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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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beide, dass er besser rechnen konnte und dass eher sie diejenige war, der Fehler passierten. Sie lief weiter, dann wandte sie sich noch einmal um.
    » Hey, du Rebell! «
    » Was denn noch? «
    » Deine Mom war auch richtig gut in Mathe! «
    Er verharrte einen Moment lang völlig regungslos, dann wandte er sich ab. » Wenn du das sagst. «
    Auch wenn er sich lässig gab, wusste Bree, dass er es liebte, mehr über seine Eltern zu erfahren, und sie kramte jede Geschichte hervor, die sie noch im Gedächtnis hatte.
    Sie konnte sich nicht genau erinnern, wann ihr Bedürfnis verschwunden war, zur Zigarette zu greifen, wenn sie an David dachte. Der Schmerz und das quälende Reuegefühl waren so langsam verblasst, dass sie es kaum bemerkt hatte.
    Kurz bevor sie das Cottage erreichte, vernahm sie ein Rascheln. Es kam von der Ahorngruppe, die an den Wald grenzte. An diesem Nachmittag war es windstill, also hätte es ein Eichhörnchen sein können, aber …
    Die Zweige knackten, und Bree erhaschte einen Blick auf eine dunkelhaarige Frau. Eine Touristin, die sich verirrt hatte?
    Ein Schwall besonders anstößiger Flüche drang an Brees Ohr, als die Frau sich durch das Gestrüpp zwängte. Sie versuchte, ihre violette Yogahose aus den Brombeerbüschen zu befreien. Kaum hob die Dunkelhaarige den Kopf, erkannte Bree sie schlagartig. Zuerst tauchte Lucy Jorik hier auf und nun auch noch Temple Renshaw? Was war hier los? Sie eilte hinüber, um ihr zu helfen.
    Die Frau zerrte am Trikotstoff ihrer Hose. » Warum pflanzt man so etwas Gemeines in seinen Garten? «
    Bree lächelte. » Hey, das sind Brombeeren! «
    Temple Renshaw fluchte wieder und saugte dann an einem Kratzer auf ihrem Handrücken. Bree kannte sie aus Fat Island. Sie hatte die Sendung gehasst, Scott hatte sie jedoch geliebt. Er hatte sich daran ergötzt, wie Temple ihre Schützlinge quälte, hatte mit seiner eigenen Fitness geprahlt und beim Anblick der hohlen Psychologin im Bikini, die die Teilnehmer angeblich betreute, angefangen zu sabbern. Das ist mal eine heiße Seelenklempnerin, hatte er mehr als einmal gesagt. Wenn du solche Titten hättest wie die, wäre ich ein glücklicher Mann.
    Statt zu kontern, wenn er einen Funken Anstand besäße, wäre sie eine glückliche Frau, hatte Bree die Kränkung stumm geschluckt. Als Temple schließlich von den Dornen befreit war, blickte sie an Bree vorbei zum Cottage.
    » Ich suche eine Freundin. «
    Bree war sofort auf der Hut. » Eine Freundin? «
    » Schwarze Haare. Tattoos. Mollige Oberschenkel. «
    Temple konnte nur Lucy meinen – obwohl Lucy tolle Beine hatte –, aber Bree wollte keine Informationen herausrücken.
    » Mollige Oberschenkel? « , gab sie sich ahnungslos.
    Temple kletterte durch die Büsche in Richtung Cottage, ohne auf eine Einladung zu warten. » Eine Problemzone vieler Frauen. Das ist so überflüssig. «
    Bree folgte ihr, sowohl abgeschreckt von Temples selbstherrlicher Art als auch neugierig. Als Temple den Garten erreichte, starrte sie gebannt auf die Bienenstöcke und die reifenden Tomaten im Gemüsebeet. Sie trug kein Make-up, das die Schatten unter ihren Augen verdeckt hätte, und ihre Haare, auf dem Bildschirm immer lang und glänzend, waren zu einem schlampigen Pferdeschwanz gebunden. Sie war für Brees Geschmack zu muskulös. Temple sah im Fernsehen besser aus.
    » Meine Freundin hat einen Zettel hinterlassen, auf dem steht, dass sie hier ist. Ich muss mit ihr reden « , sagte sie bestimmt.
    Lucy hatte eine Freundin erwähnt, die im Haus wohnte, aber sie hatte sich nicht näher über sie ausgelassen, und Bree hatte es wieder vergessen. Sie wäre nie darauf gekommen, dass es sich bei Lucys Freundin um Temple Renshaw handelte.
    Temple sah ihr direkt in die Augen. » Ist sie da? «
    Bree war nicht gut darin, selbstbewussten Menschen Paroli zu bieten, aber sie wusste nicht, ob Lucy diese Frau sehen wollte.
    » Im Moment ist niemand hier außer mir. «
    Temple streifte eine dunkle Haarlocke zurück, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatte. » Gut. Dann werde ich warten. «
    » Mir wäre es lieber, Sie würden wieder gehen. «
    Temple ignorierte Bree. Sie durchquerte den Garten und pflanzte sich auf die Hintertreppe – genau an den Platz, an dem Bree so viel Zeit verbracht hatte.
    Bree war physisch nicht in der Lage, Temple von ihrem Grundstück zu verweisen.
    Toby war beunruhigt. Die Glaskugeln, die Bree mit Inselszenen bemalte und für fünfunddreißig Dollar das Stück anbot, waren ausverkauft,

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