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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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begegnen war … Es gibt eben Dinge, die passiert sind. «
    » Was für Dinge? Entweder du rückst endlich mit deinen kostbaren Geheimnissen heraus, oder du kannst zur Hölle fahren! «
    » Da war ich bereits. « Seine Finger waren weiß, während sie das Geländer umklammerten. » Afghanistan … Irak … Zwei Kriege. Doppeltes Vergnügen. «
    » Du hast mir erzählt, du warst in Deutschland stationiert. «
    Er trat wieder zurück von der untersten Stufe, ging an Lucy vorbei, bewegte sich, nur um sich zu bewegen, und blieb schließlich im Wohnzimmer stehen. » Das war einfacher, als die Wahrheit zu sagen. Niemand will von der Hitze und dem Sand hören. Von den Mörserangriffen, den Panzerfaustgeschossen, den USBV , die ohne Vorwarnung Beine abreißen, Arme, die Löcher hinterlassen, wo ein Herz sein sollte. In mein Gedächtnis haben sich Bilder eingebrannt, die nie wieder weggehen. « Er schauderte. » Verstümmelte Leichen. Tote Kinder. Immer tote Kinder … « Seine Worte verstummten.
    Sie bohrte die Fingernägel in die Handflächen. Sie hätte es ahnen können.
    Er ging zum Kamin. » Nach dem Militärdienst bin ich zur Polizei gegangen, weil ich dachte, nichts könnte schlimmer sein als das, was ich bereits gesehen hatte. Aber es gab mehr Blut, Dutzende Jungs wie Curtis – alle zu früh gestorben. Die Migräneanfälle wurden schlimmer, die Albträume. Ich schlief so gut wie gar nicht mehr, fing an, zu viel zu trinken, geriet in Schlägereien, verletzte andere, verletzte mich. Einmal war ich so betrunken, dass ich einen anderen Kerl angefleht habe, mir den Kopf wegzupusten. «
    Die Stücke fügten sich zusammen, und sie lehnte sich gegen die Tür. » Posttraumatisches Stresssyndrom. «
    » Ein Paradefall. «
    Das war es also, was er verborgen hatte – das Schicksal so vieler, die aus diesen Kriegen zurückgekehrt waren. Lucy bemühte sich um eine Art von Distanz. » Warst du in psychologischer Betreuung? «
    » Sicher. Frag mich mal, ob es was gebracht hat. «
    Sie musste ihre eigenen Gefühle wegsperren. Wenn sie das nicht tat, würde sie auseinanderbrechen. » Vielleicht solltest du einen anderen Therapeuten ausprobieren « , sagte sie.
    Er stieß ein bitteres Lachen aus. » Such mir einen Therapeuten, der gesehen hat, was ich gesehen habe, getan hat, was ich getan habe, und ich bin dabei. «
    » Therapeuten können auch mit Themen umgehen, die sie nicht aus eigener Erfahrung kennen. «
    » Tja, aber das funktioniert bei Typen wie mir nicht richtig. «
    Lucy hatte über die schwierige Behandlung von Veteranen mit PTSD gelesen. Sie waren darauf trainiert, vorsichtig zu sein, und selbst diejenigen, die wussten, dass sie Hilfe benötigten, öffneten sich nur widerwillig, vor allem gegenüber einer Zivilperson. Ihre Kriegermentalität machte die Behandlung problematisch.
    » Einer, mit dem ich zusammen gedient habe … Er hat sich alles von der Seele geredet, okay? Und bevor er wusste, wie ihm geschah, wurde der Seelenklempner ganz grün im Gesicht und entschuldigte sich, weil er sich übergeben musste. « Panda steuerte auf das Fenster zu. » Die Ärztin, die mich betreut hat, war anders. Sie war auf PTSD spezialisiert, sie hatte so viele Geschichten gehört, dass sie gelernt hatte, sich davon zu distanzieren. Sie war so distanziert, dass es einem vorkam, als wäre sie gar nicht anwesend. « Etwas von seiner Wut schien nachzulassen. » Pillen und Plattitüden reichen nicht aus, um diese Art von Dachschaden zu heilen. «
    Ihr lag auf der Zunge, dass das alles der Vergangenheit angehörte, aber das traf offensichtlich nicht zu, er hatte noch mehr zu sagen.
    » Sieh dir dieses Haus an. Ich habe es in einer meiner manischen Phasen gekauft. Meine Erwachsenenrache für Curtis. Tolle Rache, nicht? Remington war damals schon seit Jahren tot. Wer zur Hölle weiß, was ich mir dabei gedacht habe? «
    Sie wusste es. All diese Fahrten nach Grosse Pointe, um die Familie, die er hasste, heimlich zu beobachten … die Familie, zu der er so gern gehören wollte.
    Er starrte aus dem Fenster auf nichts. » Einer meiner Kameraden … Seine Frau hat ihn nachts im Bett berührt, und als er zu sich kam, hatte er die Hände um ihren Hals. Und eine Exsoldatin, mit der ich gedient habe … Sie holte ihr Kind aus der Kita ab, davon überzeugt, dass es sich in Lebensgefahr befand, und brach mit ihm zu einem Fünfhundert-Meilen-Road-Trip auf, ohne jemandem Bescheid zu sagen, auch nicht ihrem Mann. Sie wäre fast in den Knast gegangen wegen

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