Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
Erdnussbutter und ihre Marmelade, ihr Feinkostschinken und ihr perfekt gereifter Schweizer Käse. Kein Schwarzkirschjoghurt, kein Salatdressing, keine Essiggurken. Keine Spur von dem, was sie zum Mittagessen eingeplant hatte. Selbst Pandas Orangenmarmelade war weg.
    Die Gefriereinheit sah genauso schrecklich aus. Statt Fertiggerichte oder Aufbackwaffeln, die sie sich am Wochenende gönnte, sah sie Reihen vorportionierter Diätmahlzeiten. Sie zog die Gemüseschubladen auf. Wo waren ihre Karotten? Ihre Blaubeeren? Der frische Bund Römersalat, den sie erst am Tag zuvor gekauft hatte? Fertigwaffeln waren eine Sache, aber sie hatten ihr auch den Salat weggenommen!
    Sie stürmte nach oben.

Kapitel 12
    Der Gummigeruch eines Trainingsraums schlug ihr entgegen, noch bevor sie die Tür erreicht hatte. Der Schlafraum hatte sich völlig verwandelt. Die Sonne schien durch die geöffneten Fenster auf glänzende Trainingsgeräte, die auf schwarzen Gummimatten standen, das Parkett war sauber gewischt. Panda kämpfte mit einem verbogenen Fliegengitter, wobei sein T-Shirt hochrutschte und seinen Waschbrettbauch enthüllte. Das, was Lucy von seinem T-Shirt sehen konnte, war gnädigerweise frei von schmutzigen Sprüchen, und den Umstand, dass sie das irgendwie enttäuschend fand, schob sie auf Viper.
    Temple ächzte auf einem Crosstrainer vor sich hin, während ihr der Schweiß von den Schläfen rann. Lucy musterte den Schauplatz des sportlichen Schreckens.
    » Meine Lebensmittel sind aus dem Kühlschrank verschwunden. «
    Temple zog die Schulter hoch und fuhr sich mit dem Ärmel über die Stirn. » Panda, übernimm das. «
    » Gern. « Er fixierte das Fliegengitter und folgte Lucy so schnell aus dem Raum, dass ihr klar war, dass er nur nach einer Ausrede gesucht hatte, um zu verschwinden. Bevor sie den Mund öffnen konnte, um eine Lucy-untypische Schimpftirade vom Stapel zu lassen, packte er sie am Ellenbogen und führte sie durch den Gang. » Wir reden unten. Laute Stimmen bringen Temple aus dem Konzept, außer es ist ihre eigene. «
    » Das habe ich gehört « , rief Temple von drinnen.
    » Ich weiß « , rief Panda zurück.
    Lucy steuerte auf die Treppe zu.
    Es lag wahrscheinlich an Pandas Einbildung, aber er hätte schwören können, dass er Staubwolken aufwirbeln sah, als Lucy den abgetretenen beigen Treppenläufer mit ihren albernen Kampfstiefeln hinunterstapfte. Wenn es nach ihr ging, müsste der Teppich wahrscheinlich herausgerissen werden. Worauf sie lange warten konnte.
    Sie erreichte den unteren Treppenabsatz. Bis vor kurzem noch hatte dort eine zartviolett gestrichene Kommode gestanden, aber die war verschwunden, genau wie die Geweihgarderobe und das schwarze Regal, das nun im Wintergarten stand mit ein paar Topfpflanzen darauf, die er nicht gekauft hatte und die er nicht haben wollte.
    Warum zum Teufel war sie nicht abgereist, wie sie das hätte tun sollen? Weil sie das Haus übernommen hatte. Das war das Problem mit Leuten, die in reichen Verhältnissen aufgewachsen waren. Ihr Anspruchsdenken ließ sie glauben, dass sie alles haben konnten, was sie wollten, selbst wenn es ihnen nicht gehörte. Aber so gern er Lucy als verwöhnt abgestempelt hätte, er wusste, dass es nicht der Wahrheit entsprach. Sie war bodenständig, selbst wenn sie zurzeit neben der Spur lief.
    Sie stapfte weiter in Richtung Küche, und ihr kleiner Hintern in den merkwürdig aussehenden schwarzen Shorts, die nicht annähernd weit genug waren, wackelte aufreizend. Er wünschte sie sich in überweiten Klamotten, in solchen, die Temple trug. Klamotten, die alles verdeckten, woran er nicht denken wollte.
    Kaum war sie in der Küche, fuhr sie zu ihm herum. » Du hattest kein Recht, meine Lebensmittel wegzuwerfen! «
    » Und du hattest kein Recht, meine Möbel wegzuwerfen. Außerdem solltest du dich nicht von diesem Fertigfraß ernähren. «
    Seine Stimmung verfinsterte sich, als ihm wieder einmal die saubere Anrichte auffiel, von der nun, neben anderen Dingen, das Keramikschwein fehlte, das wie ein französischer Kellner gekleidet war.
    » Blaubeeren und Salat sind kein Fertigfraß « , entgegnete sie.
    » Das war aber nicht bio. «
    » Du hast das Obst und Gemüse weggeschmissen, weil es nicht bio war? «
    Sie war richtig angefressen. Gut. Solange es ihm gelang, sie gegen sich aufzubringen, würde sie keinen Versuch machen, ihn in eins dieser gemütlichen kleinen Gespräche zu verwickeln, die er vorgab zu hassen. Er spreizte die Hand auf der Anrichte.

Weitere Kostenlose Bücher