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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Ihr Haar war so schwarz, dass es tot wirkte, die verfilzten lila Dreadlocks waren lächerlich, und ihre dick getuschten Wimpern sahen aus, als hätten Raupen auf ihnen ihr Leben gelassen. Ein kleiner Silberring steckte an ihrem Nasenflügel. Er hoffte inständig, dass die Piercings nicht echt waren. Und diesen zarten Mund mit hässlichem schwarzem Lippenstift zuzukleistern war ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Aber am meisten störten ihn die Tattoos. Dieser strangulierende, feuerspuckende Drache hatte auf ihrem langen, schlanken Hals nichts verloren, und der Dornenkranz um ihren Oberarm war einfach scheußlich, auch wenn gnädigerweise ein paar Blutstropfen abgeblättert waren.
    » Willst du wirklich deinen Körper mit Pestiziden und chemischen Düngern vergiften? « , fragte er.
    » Ja! « Sie zeigte auf die Speisekammer. » Gib mir den Schlüssel. «
    » Das kannst du knicken. Temple würde dir die Hölle heiß machen, um ihn dir abzuluchsen. «
    » Ich bin durchaus in der Lage, mich gegen Temple Renshaw zu wehren. «
    Er konnte ein Arschloch von Weltklasse sein, wenn er das wollte, so wie jetzt, angesichts seines verschwundenen Keramikschweins und dieser albernen Lederbänder, die an ihren T-Shirt-Trägern hingen.
    » Du warst nicht einmal in der Lage, dich gegen Ted Beaudine zu wehren. Und er ist der netteste Mann der Welt, richtig? «
    Sie war ein hilfloses Lämmchen, wenn sie mit Arschlöchern zu tun hatte. Ihr Kinn fuhr ruckartig hoch, ihr kleiner Kiefer schob sich vor, aber hinter ihrer Empörung sah er das schlechte Gewissen, das sie immer noch nicht abschütteln konnte.
    » Was soll das heißen, ich konnte mich nicht gegen ihn wehren? «
    Das war genau die Sorte von persönlicher Unterhaltung, die er sich geschworen hatte, nicht mit ihr zu führen, aber er hatte keine Lust, klein beizugeben.
    » Dein Widerwille, seine Frau zu werden, hat dich nicht erst an deinem Hochzeitstag übermannt. Du hast schon lange vorher gewusst, dass du ihn nicht heiraten kannst, aber du hattest nicht den Mumm, es ihm zu sagen. «
    » Ich habe es nicht vorher gewusst! « , widersprach sie laut.
    » Absoluter Quatsch. «
    Er schenkte ihr sein spöttisches Grinsen, aber es war nicht so wirkungsvoll wie sonst, weil er die Augen nicht von diesen schmalen Lederbändern abwenden konnte. Nur einmal daran ziehen …
    » Ich will meine Sachen aus dem Kühlschrank wiederhaben « , sagte sie.
    » Die sind im Müll. « Er tat so, als würde er kurz einen abgebrochenen Schubladengriff inspizieren, bevor er sich von der Anrichte wegdrehte. » Ich werde dir die Speisekammer aufschließen, wann immer du willst. Aber iss bloß nichts von deinem Mist, wenn Temple in der Nähe ist. «
    » Von meinem Mist? Du bist doch derjenige, der Frosties für Antioxidantien hält! «
    Es war ihr gutes Recht. Er deutete mit dem Kopf in Richtung Kühlschrank. » Du kannst dich nach Herzenslust bedienen. Wir werden zweimal die Woche beliefert. Obst und Gemüse wird heute Nachmittag gebracht. «
    » Ich habe keine Lust auf armselige Biokost. Ich will meine eigenen Sachen essen. «
    Das konnte er nachvollziehen.
    Über ihnen wurde das Laufband gestartet. Er verbot sich zu fragen, aber … » Du hast nicht zufällig irgendwo eins von deinen Broten versteckt, oder? «
    » Doch, ein frisches Zimtbrot mit Rosinen, aber dort, wo du es nicht findest « , erwiderte sie. » Friss doch dein eigenes Herz. Oh, warte, das geht nicht. Das ist ja nicht bio. «
    Sie stapfte polternd hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
    Das mit dem Zimtbrot war gelogen. Und sie hatte nicht mehr mit Türen geknallt, seit sie vierzehn war. Beides fühlte sich richtig gut an.
    Leider hatte sie ihren gelben Schreibblock nicht dabei, und sie hatte sich fest geschworen, endlich mit dem Schreiben anzufangen. Lucy stapfte am Wintergarten vorbei und stieg die drei Stufen zur Terrasse vor ihrem Schlafzimmer hoch. Sie hatte die Schiebetür offen gelassen, um ein bisschen durchzulüften. Das Fliegengitter verfing sich in der Schiene. Sie stupste vorsichtig dagegen und trat ein.
    Panda war bereits da.
    » Ich möchte mein Zimmer wiederhaben « , sagte er und nahm aus dem begehbaren Wandschrank ein Paar Turnschuhe – Größe 46, wie sie zufällig wusste.
    » Ich habe dieses Haus für den Sommer gemietet « , erwiderte sie. » Das macht dich zum Eindringling, und ich gehe hier nicht raus. «
    Er schritt zu der Kommode hinüber. » Das ist mein Zimmer. Du kannst oben schlafen. «
    Sie sollte ihren

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