Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
ihr während der Messe in die Quere kam.
    Während der vergangenen fünf Tage hatte sie versucht, sich etwas einfallen zu lassen, um aus dieser Sache mit Mike wieder herauszukommen, aber er hatte sie in die Ecke gedrängt. Solange sie für Toby verantwortlich war, konnte sie es sich nicht leisten, dass Mike in der Gemeinde Stimmung gegen sie machte, etwas, das ihm durchaus zuzutrauen war. Er war nur physisch ein großer Mann, vom Charakter her war er engstirnig und nachtragend, und er hatte jahrelang Übung darin, Menschen nach seinem Willen zu manipulieren.
    » Wir müssen nur in die Kirche, weil du immer so gemein bist zu Big Mike « , stichelte Toby. » Er denkt bestimmt, du kommst in die Hölle. «
    Sie war schon da.
    In diesem Moment bog Mikes roter Cadillac in die Einfahrt. Bree wusste noch nicht, wie sie Toby am besten vor Mike warnen konnte.
    » Mike ist sehr nett zu dir « , begann sie zögernd. » Aber … manchmal sind die Menschen nicht so, wie sie nach außen hin scheinen. «
    Toby warf ihr einen Blick zu, der sie als dümmsten Menschen auf der Erde brandmarkte, und flitzte zur Tür hinaus. So viel zu den guten Vorsätzen.
    Bree hatte die Haare zu einem lockeren Knoten aufgesteckt, passend zu einem der wenigen Kleider, die sie nicht in Kommission gegeben hatte, ein ärmelloses karamellfarbenes Etuikleid, das sie mit unechten Creolen ergänzte. Ihre Arme fühlten sich immer noch nackt an ohne ihre Armreifen. Sie hatte ihren wertvollen Schmuck vor Monaten verkauft, darunter auch ihren zweikarätigen Verlobungsring. Was ihren Ehering betraf … An dem Abend, an dem Scott sie verlassen hatte, war sie zum Golfclub gefahren und hatte den Ring in den Teich neben dem achtzehnten Loch geschleudert.
    Mike sprang aus dem Wagen, um ihr die Tür aufzuhalten, und sie reichte ihm gleich den Laptop, den er ihr geschenkt hatte.
    » Danke « , sagte sie steif, » aber ich bin mir sicher, du hast dafür eine bessere Verwendung. «
    Toby kletterte auf den Rücksitz. Im Wagen roch es nach teurem Leder mit einem leisen Hauch von Mikes Eau de Cologne. Bree öffnete trotzdem sofort das Fenster, um frische Luft hereinzulassen.
    Mike legte den Laptop ohne Kommentar auf den Rücksitz. Noch bevor sie auf die Hauptstraße bogen, fing Toby an, von seinem Mountainbike zu schwärmen.
    » Warum radelst du morgen nicht einfach mit bei der Parade zum Unabhängigkeitstag? «
    » Kann ich? « Toby fragte Mike, nicht sie.
    » Sicher. « Mike warf Bree einen Blick zu. » Wir haben gestern meinen Umzugswagen fertiggestellt. In diesem Jahr lautet das Motto ›Sonneninsel‹. «
    » Eingängig. « Wie hatte sie diese Parade früher geliebt, weil sie der Beginn eines weiteren magischen Sommers auf der Insel war.
    » Mein Wagen ist immer der größte « , brüstete er sich. » Hey, warum fährst du nicht mit? «
    » Danke, ich verzichte. «
    Mike schüttelte den Kopf und grinste, immer noch unfähig, zwischen den Zeilen zu lesen, genau wie früher.
    » Weißt du noch das eine Jahr, als Star und du so lange gequengelt habt, bis ihr auf dem Wagen der Rotarier mitfahren durftet? Star ist hinten runtergefallen, und Nate Lorris hätte sie beinahe mit seinem Traktor überfahren. «
    Star und sie hatten sich vor Lachen in die Hose gemacht. » Nein. Ich erinnere mich nicht. «
    » Das musst du doch noch wissen. Star hat immer alle Möglichkeiten ausgelotet, damit ihr zwei auf einen der Wagen konntet. «
    Star war damit auch immer erfolgreich gewesen. So waren sie beim Dogs 'N' Malts mitgefahren, bei Maggies Fudge Shop, den Kolumbus-Rittern und dem alten Grillrestaurant, das abgebrannt war. Einmal hatte Star ihnen sogar zwei Plätze auf dem Wagen der Pfadfinder verschafft.
    Toby funkte vom Rücksitz dazwischen. » Gram hat gesagt, meine Mutter war ein Nichtsnutz. « Er sagte es so sachlich, dass Bree sprachlos war, aber Mike hatte auf alles eine Antwort.
    » Deine Gram hat das aus Kummer gesagt. Deine Mom war rastlos, und manchmal benahm sie sich ein bisschen unreif, aber sie war kein Nichtsnutz. «
    Toby trat gegen den Vordersitz. » Ich hasse sie. «
    Tobys Abneigung gegen seine Mutter war verstörend, obwohl Bree genauso empfand. Allerdings hatte ihr Groll auf Star in letzter Zeit eher Ähnlichkeit mit den Nachwirkungen eines Schnupfens als mit einer ausgewachsenen Grippe.
    Wieder einmal sprang Mike in die Bresche. » Du hast deine Mutter nicht gekannt, Toby. Sicher, sie hatte ihre Fehler – wir haben alle unsere Fehler –, aber sie hatte auch ganz

Weitere Kostenlose Bücher