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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Kindesentführung. Ein anderer Kamerad … Er hatte einen Streit mit seiner Freundin. Nichts Wichtiges. Trotzdem hat er sie aus heiterem Himmel gegen die Wand geschleudert. Er hat ihr das Schlüsselbein gebrochen. Bist du scharf auf so etwas? « Ein bitterer Zug erschien um seinen Mund. » Zum Glück hat die Zeit die schlimmsten Wunden geheilt. Ich bin jetzt okay. Und so muss es bleiben. Verstehst du jetzt? «
    Sie bog die Knie durch, wappnete sich. » Was genau soll ich verstehen? «
    Er richtete schließlich den Blick auf sie, mit steinerner Miene. » Warum ich dir nicht mehr geben kann, als ich dir gegeben habe. Warum ich dir keine Zukunft bieten kann. «
    Woher wollte er wissen, dass sie sich das wünschte, wenn sie es nicht einmal selbst wusste?
    » Du siehst mich an mit diesen Augen, in denen ich versinken könnte « , sagte er. » Und du verlangst alles. Aber ich werde nie wieder an diesen dunklen Ort zurückkehren. « Er entfernte sich vom Fenster und trat ein paar Schritte näher. » Ich bin nicht fähig zu großen Gefühlen. Ich kann dazu nicht fähig sein. Verstehst du nun? «
    Sie sagte nichts. Wartete.
    Seine Brust hob sich. » Ich liebe dich nicht, Lucy. Hörst du mich? Ich liebe dich nicht. «
    Am liebsten hätte sie die Hände auf die Ohren gepresst, ihren Magen umklammert, sich gegen die Wand geworfen. Sie hasste seine brutale Ehrlichkeit, aber sie konnte ihn nicht dafür bestrafen, nicht in Anbetracht dessen, was er ihr gerade erzählt hatte. Sie zapfte ein Kraftreservoir an, von dessen Existenz sie gar nichts gewusst hatte.
    » Wach auf, Panda. Ich habe Ted Beaudine den Laufpass gegeben. Glaubst du wirklich, ich habe schlaflose Nächte wegen dir und unserem heißen kleinen Sommerflirt? «
    Er zuckte nicht zusammen. Sagte nichts. Sah sie nur an, die blauen Augen in Dunkelheit gehüllt.
    Sie konnte es keine Sekunde länger ertragen. Sie wandte sich um, achtete darauf, sich nicht zu schnell zu bewegen. In die Diele … Durch die Vordertür … Sie marschierte blind in die Nacht hinaus, und die schreckliche Gewissheit, die sie so unbändig zu unterdrücken versucht hatte, sickerte an die Oberfläche.
    Sie hatte es zugelassen, dass sie sich in ihn verliebte. Wider jede Vernunft, wider ihren gesunden Menschenverstand hatte sie sich über beide Ohren in diesen seelisch erkrankten Mann verliebt, der ihre Liebe nicht erwidern konnte.
    Lucy erreichte schließlich das Boot. Sie rollte sich nicht zum Schlafen in der Kabine zusammen wie Toby, als er sich versteckt hatte, sondern blieb aufrecht sitzen, hellwach – ein wütendes, klebriges, todunglückliches Häufchen Elend.

Kapitel 25
    Sein Wagen war am nächsten Morgen fort, zusammen mit ihm. Lucy wankte steif ins Haus, warf ihre Kleider in die Waschmaschine und stellte sich unter die Dusche, aber sie hatte rasende Kopfschmerzen und fühlte sich keinen Deut besser, als sie herauskam.
    Alles, was sie zum Anziehen finden konnte, war ihr schwarzer Badeanzug und ein T-Shirt von ihm. Sie wanderte barfuß durch das leere Haus. Panda hatte den Großteil seiner Kleidung und seine Arbeitsordner mitgenommen. So viele Emotionen überwältigten Lucy, jede davon schmerzhafter als die letzte – ihr Mitgefühl wegen dem, was er durchgemacht hatte, ihre Wut auf das Universum, auf sich selbst, darauf, dass sie sich in einen so verletzten Mann verliebt hatte. Und ihre Wut auf ihn.
    Ungeachtet seiner Worte hatte er sie in die Irre geführt. Bei jeder zärtlichen Berührung, bei jedem Blickkontakt, jedem intimen Lächeln hatte Lucy gespürt, dass er ihr damit sagte, dass er sie liebte. Viele Menschen hatten traumatische Erfahrungen durchgemacht, aber das bedeutete nicht, dass sie davonliefen. Ihre Wut verschaffte ihr ein besseres Gefühl, und sie hegte sie. Sie konnte es sich nicht leisten, mit ihm oder mit sich selbst Mitleid zu haben. Weitaus besser, das Mitleid in Feindschaft zu verwandeln.
    Lauf, du Feigling. Ich brauche dich nicht.
    Sie beschloss, noch an diesem Tag in sein Haus zurückzuziehen.
    Trotz ihres Elends konnte sie nicht vergessen, dass sie Bree versprochen hatte, beim Aufräumen zu helfen, aber bevor sie sich auf den Weg zum Cottage machen konnte, rief Mike an und erklärte ihr, dass er und Toby sich um das Chaos kümmern würden – Frauen seien nicht erwünscht. Lucy protestierte nicht.
    Sie wartete bis zum Nachmittag, um ihre Sachen aus dem Cottage zu holen. Dort traf sie eine verträumt blickende Bree an, die am Küchentisch vor einem Notizblock saß, einen

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