Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
Ohrensessel mit Bezügen, die Anfang der Neunzigerjahre in Mode gewesen waren, und ein zerkratzter Tisch standen willkürlich in dem großen Raum verteilt. Dies musste der Familientreffpunkt gewesen sein. Eingebaute Bücherregale enthielten den typischen Plunder, der in Ferienhäusern liegen blieb: vergilbte Taschenbücher, alte Videokassetten, Brettspiele in zerfledderten Schachteln, die von porösen Gummibändern zusammengehalten wurden. Das Haus hatte etwas an sich, das Lucy von Anfang an geliebt hatte, und die Martha Stewart in ihr hatte das Bedürfnis, den ganzen Krempel rauszuschmeißen und die Scheiben zu wienern, bis sie glänzten.
    Sie schnappte sich ein verschlissenes Geschirrtuch und rieb damit an einer der Scheiben. Der meiste Dreck hing außen, aber nicht alles. Sie hauchte die Scheibe an und wischte noch einmal. So war es schon besser.
    Das Kochen war nicht die einzige Hausarbeit, die sie sich während der Jahre im Weißen Haus abgeschaut hatte, und eine Viertelstunde später war sie ausgerüstet mit einem Abzieher, den sie oben im Bad gefunden hatte, einem Eimer mit sauberem Wasser und einem Schuss Glasreiniger sowie einer Klappleiter aus der Speisekammer. Nicht lange, und sie war mit einer Seite fertig. Zufrieden stieg sie von der Leiter hinunter, nur um im nächsten Augenblick ins Stolpern zu geraten.
    Panda stand in der Tür, eine Cola-Dose in der Hand, Kampfbereitschaft in den Augen. » Ich wette, du warst richtig beliebt beim Secret Service. «

Kapitel 8
    Sie hätte nicht zum Haus zurückkehren sollen, und sie hätte sich definitiv nicht von ihm dabei erwischen lassen sollen, dass sie seine verschmutzten Scheiben putzte. Sie stützte sich auf der Leiter ab und probierte wieder Vipers spöttisches Grinsen.
    » Habe ich deinen Stolz verletzt? «
    » Zerstört « , verbesserte er trocken.
    » Großartig. Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ich einen geübten Profi überliste. «
    » Ich würde das nicht als überlisten bezeichnen. «
    » Ich schon. « Seine Kleider waren trocken, aber er hatte die Schuhe ausgezogen, und Lucy hätte schwören können, dass seine dunklen Bartstoppeln gewachsen waren, seit sie ihn wenige Stunden zuvor abgeschüttelt hatte. » Die Fähre soll eigentlich erst um sechs kommen. « Sie strich ihr Tutu glatt. » Offenbar hattest du mehr Glück als ich, ein Boot zu chartern. «
    » Die Waffe hat geholfen. «
    Sie hatte keine Ahnung, ob er das ernst meinte oder nicht. Sie wusste nichts über ihn. Er fuhr mit dem Daumen über die Wölbung der Cola-Dose und lehnte sich mit der Schulter gegen den Türrahmen.
    » Jetzt verstehe ich, warum dein Vater so sehr darauf bestanden hat, dass ich mich nicht zu erkennen gebe. Du hast Übung darin, unbemerkt zu verschwinden. «
    » Ich bin nur ein paarmal entwischt. «
    Er wies mit dem Kinn in ihre Richtung. » Wäre ich tatsächlich im Dienst gewesen, hättest du keine Chance gehabt. «
    Wahr. Dann hätte er sie nicht aus den Augen gelassen. Was bedeutete, dass ihre Eltern ihn tatsächlich nicht wieder beauftragt hatten.
    » Wer hat dir den Tipp gegeben, dass ich mich hier einquartiert habe? «
    » Sagen wir einfach, ich habe dich weiter im Auge behalten. «
    Ihre Eltern.
    » Ich bin gerührt. «
    Er deutete auf die Fenster, die sie geputzt hatte. » Willst du mir verraten, warum du das gemacht hast? «
    » Weil sie schmutzig waren. « Sie legte ihm die nächste Beschwerde zu Füßen. » Hier sieht es überall aus wie im Saustall. Wenn du dich schon glücklich schätzen kannst, ein solches Haus zu besitzen, solltest du dich auch darum kümmern. «
    » Das tue ich. Alle zwei Wochen kommt eine Frau zum Saubermachen. «
    » Du kannst ja selbst sehen, wie erstklassig sie ihre Arbeit verrichtet. «
    Er ließ den Blick schweifen, als würde er den Raum zum ersten Mal betrachten. » Ich schätze, es sieht allmählich ein bisschen verlottert aus. «
    » Genau! «
    » Ich werde mir jemand anderen suchen. «
    Sie fragte sich, ob sein Revolver wieder in dem Knöchelholster steckte. Schusswaffen machten ihr nichts aus. Sie war jahrelang von bewaffneten Agenten beschützt worden, obwohl diese eher Anzüge trugen statt Jeans und T-Shirts mit obszönen Sprüchen. Es lag also nicht an der Waffe. Es lag vielmehr an dem Umstand, dass sie von der Waffe oder dem zweiwöchigen Auftrag oder den schäbigen Details nichts geahnt hatte, obwohl sie das alles hätte wissen müssen, bevor sie beschlossen hatte, dieses Handtuch fallen zu lassen und mit ihm ins Bett zu

Weitere Kostenlose Bücher