
    » Sie sollten jetzt gehen « , hörte sie Bree sagen.
    » Nicht, bevor ich Lucy gesehen habe « , erwiderte Temple.
    » Sie ist weg. «
    » Ich glaube Ihnen nicht. In ihrem Zimmer drüben im Haus sind nämlich immer noch Sachen von ihr. «
    Bree zögerte kurz. » Die braucht sie nicht mehr. «
    » Das können Sie mir nicht erzählen. Wo ist sie? «
    » Ich bin nicht ihr Kindermädchen. Woher soll ich das wissen? «
    Lucy lauschte irritiert, während die schüchterne Feldmaus der bösen