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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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hinterhergeklettert war.
    » Winken Sie ihr « , rief Lucy. » Damit sie sieht, dass alles okay ist. «
    Die Mutter brachte kaum mehr als ein Krächzen heraus. » Es ist alles gut, Sophie! « , schrie sie in den Wind. » Alles ist gut. «
    Lucy bezweifelte, dass Sophie ihre Mutter über den Lärm der Wellen hinweg hören konnte, aber die Kleine blieb weiter ruhig. Dennoch kostete es Panda sichtlich Kraft, gegen die starke Brandung anzukämpfen, um zum Ufer zu gelangen.
    Der Junge verfolgte mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen, wie seine Mutter versuchte, an Lucy vorbei zum Wasser hinunterzuklettern. Mit ihren Sandalen fand sie nicht denselben Halt wie Lucy mit ihren Stiefeln, sie rutschte immer wieder ab.
    » Gehen Sie zurück « , befahl Lucy. » Ich nehme sie. «
    Panda kam näher. Er fing Lucys Blick auf. Eine Welle klatschte gegen ihre Knie, als sie in die Hocke ging. Sie nahm alle Kraft zusammen und streckte die Hände aus. Er hob die Kleine hoch, und mit beinahe übermenschlicher Kraft gelang es ihm, sie Lucys in die Arme zu legen. Sophie wehrte sich blind gegen diesen neuen fremden Griff, aber Lucy hielt sie fest, bis Panda sich aus dem Wasser hochgezogen hatte. Er nahm die Kleine und trug sie über die Steine zum Pfad.
    Selbst jetzt noch klammerte Sophie sich fest an ihn. Er ging in die Hocke und schaukelte sie in seinen starken, gebräunten Armen.
    » Du bist in Sicherheit, Champion « , sagte er sanft. » Es ist vorbei. Hast du eigentlich noch ein bisschen Wasser im See gelassen, oder hast du alles verschluckt? Ich wette, du hast alles verschluckt. Ich wette, es gibt gar keinen See mehr … «
    Er fuhr so fort. Redete Quatsch, bis sie schließlich den Kopf hob und auf den See blickte.
    » Stimmt gar nicht. Ist noch ganz viel Wasser drin « , sagte sie.
    Ihre Mutter kam, nahm ihm das Kind ab, hielt es fest, als wollte sie es nie wieder loslassen. Unter Tränen bedankte sie sich immer wieder bei Panda.
    Panda lauschte geduldig dem Geplapper der Mutter, die erklärte, woher sie stammten und warum ihr Mann nicht dabei war. Er sprach wieder mit Sophie, dann mit ihrem Bruder, der zu quengeln begann, weil er nicht im Mittelpunkt stand. Er hatte sich schnell von seinem Schreck erholt.
    Als Panda schließlich überzeugt war, dass die Mutter in der Lage war, sich wieder ans Steuer zu setzen, begleitete er sie zu ihrem Wagen. Die Frau umarmte ihn zum Schluss unbeholfen.
    » Gott hat Sie heute zu uns geschickt. Sie waren unser Schutzengel. «
    » Ja, Ma’am « , erwiderte Panda, ganz der strenge Cop.
    Die Frau fuhr schließlich vom Parkplatz. In Pandas Bartstoppeln hingen noch Wasserperlen, aber seine Haarspitzen begannen bereits, sich zu kringeln.
    » Nur damit du es weißt … « , sagte Lucy. » Ich bin nicht mehr sauer auf dich. «
    Er schenkte ihr ein müdes Lächeln. » Gib mir ein paar Stunden Zeit, und ich bringe das wieder in Ordnung. «
    Feste kleine Wärmeknospen begannen, sich in ihr zu entfalten.
    Temple kam, ohne zu ahnen, was passiert war, mit rotem Gesicht und außer Atem auf sie zugejoggt. » Warum bist du nass? « , fragte sie.
    » Lange Geschichte « , erwiderte er.
    Schweigend stiegen sie ins Auto. Wie geduldig Panda mit der hysterischen Mutter umgegangen ist, dachte Lucy, und wie behutsam mit Sophie. Sein Verhalten gegenüber Kindern passte nicht in das Bild, das sie sich von ihm gemacht hatte. Selbst Sophies verzogener Bruder … Als der Junge die Geduld verlor, hätte Lucy ihn am liebsten erwürgt, aber Panda hatte ihm ganz in Ruhe etwas über Lebensrettungsmaßnahmen, die jeder beherrschen sollte, erzählt.
    Panda war ein Chamäleon. In der einen Sekunde ein grimmiger Biker, der sich kaum ausdrücken konnte, in der nächsten ein hochprofessioneller Bodyguard für die anspruchsvollste Kundin der Welt und heute eine Kombination aus Superheld und Kinderpsychologe.
    Er verunsicherte sie. Entwaffnete sie. Verwirrte sie.
    Lucy betrachtete stirnrunzelnd die mikrowellenverschrumpelte grüne Bohne, die an diesem Abend das Stück Hühnerbrust auf ihrem Teller zierte, und Temple warf einen sehnsüchtigen Blick zum Kühlschrank, als hoffte sie, dass auf magische Weise heißes Karamell aus dem Wasserspender fließen würde.
    Auch Panda hatte sich während des Essens still verhalten, aber nun schob er seinen Teller zur Seite. » Ich habe eine Überraschung für euch. «
    » Sag mir, dass es was mit Gebäck zu tun hat « , erwiderte Lucy. » Oder dass ich uns was Richtiges kochen darf. «
    Salat war das

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